Antikörpertests bei COVID-19 - Was uns die Ergebnisse sagen

cassi, Mitten in der EUdSSR, Donnerstag, 20.08.2020, 15:07 (vor 1338 Tagen) @ Zooschauer2656 Views

Lesenswert. Bestätigt auch die schlechten Testergebnisse, da es das worst-case Szenario aufzeigt, das eben in der Praxis (geringe Vortestwahrscheinlichkeit )vorkommt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7225716/
Die Corona-Trompeter bevorzugen eher das best-case Szenario :-D (macht´s auch nicht ernsthaft besser)

Best-Case
Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% bis maximal 5%, dies entspricht der geschätzten aktuellen Prävalenz von SARS-CoV-2 Infektionen in der allgemeinen Bevölkerung in Österreich oder Deutschland, beträgt der PPW 42,1% bzw. 79,1%. Die Wahrscheinlichkeit, dass trotz des positiven Testresultats tatsächlich keine AK vorhanden sind, liegt demnach bei rund 58% bzw. 21%. Das heißt, dass bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% zumindest jede zweite positiv getestete Person ein falsch positives Testresultat erhält und somit AK angezeigt werden, obwohl tatsächlich keine vorhanden sind (Abbildung 2 ). Mit zunehmender Vortestwahrscheinlichkeit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem positiven Testresultat tatsächlich AK vorhanden sind. Für jene Gruppe von Personen mit erhöhter Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz einer SARS-CoV-2 Infektion 20%, beträgt der PPW 94,7%, bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% liegt er bei 99,7%.

[image]

Bedeutung von Testresultaten für das Best-Case Szenario bei 1% Prävalenz.

Für eine Population mit niedriger Vortestwahrscheinlichkeit bis maximal 5%, beträgt der NPW zumindest 99,7%. Für eine Person, die ein negatives Testresultat erhält, beträgt daher die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich keine AK vorliegen, nahezu 100%. Mit steigender Vortestwahrscheinlichkeit nimmt die Sicherheit eines negativen Testresultats ab. In der Gruppe von Personen mit erhöhter Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz 20%, beträgt der NPW 98,4%. Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% beträgt der NPW 79,1%.

Worst-Case
Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% bis maximal 5%, beträgt der PPW in diesem Fall 5,9% bzw. 24,7%. Die Wahrscheinlichkeit, dass trotz des positiven Testresultats tatsächlich keine AK vorhanden sind, liegt demnach bei rund 94% bzw. 75%. Das heißt, dass bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1% nahezu jede positiv getestete Person ein falsch positives Testresultat erhält. Bei Personen mit einer Vortestwahrscheinlichkeit von 20%, beträgt der PPW 61,0%, bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% liegt er bei 96,2%.

Der NPW beträgt bei niedriger Vortestwahrscheinlichkeit bis maximal 5%, zumindest 97,4%. Bei höherer Vortestwahrscheinlichkeit, angenommene Prävalenz 20%, beträgt der NPW 88,8%. Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 80% beträgt der NPW nur noch 33,0%.

Alle angeführten Ergebnisse zu den PPW und NPW gelten nur unter der Voraussetzung, dass die verfügbaren Angaben zur Sensitivität und Spezifität korrekt sind.

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Gruß ©
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