Das trifft den Kern der Sache ziemlich gut

Amos, Montag, 03.08.2020, 12:58 (vor 1352 Tagen) @ Miesepeter2730 Views

Bis auf die fehlende Differenzierung von Scheinvermögen und Realvermögen, trifft es das ziemlich gut
Die Volkswirte wissen aber auch, dass sich die Finanzmärkte inzwischen zu weit von der echten Produktion und den vorhandenen Ressourcen abgekoppelt haben. Daher wurde im Gesetz auch die Haftungskaskade für die nächste Krise verankert.

Sowohl für die unbesicherten, als auch die secured Bonds sind die Anleihebedingungen.zu beachten.
Die Pari-passu-Klausel sichert den Anleihegläubigern absolute Gleichrangigkeit ihrer Forderungen zu, worin sich die Politik des öffentlichen Sektors verwirklicht, keiner Art von Ansprüchen eine implizite Vorrangstellung zuzuerkennen. Der zitierte Report stellt in Ziff. 45a klar, dass das Ziel einer Krisenbewältigung die Verpflichtung der Staaten zur pünktlichen und vollständigen Schuldentilgung nicht unterminieren darf.
• Dieser Grundsatz der formellen Gleichrangigkeit wird durch die Negativerklärung („negative pledge“) auf die dingliche Ebene ausgeweitet, indem die Klausel den unbesicherten Anleihegläubigern eine Besicherung ihrer Forderungen zusichert, sollte der Staat anderen Gläubigern Sicherheiten zur Verfügung stellen.
• Bei der Cross-Default-Klausel steht den Anleihegläubigern ein Sonderkündigungsrecht zu, wenn der Schuldnerstaat zwar ihre Anleihe bedient, jedoch bezüglich einer anderen Zahlungsverpflichtung in Rückstand gerät. Hierdurch sollen alle Gläubiger gleichzeitig von den Zahlungsschwierigkeiten des Schuldnerstaates betroffen werden-.
• Die Collective Action Clause macht eine Änderung einzelner Anleihebedingungen von der Zustimmung der Mehrheit der Gläubiger abhängig und ist im Falle der mehrheitlichen Zustimmung für sämtliche Anleihegläubiger bindend. Hierdurch können Minderheiten überstimmt werden und sind etwa gezwungen, einem Schuldenerlass zuzustimmen.

Warum ist eigentlich nie genug Geld für Kindergärten, Schulen, Theater oder Straßen da, aber immer genug für kriselnde Banken und Versicherungen? Der Fakt selbst ist ja unstrittig: Stets erfährt der Bürger, das Geld sei knapp – doch in einer Krise sind dann im nächsten Moment plötzlich Milliarden verfügbar. Die Bankenrettungen der letzten Jahre haben, Stand Ende 2015, immerhin mehr als 50 Milliarden Euro gekostet.
Woher genau kommt dieses Geld?
Klar ist, dass die öffentlichen Haushalte fast überall im Minus sind. Und darum müssen sich die Bürger einschränken oder »den Gürtel enger schnallen«, wie es heißt.
Das Geld behält – eigentlich logisch – immer dann seine Kaufkraft, wenn seine Menge in einem stabilen Verhältnis zum Wert aller Waren und Dienstleistungen steht, die man dafür erwerben kann. Sinnbildlich könnte man sich auch eine Waage vorstellen, auf deren linker Schale alles Geld einer Währung aufgetürmt ist, während auf der rechten Schale alle handelbaren Dinge liegen.
Das Geld ist dabei selbst eben keine Ware und kein Wert, sondern es repräsentiert bloß einen Wert. Es ist der Gegenpart auf der beschriebenen Waage. Der 50-Euro-Schein oder auch eine Goldmünze stehen für einen bestimmten Wert, den man in der Gemeinschaft in Form eines Produktes oder einer Dienstleistung kaufen kann. Dieser Wert existiert auch ohne den 50-Euro-Schein oder die Goldmünze. Abstrakt gesprochen: Alle geschaffenen Werte in einer Gemeinschaft existieren auch ohne Geld. Die Werte, Waren und Dienstleistungen, sind das Original, das Wesentliche – das Geld aber ist »nur« eine Art Verdopplung dieser Originale, um eine präzise Buchhaltung zu ermöglichen.
Der Wert der rechten Schale, auf der die Waren liegen, bleibt nicht konstant, sondern er verändert sich über die Zeit gesehen, je nach Produktivität und Fleiß der Menschen. Es gilt daher, die Waage immer wieder auszubalancieren, sprich, die Geldmenge so anzupassen, dass sie den Wert der Waren und Dienstleistungen weiter stabil repräsentiert.
Hier vermute ich die Antwort, woher das Geld zur Bankenrettung kam, die Geldmenge wurde in einer gemeinsamen Aktion der Regierungen so angepasst, das alles wieder im Lot war <img src=" />
Das ist absolut genial, 90 % der Menschen glauben nicht nur Geld sei knapp, sie werden durch die Auszubalancierung, auch wirklich knapp gehalten und glauben daher unser Geld sei werthaltig, ach was rede ich hier, es ist für sie wirklich und ganz real lebensnotwendig, da sie ja Essen und Wohnung damit bezahlen müssen.

Jetzt verstehe ich auch endlich was Silke mit "müssen" meint. Silke und die Debitisten gehen in ihrer Simulation davon aus, 100% der Menschen "müssten", obwohl in der Realität nur 90% müssen. Wie konnte ich nur so ein Brett vor dem Kopf haben, die Debitisten klammern einfach einen Teil der Menschen aus, damit die Theorie passt und für den großen Rest der Menschheit stimmt die Beschreibung mit diesem Adjustment ja dann auch.

Ich habe oben ein Bild eingefügt, der grüne Anteil stellt die 10% dar, denen die Welt gehört, die restlichen 90% darüber befinden sich in Abhängigkeit der grün markierten Eigentümer und müssen daher täglich anschaffen gehen, um irgendwie zu überleben.
Ganz oben befinden sich die ganz armen Schweine, die beliebig austauschbar sind und aus Sicht der Eigentümer nur einen virtuellen Wert haben.
Dieser Bodensatz trägt nicht zur Mehrung bei, ganz im Gegenteil, er wird ebenso wie die Eigentümer der Welt von den Bediensteten der Welt-Gesellschaft mitversorgt.
Man kann diesen Teil der Gesellschaft gut mit einem Derivat, einem Swap vergleichen, der ja auch nur einen abgeleiteten Wert darstellt.

Wenn nun in einer Phase wirtschaftlichen Aufschwungs die Banken zu viele Kredite vergeben, weil es sich lohnt und niemand ihnen eine Grenze setzt, dann steigt die Menge des Geldes zu stark an, nämlich schneller als der Wert der Waren und Dienstleistungen, die man dafür kaufen kann. Anders gesagt: Es wird dann mehr Geld geschaffen, als produktiv in der Wirtschaft investiert werden kann. (Fehlallokation) Daher verliert das Geld in einem solchen Fall an Wert – es kommt zur Inflation.
Diese Inflation kann nun zwei verschiedene Ziele treffen: zum einen die Verbraucherpreise, also Brot, Butter und so weiter, zum anderen die Vermögenspreise, also etwa Häuser, Wohnungen und Aktien. Welche dieser Preise sich nach einer zu starken Ausweitung der Geldmenge erhöhen, hängt davon ab, wofür das Geld aus den neuen Krediten ausgegeben wird und wer es erhält. Fließt das Geld unproduktiv in Kredite, mit denen Bürger einfach ihren Verbrauch finanzieren, dann erhöhen sich wenig später auch die Verbraucherpreise. Wird mit dem per Kredit geschaffenen Geld im großen Stil an der Börse spekuliert, wodurch sich die Finanzwirtschaft aufbläht, dann steigen vor allem die Vermögenspreise.


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