Das schon

Andudu, Mittwoch, 04.12.2019, 14:26 (vor 1597 Tagen) @ Lenz-Hannover1080 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 04.12.2019, 15:03

Warum sollte man das verzinsen müssen? Ein zinsloses Darlehen reicht.


So ein wenig (!) Druck ist schon hilfreich und wenn es unter dem Zins
liegt wird das sonst "mit genommen" und die Tante legt es für 2% an (wenn
es mal wieder Zinsen gibt ...)

Entweder jemand studiert und braucht das Geld oder er braucht es nicht, dann gibt es keines. Die Bedürftigkeit wird ja jetzt auch bei Bafög und Co festgestellt.

Ich muss ganz ehrlich sein: ich bin in einer armen Familie aufgewachsen, ich hatte immer Angst vor Schulden und hätte dann halt nicht studiert. Man weiß ja auch nie, was einen erwartet.

In den USA ist das jetzt ein Problem, weil du eine überschuldete Generation hast, die man mit Lügen und Versprechungen in nutzlose Studiengänge gelockt hat. Ich finde sowas maximal Schei**e! So behandelt man seinen Nachwuchs einfach nicht! Aber dass hier auf andere Art ebensoviel falsch gemacht wird, bestreite ich deshalb nicht.

Studieren sollte jeder dürfen, ohne Abi o.ä. - halt Eingangstest um dann
nur die besten zu nehmen, wenn der Studiengang überlaufen ist. vielleicht
5% nach Aufnahmegespräch o.ä..
Bei uns gab es damals VORHER einen Mathekurs, den man selber machen
konnte. Mancher hätte da erkennen sollen: Ist mir zu schwer - also üben
oder was wanderes machen.

Bei uns war alles derart schlecht aufeinander abgestimmt, dass das nicht funktioniert hätte. Der Ma-Prof war ein Trottel und didaktischer Minderleister (wie fast alle Profs, einige löbliche Ausnahmen ausgenommen), das was ich gelernt habe, habe ich während der Übungen mitbekommen (die erstaunlich wenig mit den Vorlesungen zu tun hatten). Am Ende hatte ich Mathe zwar ganz gut im Griff, aber bin daran gescheitert, dass ich in Elektrotechnik genauso lustlose Saftsäcke als "Lehrer" hatte und mein Defizit, trotz Physik-Leistungskurs, einfach zu groß war und immer größer wurde.

In Informatik, was ich danach studierte, prüfte man einfach alle raus, die "zuviel" waren, d.h. man änderte nachträglich willkürlich den Bewertungsmaßstab, so dass nur die durchkamen, für die auch Plätze im Hauptstudium eingeplant waren.

Seitdem bin ich, was den korrupten und selbstgerechten Uni-Alltag in Deutschland angeht, maximal desillusioniert. Man wird nicht wie ein Mensch behandelt, gar gefördert oder unterstützt, sondern ist ein lästiger Durchlaufposten, dem man von allen Seiten Knüppel zwischen die Füße wirft und sich dann auch noch für die hervorragende Selektionsleistung ("nur die Besten kommen durch") lobt.

Was machst du nach 4 Jahren erfolglosem Studium, einigen zigtausend Euro verzinsten Schulden und ohne erfolgreichen Abschluß? Eine Familie gründen? Oder ein Start Up? Trotz gutem Abitur bei Amazon zum Mindestlohn jobben gehen? Oder dich mit 7 Jahre Jüngeren in eine Ausbildung setzen und nochmal drei Jahre am Rocksaum der Eltern kleben? Mindestens als Mann kannst du dir dann irgendwann den Strick nehmen! Ich habe die Zeit auch so schon gehasst, dass Manche sich mit Freuden an ihr Studium zurückerinnern, erscheint mir maximal befremdlich.

Und das Studium kostet. Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit teure
Studiengänge bezahlt und sich die Schweiz über Ärzte freut, deren
Ausbildung WIR hier bezahlt haben.

Ja, dafür haben WIR dann nicht mehr genug Leute mit Studium und freuen uns über die Akademiker aus Indien und Osteuropa. Ist es nicht so? Die Amis machen genau das vor: teure Unis und weltweit die Akademiker abwerben, während der eigene Nachwuchs bei McDonalds die pampigen Brötchen belegt.

Der ganze "offene-Grenzen"-Schei**dreck funktioniert nicht.

Ich habe einen Gegenvorschlag: jeder Akademiker der aus Deutschland auswandert, muss entweder:
1) seine Studienschulden bezahlen
oder
2) einen gleichwertig zuwandernden Ersatz vorweisen
oder
3) bekommt ein Einreiseverbot, bis einer der zwei Punkte erfüllt ist

Dann würden die Leute gründlicher darüber nachdenken, ihr Schmarotzerverhalten auszuleben, bevor sie nach dem Studium dahin gehen, wo die Steuern schön niedrig sind...

Das mit Studium auf Kredit hätte ja den Reiz:
Der Student muss sich überlegen, ob sein Studium überhaupt Sinn macht.
Wenn er will, kann er es machen.

Das ist ein Transparenzproblem: du hast als Jugendlicher nicht den Einblick, abzuschätzen, was Sinn macht und was nicht. Die gesellschaftlichen Eliten selbst, drücken sich ja vor diese Aussagen, wie soll man das als junger Mensch wissen?

Ich habe damals Rankings und Jobprognosen gelesen und trotzdem falsch gewählt und wurde von den Erwachsenen falsch beraten ("mach nur, die bringen dir das schon bei", ja, denkste, war vielleicht in der DDR so, nicht nach der Wende!)


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