Das Dilemma des Westens

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Donnerstag, 24.10.2019, 09:30 (vor 1643 Tagen) @ Kaladhor3269 Views

(Anmerkung: Das Folgende trieft eventuell vor Zynismus!)
Vor dem Eingriff vor allem der Europäer war es nicht schlimm, wenn eine
afrikanische Frau zehn oder mehr Kinder gebärte.... ein Großteil dieser
Kinder ist selten älter als fünf geworden und am Ende haben es vielleicht
zwei oder drei "geschafft" und wuchsen zu Erwachsenen heran. Die
demographische Entwicklung war insgesamt aber gesund. Dann kam der
"Europäer" und hat dieses System einseitig gesprengt.

Ähnlich war es noch vor 200 Jahren in Europa. Johann Wolfgang von Goethe hatte mit seiner Frau Christiane Vulpius fünf Kinder, von denen eins tot geboren wurde und drei weitere das erste Lebensjahr nicht überlebten. Nur sein Sohn August erreichte das fortpflanzungsfähige Alter und hatte seinerseits drei Kinder, die selbst aber alle kinderlos blieben. Die Familie von Goethe starb auf der männlichen Linie 1885 mit dem Tode von Goethes Enkel Wolfgang aus.


Verschlimmert wird die Situation der Afrikaner dann noch dadurch, dass die
EU viele ihrer Agrar-Überschüsse nach Afrika verschifft und - dank der
übermäßigen Subventionierungen und der industriellen Anbaumethoden -
dann auch noch billiger auf den dortigen Märkten verschachert als man vor
Ort angebaute Produkte anbieten könnte. Somit wird dann auch noch nebenbei
die Lebensgrundlage vieler Menschen nachhaltig zerstört.

Das Dilemma besteht darin, dass man aufgrund von jahrzehntelanger "Entwicklungshilfe" ausbaufähige landwirtschaftliche Märkte vollständig zerstört hat und nun mehr nur noch an den Symptomen herumdoktert. Im Grunde müsste man den afrikanischen Kontinent in dieser Hinsicht vollkommen in Ruhe lassen, was aber in den ersten Jahren zu Hunger und Tod führen würde, bis sich die Landwirtschaft für Einheimische wieder lohnen würde. Ein solches Szenario ist in der heutigen westlichen Wertegemeinschaft moralisch nicht hinnehmbar.


Was zu den gezahlten Entwicklungshilfegeldern zu sagen ist, muss wohl auch
nicht erwähnt werden, denn der größte Teil davon fließt einfach nur in
die Finanzierung irgendwelcher Kriege.

Über diese Kriege dürfte sich so manche europäische Rüstungsschmiede freuen.


Die tatsächliche Problematik ist daher von Europäern - oder dem Westen -
selbst verschuldet. Erst sorgt man dafür, dass dort dank unserer
medizinischen Möglichkeiten immer mehr Menschen überleben. Dann
vernichtet man die Lebensgrundlage dieser Menschen und wundert sich
hinterher, dass die sich in großen Trecks auf machen, um ins "gelobte
Land" zu gelangen. Das der Weg dorthin ein langer und gefahrvoller ist,
schreckt nicht ab, denn diese Menschen haben nichts mehr zu verlieren, aber
viel zu gewinnen. Und man sieht, das es nicht einmal eines Krieges bedarf,
um eine Völkerwanderung zu initiieren.

Eigentlich ein hervorragendes Beispiel für "Gut gemeint", was dann am
Ende ins Chaos und Verderben führt.

So kann man es zusammenfassen. Aus diesem Dilemma wird der Westen nicht wieder herauskommen.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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