10.000 Jahre sind "plötzlich"

Waldläufer, Donnerstag, 26.09.2019, 14:45 (vor 1646 Tagen) @ valuereiter2772 Views

Erst mal prinzipiell, viele Dinge in Archäologie und Paläontologie glaub ich nicht so ganz unhinterfragt, weil es da schon viel Schmu gibt, wenn ich das mal so formulieren möchte. Da liegen Dinge in Kisten, Kästchen, Schubladen, die zu interpretieren nicht einfach sind. Wenn man was bestimmtes beweisen möchte, kann sein, man schiebt ein Kästchen eher in eine tiefere Ecke des Kellers...

Es gibt in jeder Sammlung, Museum usw. Objekte, die man vergisst, weil sie nicht einordbar sind, sie nicht ins Weltbild passen. Das ist der eine Punkt.

Und dann gibt es Gegenden, wo der Boden keine Versteinerungen, Artefakte zulässt (ganz anders im Schlamm, unter Sauerstoffabschluss z.B.).
Ich möchte nicht wissen, was es alles schon auf der Erde gab, von dem nichts erhalten geblieben ist. Das allerallermeiste ist ja aufgefressen worden von Räubern, Fliegenmaden, Bakterien und Pilzen. Wir können nie sagen, es gab da viele/ wenige Tiere, nur weil nichts erhalten ist. Überall können Fehler lauern, auch in Eiskernbohrungen.

Und dann gibt es sicher auch ein absichtliches Verschwindenlassen von unliebsamen Gegenständen, wenn sie den eigenen Ruf als Wissenschaftler gefährden. Solche Gedanken habe ich immer im Hinterkopf.

EINE Theorie hierzu ist ja, dass
die Eruption des
Supervulkans Toba vor 73.880 ± 320 cal BP Jahren ... [als der] größte
Vulkanausbruch der vergangenen zwei Millionen Jahre ... die damals noch
überwiegend in Afrika lebenden Vorfahren des modernen Menschen (Homo
sapiens) ... an den Rand des Aussterbens gebracht habe.

Da stimme ich überein, das das eine der Möglichkeiten war!

allerdings stellt sich dann die Frage, warum Hunderte andere
Megafauna-Arten (Höhlenbären, Säbelzahntiger, Elefantenvögel)

Das liegt evtl. an der Nahrung. Wenn jetzt alles duster ist, die Pflanzen sterben, sterben als erstes die Pflanzenfresser. Pflanzenfresser haben den Nachteil, immer fressen zu müssen. Zum einen ist der Energiegehalt der Nahrung gering. Die Verdauungsbakterien, auf die die Pflanzenfresser angewiesen sind, brauchen auch täglich Nahrung. Anders ist es bei Jägern und Aasfressern, die können auch mal paar Wochen hungern. Also erst sterben die Pflanzen, dann die Pflanzenfresser (da haben die Aasfresser noch wochenlang Futter!), dann die Fleischfresser und Allesfresser (die haben noch die Möglichkeit von Knollen, Wurzeln, u.a.).
Deshalb denke ich auch, der Mensch ist mindestens ein Allesfresser, kein reiner Pflanzenfresser.

DIESES

einschneidende "Event" überlebt haben - und 30.000 oder 60.000 Jahre
später, also bei weniger lebensfeindlichen Klimabedingungen (aber halt dem
Auftauchen des Menschen) ausgestorben sind?!

Mir ist da zu wenig Datenlage! Ich halte den Menschen in geringer Anzahl mit Pfeil, Bogen und Speer für nicht schlimmer als ein Rudel Wölfe!

Wo soll plötzlich so eine
große Anzahl Menschen hergekommen sein, die so einen Schaden hätten
anrichten können?


naja, der Mensch ist recht vermehrungsfreudig ;)

Die Nordhalbkugel war vereist.
Angenommen es stimmt, der Mensch hat überlebt im Süden Afrikas in irgendwelchen schützenden Höhlen in der Nähe des Meeres, welches noch Nahrung bot...Wie sollen die es geschafft haben in 10 000 oder auch 20 000 Jahren sich so zu vermehren und sich überall hin auszubreiten?

Wie (und auch warum???) kommen die vom Süden Afrikas über mehrere Klimazonen hinweg (!) in den Norden und dann noch nach Europa, Asien, Australien (da redet man von 40 000 Jahren, glaube ich (?)) usw. Und das in großen Stückzahlen und ohne die Energie aus dem Erdöl und ohne Maschinen, die irgendwelche Arbeiten erleichtern? Ich weiß wovon ich rede, wenn von Handarbeit die Rede ist.
Nein, da passen viele Dinge einfach nicht zusammen.

ich finde hier
Angaben zur
Gesamtweltbevölkerung

1200 AD 360 Mio.
1700 AD 610 Mio.

1200 n.Chr. = mittelalterliches Klimaoptimum
dann einiges an Seuchen - bei uns im 14. Jahrhundert die Pest, in Süd-
und Mittelamerika Pocken, Schnupfen, Masern, und was die Spanier noch alles
eingeschleppt haben - von 1618 bis 1648 der Dreizigjährige Krieg,
dazu um 1700 n.Chr. die Kleine Eiszeit
und trotzdem hat sich die Menschheit OHNE moderne medizinische Versorgung,
ohne Kunstdünger, usw. um rund 70 % vermehrt!

+ 70 % alle 500 Jahre wären "plötzlich" = binnen 14.000 Jahren (vom
Flaschenhalös vor 74.000 Jahren bis vor 60.000 Jahren) eine Vervielfachung
auf die 2,8 Millionen-fache Anzahl!!!

Seit mehreren Tausend Jahren gibt es Infrastruktur (Straßen), Wasserleitungen, viele Maschinen /Technik (z.B. zum Mahlen der Körner), Rad, Arbeitstiere...wenn Sie was neu besiedeln ist das einen ganz andere Nummer! Und wenn Sie Getreide mit der Hand mahlen müssen, Stein auf Stein, keinen Feldbau haben auch!

Andererseits, was wären 2,8 Mio, die sich verteilen auf mehrere Kontinente? Die haben ja theoretisch nicht nur täglich überleben müssen, die mussten ja dann auch weiterziehen, neuen Lebensraum urbar machen, Wohnraum schaffen, entbuschen, sonst konnten ja gar nicht weiterziehen und dann, wenn da wirklich sagen wir mal 100 Leutchen lang gezogen sind, da waren ständig Schwangere dabei, Säuglinge...Nein, das ist mir viel zu hoch gerechnet!

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg


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