Helmut hat natürlich Recht mit dem Wohlstand Rumäniens in den 60er Jahren.
Nachdem Ceausescu den Ex-Staatschef Gheorghe Gheorghiu-Dej im Jahre 1965 ablöste, begann in Rumänien eine (kurze) Phase des Wohlstands. Der Wohlstand wurde mit eine Annäherung an den Westen, Distanz zum Kreml und USD-Krediten beim IWF erkauft.
Eine ähnliche Phase starken wirtschaftlichen Wachstums und Wohlstands gab es auch in der DDR mit der Neuen Ökonomischen Politik Walter Ulbrichts nach Schließen der Mauer 1961 bis Anfang der 70er Jahre.
Meine Eltern haben 1968 ihre Hochzeitsreise nach Rumänien gemacht. Bukarest war seinerzeit das Paris des Ostens. Ceausescu hatte die wunderschöne Bukarester Altstadt noch nicht abgerissen und das Erdbeben stand erst noch 1977 bevor.
Mamaia und Constanta waren mondäne Badeorte am Schwarzen Meer, ehe sie dem Verfall preisgegeben wurden und durch hässliche Retortenbadeorte wie Jupiter, Saturn und Neptun ersetzt worden sind.
Sinaia und Predeal in den Karpaten waren international anerkannte Luftkur- und Wintersportorte.
Ab Mitte/Ende der 70er Jahre verarmte Rumänien durch Ceausescus Austeritätspolitik, dessen Zielsetzung war, die Kredite des IWF aus den 60er Jahren wieder zurückzuzahlen.
Trotz des allgegenwärtigen Versorgungsmangels waren die Kirchen und zentralen Plätze in den Dörfern Siebenbürgens auch noch 1989 in einem tadellosen und topgepflegten Zustand. Auch Alba Iulia habe ich noch in sehr guter Erinnerung als eine wunderschöne, saubere und gepflegte Stadt.
Gruß Plancius
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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER