Du hast das mit der Energiebilanz der Nahrungsmittelerzeugung nicht verstanden

Hannes, Samstag, 20.08.2022, 00:17 (vor 618 Tagen) @ Ankawor1344 Views
bearbeitet von Hannes, Samstag, 20.08.2022, 01:10

Statt hier viel zu tippen, ein zufällig ausgewählter Link zu einem derer, die mit Wurmhumus düngen. Die Angaben kann ich bestätigen, auch wenn ich keinen Wein anbaue.

https://www.weingut-faber.de/dies-und-das/interessantes/

[image]

http://tigerwurm.de/

Guten Abend,

mache ich so seit Jahrzehnten. Allerdings leben diese Würmer bei mir auch seit Jahrzehnten, in den jährlich rotierenden Kompostbehältern, gedämmt. Die typischen Würmer sind bei mir rosa mit dickem Ring ("Mistwürmer"?), zusammen mit Tausendfüßlern u. a. m. Jedes Jahr dasselbe Biotop, leider auch Engerlinge drin und das von verschiedenen Käfern.

Habe mich frühzeitig damit beschäftigt, als mir das Grundstück umgehängt wurde, habe stufenweise gelernt.

Ich grabe das 'Produkt' ("Naturdünger Kompost") auf unserem "Acker" jährlich unter, ein Tag Arbeit.

Anlass waren damals rein praktische Erwägungen und dass ich gemäß preußischer "Nachhaltigkeit" erzogen wurde: Wohin mit den Unmengen "Grünabfällen" übers Jahr? UND ich benutze auch Kunstdünger, nach Bedarf. In der DDR wurde das studiert von unseren Mädels (Analyse, und dann düngen nach Bedarf). Das ist heute ja total out, heutige Mädels machen dann lieber was mit Öko... im Weitesten Sinne.[[hae]]

Zuviel Stickstoff zum Beispiel treibt nur das Wachstum. Klappt gut bei Blattsalat, wissen die Produzenten längst.

Und zum Beispiel wachsen die Pflanzen zu schnell und werden gebrechlich wie Menschen mit Riesenwuchs-Hormonstörung.

Wie immer, verweise ich in diesem Zshg. auf die Wissenschaft und warne vor Demagogen. Was habe ich in meiner Yogazeit mit jungschen Tussen diskutiert, die sich Ernährungsberater innen nannten oder behaupten, es zu sein. Alterweißermannsagte: Dass deren hipper Salat besonders viel Stickstoff enthält, weil diese Tussen das so wollten, und die Landwirtschaft bediene nur den Markt. Wo die Gesundheitskontrolle dann wegfiele, weil die Mädels das besser wüssten als die Chemiker und alle Bedenken niederbrüllten mit: Salat ist gesund, basta!!!!
[[ironie]]

Kompost wird m. E. vor allem von Leuten angehimmelt, die es nicht tun.

Kompost ist nicht nur wunderbar. Kompost ist saugefährlich bei Verletzungen, zieht Ratten an und bei uns Heerscharen von Waschbären in den Garten (Kroppzeug, Wühlmäuse usw usf) ... und macht auch ordentlich Arbeit.

Da ich täglich koche abends, fällt viel an. Das geht, aus dem doppeltem Mülleimer in der Küche, sporadisch in der dann vollen Plastetüte mit dem Auto in den Garten, in einen der drei Behälter.

Die Plastetüten gehen irgendwann mit dem anderen Müll per Hänger zur Kippe, sprich Müllverbrennungsanlage Magdeburg, für mich kostenlos. Ich finde Plaste OK. Und übrigens Messing auch, usw. usf. Jedes Material für den jeweiligen Zweck.
[[zigarre]]

Das rottende Zeug (ohne Fäulnis) ist nach zwei Jahren reif, Rasenschnitt mit rein und Gehölzschredder lagenweise luftig, funktioniert seit Jahrzehnten!

Wenn man es drauf hat wie ich, klappt das ganz ohne umzuwühlen (lüften). Da lese ich auch Gegenteiliges. Ich kann nur aus der Praxis berichten.

Die Sache hat sich bewährt, bei uns wachsen alle Gemüse hervorragend. Den Boden lasse ich beproben, wozu haben wir Wissenschaft und Technik (und das ehem. Deutsche Postamt hier)?! Noch. Tschau Mama.
[[hae]]

Unsere zwei Dutzend kleinen und größeren Obstbäume kriegen Kunstdünger, also stets jeweilige Spezialdünger für Obst, Beeren, Tomaten usw.

Neu gepflanztes (Wein sprachst Du an) kriegt einen Mix Erde aus 1/4 reifem Kompost (niemals Pflanzerde kaufen, das ist Giftdreck zusammengekehrt).

Hornspäne sind zwar natürlicher Stickstoff-Dünger wie Urin beispielsweise (1/20 verdünnt riecht das nicht auf dem Rasen), aber Stickstoff satt wäre bei Obst Gift.

Hallo Ökos, so einfach ist das nicht: Kunstdünger gut, Naturdünger schlecht" - Nein!

Dass Sri Lanka eine mächtige Öko-NGO, von Rockefeller finanziert, im Lande hatte, ist hier bekannt. Auch dass daraufhin ein Öko an die Macht kam, der Einfuhr von Kunstdünger verbot. Und dass in der Folge (ein ehemals relativ wohlhabend gewordenes) Land nun unsere Zukunft schon jetzt ereilt hat, ist auch bekannt?

Die müssen dort nun Lebensmittel einkaufen, kommt bei uns auch bald. Und Geld kann man nur einmal ausgeben, also z. B wird Sprit knapp (vulgo Energiemangel, klickt's? "Energiebilanz" der Landwirtschaft?).

Die Tagesschau sagte, es wäre Corona Schuld gewesen, dass die jetzt dort in der Sch???? sitzen, der Tourismus brach ein ...
[[kotz]]

Vereinfacht gesagt: Lasst mich in Ruhe mit Euren Wurmkisten auf dem Balkon. Im Windschatten solcher Propaganda wird gerade unsere industrielle Landwirtschaft zerstört. Mit "unsere" meine ich auch unser Holländischen Lieferanten. In Sri Lanka fehlt simpel der Stickstoff für Nahrungs-Energie-Produktion. Die Viech-Schei?e ist dort knapp, die in Holland angeblich so 'unökologisch zu viel' anfällt.

Jetzt zum Betreff: "Du hast das mit der Energiebilanz der Nahrungsmittelerzeugung nicht verstanden"

An oben Dargestelltem siehst Du, wie die Energiebilanz meiner erfolgreichen Landwirtschaft aussieht. negativ, ich brauche viel Energie.

Niemals ist das "Selbstversorgung" im Sinne eines geschlossenen energetischen Systems, was Du mit Deinen Würmern und Weinbau vorgaukelst. mache ich ja optimal schon lange. Funktioniert nur mit laufender massiver Energiezufuhr.

Ich brauche Sprit, um meine Essensreste zu Deinen Würmern zu transportieren, die Essensreste sind nur ein Bruchteil der Energie, die ich in der Kaufhalle erworben habe, in Form von Kartoffeln und so weiter. Das ist ein teil der Energiezufuhr in das System.

Würde ich erstaunlicher Weise aus diesem System mehr Kartoffel-Energie rausziehen, als ich für die Würmer gegessen habe, also 1% Essensreste für die Würmer, 99% für mich), wäre das ein Perpetuum Mobile. 1% rein --> 100% raus.

Das bischen Sonnenenergie liefert nicht den nötigen Betrag, um die Bilanz ausgeglichen sein zu lassen, über die Zeiten, also Jahrzehnte. Irgendwann ist Dein Boden ausgelaugt ("erschöpft"), mit oder ohne Würmer!

Nüscht Neues: Ausgelaugter Boden. Tragödie seit Jahrtausenden. Und dann kamen die deutschen Chemiker Haber und Bosch. Und die Weltbevölkerung explodierte, Resultat Überbevölkerung (Energiedargebot der jeweiligen Landschaft und der Kultur=Effizienz bestimmte immer über die Anzahl der durchgebrachten Kinder!) schon wieder waren böse Deutsche schuld.
[[ironie]]

Nur mal den Prozess andersrum denken, nimm die Piesteritz-Produktion weg, wie derzeit geplant, die machen aus Russengas Stickstoff, dann ...?

Kompostert ruhig weiter ...

[[sauer]]

H.


PS: Ich hatte dazu hier mal was besonders gut geschriebenes zitiert: "Die Landwirtschaft ist im Grunde ein ziemlich einfaches thermodynamisches Unternehmen. Die Nährstoff- und Energieabgabe in Form von Kalorien wird durch die Nährstoff- und Energiezufuhr bestimmt."

Leider bin ich nicht so begabt, wie der Verfasser, den ich in meinem oben verlinkten Beitrag auszugsweise zitiert hatte. Sehr gut m. E. analysiert, wie wir von den sog. "Ökos" in den Hunger geführt werden.

Weitere Zitate:

"Entgegen weit verbreiteter Vorstellungen, dass die vorindustrielle Landwirtschaft in größerem Einklang mit der Natur existierte,Drei Viertel der gesamten globalen Entwaldung fanden vor der industriellen Revolution statt."

Die haben nicht nur Bäume gefällt, damit Lichtungen entstehen, zum Siedeln, die haben gerodet, für Ackerbau. Eine unglaubliche Schinderei, die Wurzeln auszugraben und die wuchernden Dornröschen-Hecken damals, ohne "Stahlspaten" und Brechstange! Mit immer leerem Magen, während die Kinder und das Weib zu Hause langsam verhungerten. Bären, Wölfe in der Nähe, auch marodierende Mitmenschen, aber "öko".

Weitere Schnipsel:

"Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass es ohne Kunstdünger und andere landwirtschaftliche Innovationen keine Urbanisierung, keine Industrialisierung, keine globale Arbeiter- oder Mittelschicht und für die meisten Menschen keine Sekundarschulbildung gibt. Dies liegt daran, dass Düngemittel und andere landwirtschaftliche Chemikalien die menschliche Arbeitskraft ersetzt haben und riesige Bevölkerungsgruppen davon befreit haben, den größten Teil ihrer Lebensarbeit dem Anbau von Nahrungsmitteln zu widmen.

Befürworter einer nachhaltigen Landwirtschaft nennen die Landwirtschaft, die diese Bevölkerung praktiziert, phantasievoll „ Agrarökologie “. Aber es ist meist nur altmodische Subsistenzlandwirtschaft , wo die Ärmsten der Welt ihr Überleben mit der Erde fristen.

Am anderen Ende des Spektrums stehen die reichsten Menschen der Welt, hauptsächlich im Westen, für die der Konsum von Bio-Lebensmitteln eine Lebensstilentscheidung ist, die mit Vorstellungen über persönliche Gesundheit und Umweltvorteile sowie romantisierten Vorstellungen von Landwirtschaft und Natur verbunden ist. Fast keiner dieser Verbraucher von Bio-Lebensmitteln baut die Lebensmittel selbst an. Die ökologische Landwirtschaft ist für diese Gruppen ein Nischenmarkt – wenn auch ein lukrativer für viele Produzenten –, der weniger als 1 Prozent der weltweiten Agrarproduktion ausmacht.

Als Nische innerhalb eines größeren, industrialisierten, landwirtschaftlichen Systems funktioniert der ökologische Landbau recht gut. Die Erzeuger sehen typischerweise niedrigere Erträge . Aber sie können Geld für Düngemittel und andere Chemikalien sparen und gleichzeitig an einen Nischenmarkt für privilegierte Verbraucher verkaufen, die bereit sind, eine Prämie für Produkte zu zahlen, die als biologisch gekennzeichnet sind. Die Erträge sind niedriger – aber nicht katastrophal niedriger – weil reichlich Nährstoffe zur Verfügung stehen, die über die Gülle in das System geschmuggelt werden können. Solange Bio-Lebensmittel Nischen bleiben, bleibt das Verhältnis zwischen geringeren Erträgen und erhöhtem Flächenverbrauch überschaubar."

Ich wiederhole, Zitat: "an einen Nischenmarkt für privilegierte Verbraucher verkaufen, die bereit sind, eine Prämie für Produkte zu zahlen, die als biologisch gekennzeichnet sind."

Was nun kommt, und Ihr wisst alle, warum, wird sein: Die Verbraucher werden diese mit Würmerdung allein produzierten Nahrungsmittel nicht mehr kaufen, weil sie nicht mehr in der Lage sein werden, "eine Prämie für solche [Luxus-]Produkte zu zahlen".

Wenn die Musik demnächst aufhört, werden sie in die politisch unkorrekten Nahrungsmittel flüchten wollen. Aber es wird so sein wie mit der Energie. Reicht nun nicht mehr für alle, da systematisch kaputtgemacht mit öko-Ideen wie: persönliche Wurmkisten auf dem Balkon oder: persönliche Balkonkraftwerke. Das ist aber kein gleichwertiger Ersatz für eine starke Volkswirtschaft.

PPS: Zwei Links zur Erläuterung, warum ich das Eigennutz-Denken nur für den Notfall gelten lasse:

a) persönliche Wurmkisten auf dem Balkon, folgendes propagiertes Profitmodell funktioniert nur mit einer ertragreichen Volkswirtschaft, führt ins Verderben:
"Habe in jedem Jahr 20 Liter feinsten Wurmhumus geerntet und in meine Pflanzgefäße verteilt. Das ist eine gute Ausbeute. In meinem Bio-Laden kosten 5 Liter Wurmhumus 9,50 EUR." Wer in dieses Business einsteigen will: mit Bauanleitung für so ein angeblich profitables Produktionsmittel. Funktioniert aber nur so lange unser Volk dieses Clientel alimentiert.

b) persönliche Balkonkraftwerke sind asozial, schrieb ich mal hier, Ausschnitt mit dem Gleichnis Wasserliefersicherheit für Stromliefersicherheit:

Wozu brauchen Zähler eine Rücklaufsperre?

Antwort: Damit die (von Deinem bösen Strom-Multi an Dich Konsumsklaven) rechtskräftig verkaufte Energiemenge nicht wieder sozusagen von Dir "widerrechtlich storniert" werden kann, durch Rücklieferung von EltEnergie. Du bist evtl. ein coooler Öko-"Guerilla" und bekämpfst böse Strom-Multis.

Bin kein Kaufmann, aber Vergleiche bringen Klarheit: Stell Dir analog vor, Du machst einen Vertrag mit einer Wasserlieferfirma. Die soll Dir im Sommer mit Gießwasser aushelfen. Die legen Rohre zu Dir, bauen einen Zähler ein und liefern. Du hast was Du willst. Alles gut.

Aber Du willst nicht zahlen, verständlich. Im Herbst hast Du immer Regen satt und lieferst zurück, durch deren Leitungen (warum nicht, wenn die schon mal da rumliegen?), Zähler drehst Du schlauer Ökobauer wieder auf Null, ohne jede Manipulation, also was?!

Der alte weiße Wassermann bleibt auf seinen Investkosten sitzen und seine Marge ist oooch futsch. Ein revolutionärer Akt.

"Balkonkraftwerk", das machen jetzt Viele, schrieb hier schon, wie ich jetzt befragt werde, und es gäbe nix zu kaufen ... - Wenn nicht bei Stromausfall ganz und gar unnütz, zumindest kein Ersatz für ein leistungsfähiges hoch verfügbares öffentliches Elektroenergienetz, auch diese Idee führt ins Verderben.


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