Spritberechnung mal andersrum: Nach der Kaufkraft

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 13.06.2022, 08:51 (vor 682 Tagen)4191 Views

Mein Bekannter hat mich da draufgebracht, um nicht einfach nur nach dem Umrechnungskurs die Treibstoffkosten zu berechnen, sondern nach der Kaufkraft, was eigentlich wesentlich realistischer ist.

Ein Land aus Asien, z.B. Thailand, eines aus Europa, z.B. Rumänien, und dann Deutschland.

Wie siehts in Thailand aus:

Ein Thai hat zwischen 9 T und 15 T Baht. Nehmen wir mal den Mittelwert mit 12 T Baht pro Monat. Ich gehe davon aus, das der Thai dann 6 Tage in der Woche arbeitet. Das wären dann 500 Baht pro Tag. Bei einem Preis von 34 Baht pro Liter kann er sich dann knapp 15 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten.

Nun zu Rumänien:

Bar auf die Kralle zwischen 1.500 Lei und 2.000 Lei im Monat, im Durchschnitt. Bei 5 Tagen pro Woche. Sagen wir mal 2.000 Lei durch 4 Wochen, das sind dann 500 Lei pro Woche und das wieder 100 Lei pro Tag. Der Liter Diesel ist nun auf 9,20 Lei gestiegen (Umrechnung Euro: 1: 4,85). Das heißt, er kann sich mit einem Tagesverdienst 11 lt. reinschütten.


Wie siehts nun in Deutschland aus:

Spritpreis ca. 2 €, monatlich ca. 2.000 € bar auf die Kralle, das sind in 4 Wochen wöchentlich 500 €, und 100 Euro pro Tag. D.h., er kann sich 50 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten.

Ist also noch genügend Luft nach oben, weil auch in RO merkt man nichts davon, dass welche das Auto stehen lassen. Das bedeutet, der Sprit kann dann noch ruhig in Deutschland auf 5 € pro Liter ansteigen, die Leute werden dann schimpfen, aber nichts unternehmen, weil sie dann immer noch 20 lt. mit einem Tagesverdienst reinschütten können, also mehr als in den meisten anderen Ländern.

Also, was soll der Geiz?

Seit mehreren Jahren, insbesondere nach der Jahrtausendwende, ist man ja in der EU bestrebt, die Konditionen der einzelnen Staaten anzugleichen. Mit den Löhnen und Gehältern probiert man es seit geraumer Zeit in Rumänien, aber es hat nicht diese Durchschlagskraft, wie man sich das vorgestellt hat. Möglicherweise ist das auch ein Weg, anstatt die Einkomen der ärmeren Ländern zu erhöhen, die Kaufkraft der reicheren Länder zu dezimieren.


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