No, sorry, aber hier m e i n e Bilanz zu Trump: - 0 +

Weiner, Samstag, 26.12.2020, 20:59 (vor 1226 Tagen) @ Olivia3244 Views

Hallo Olivia,

ich 'beziehe' nichts von Mrs. Fitts, außer dass ich ab und an auf ihre Webseite schaue. Übrigens kommt sie offenbar gelegentlich nach Basel, um dort Seminare abzuhalten. Ja, sie war nicht nur Regierungsbeamtin, sondern wurde (anschließend) ein paar Jahre in der Höhle des Löwen gejagt. Das macht sie authentisch und erfahren. Der Transhumanismus, den sie befürchtet, wird aber nicht allgemein eingerichtet sondern wird nur ein Steuerungsinstrument werden, um eine spezifische (zukünftige) Schicht innerhalb der Elite kontrollieren zu können. Arme Leute braucht man nicht zu transhumanisieren, die beutet man nach wie vor als 'biologische' Handlanger und Genpool aus. Mrs. Fitts hat ferner gläubige, christlich-apokalyptische Ideen, die ich nicht teilen mag (weil ich das Christentum in seiner ganzen Perspektive, vor allem aber in seinen Anfängen genau kenne).

In meinem letzten an Dich gerichteten Beitrag habe ich mich über TRUMP mokiert. Tut mir leid, wenn ich Dich verletzt habe: ich hatte wegen Deinem 'Pausieren' Deine eher positive Einstellung ihm gegenüber nicht mehr in Erinnerung.

Es lohnt sich nicht, in eine Bilanz seiner Amtszeit einzusteigen. Das ist zu früh, und später wird es irrelevant werden. Heute wird etwa argumentiert, dass er keinen neuen Krieg angefangen habe. Dann muss man sich aber anschauen, was in ar-Raqqa abgelaufen ist oder im Jemen. Das war exzeptionell brutal.

https://www.marinecorpstimes.com/news/your-marine-corps/2018/02/06/these-marines-in-syr...

https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/may/23/raqqa-ruins-bombing

Man könnte vielleicht sagen, Trump wußte das nicht so genau. Und ich könnte das sogar glauben. Aber dann wäre es doppelt schlimm: einfach nachlässig, verantwortlungslos und extrem inhuman vom obersten Heerführer. Man könnte weiter sagen, Trump habe den Handel mit China zerstört, tatsächlich ist dieser volumenmäßig sogar gewachsen. Man könnte sagen, er habe anfangs Jobs geschaffen: doch jetzt sind sie alle wieder verloren gegangen. Und die Schecks, die er verteilt hatte, waren nur ein Bruchteil jener Summen, die er den ohnehin Reichen zugeschanzt hat. Also kann man hier und her bilanzieren (ich habe das hier auf dem Forum schon nach seinem ersten Jahre versucht), aber man wird zu keinem Ergebnis kommen. Und braucht es auch nicht.

Trump hat die ganze Zeit in seiner narzisstischen Blase gelebt und nicht wirklich die geschichtliche Situation verstanden - erst recht nicht die Möglichkeiten, die er als Präsident gehabt hätte bzw. heute noch hat. Trump besaß und besitzt keine wirkliche Hausmacht bzw. keine Machtbasis, alles war nur spontan zusammengeschustert - voran seine medialen Schaumschlägereien. Leute, die ihm wirklich zugearbeitet hätten, hat er verstört oder war sich ihrer nicht sicher. Andere wiederum hat er falsch eingeschätzt oder nicht wirklich an sich binden können. Selbst im Moment der drohenden Wahlniederlage bzw. in der Vorbereitung auf die Wahl hat er sich nicht geistesgegenwärtig und professionell verhalten (wie ich das @mabraton geschrieben hatte).

Ich würde selbst in diesen Tagen am Ende des Dezmeber noch Chancen für ihn sehen, jedoch nutzt er sie überhaupt nicht. Ich wundere mich - bzw. frage (hier erneut), ob er nicht diskret verhandelt. Sehr sicher bin ich mir auch, dass er bzw. seine "Trump for President, Inc." jetzt mehrere hundert Millionen Dollars einstecken wird, die gutgläubige Bürger ihm 'gespendet' haben (damit er die Wahlfälschung aufkläre und die Macht halte; ähnlich wie auch Querdenker Ballweg oder die Leute von Abstimmung21/diebasis-partei.de über die letzten Monate Geld steuerfrei 'geschöpft' haben ...).

Mir hat Trump nur eine einzige Sache gezeigt, für die ich ihm jederzeit Respekt geben würde: Er hat ein riesiges politisches Potential sichtbar gemacht, mobilisiert und gerade an der Wahl nochmals fokussieren können (höchste Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten!). Dieses Potential sehe ich in seinen republikanischen Wählern aber auch in vielen Sympathien, die weit über die USA hinaus ihm entgegengetragen wurden. Und ich sehe dieses Potential auch in jenen demokratischen US-Wählern, die sich über ihre Alltagsmühen hinweg zu einem Engagement gegen Trump bewegen ließen. Wenn man dieses Potential vereinigen (!) könnte, dann ließen sich damit die Vereinigten Staaten erneuern. Dieses Potential zeigt, dass ausreichend Menschen noch an politischen Fragen interessiert, noch nicht alle nur Sklaven und Zombies sind.

Du hast mir in der Antwort auf meinen oben erwähnten Beitrag unterstellt, dass ich FÜR Biden wäre. Falls Du meine Äußerungen hier über die DEMons nicht schon kennst: ich finde sie widerlich und ekelhaft und bösartig. Und das bedeutet somit für die USA nicht Vereinigung, nicht das Finden einer neuen Mitte, sondern eben BÜRGERKRIEG. Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis es so richtig blutig wird. Und sehr wahrscheinlich werden nur wenige Beobachter erkennen, dass auch der kommende Bürgerkrieg, ganz wie die eben vergangene Wahl, für diejenigen, die die wahre Macht halten, nur eine weitere Inszenierung sein wird. Die Hintertanen verdienen immer, auch wenn ringsum geschlachtet wird. Und sie bleiben immer an der Macht, egal wie der Sieger heißen wird. Rechne einfach aus, wieviel die Geschosse auf Raqqa gekostet haben, einschließlich der Haubitzen, die erneuert werden mussten, weil sie wegen Dauerfeuer durchgeglüht waren.

Bei Meyssan findet sich ein (die aktuelle Situation) zusammenfassender Artikel, leider wurde er maschinell übersetzt und nur oberflächlich korrigiert:

https://www.voltairenet.org/article211866.html

Die dort abgebildete Karte geht zurück auf Colin Woodard und Joel Garreau, siehe etwa hier:

https://www.businessinsider.de/international/the-11-nations-of-the-united-states-2015-7...

https://vividmaps.com/american-nations/

Mit traurigen Grüssen, Weiner


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