Könntest Du kurz was zu "Wallace: Unendlicher Spaß" sagen. Warum muß man das lesen?

Oblomow, Freitag, 18.12.2020, 16:01 (vor 1228 Tagen) @ Talleyrand1376 Views
bearbeitet von Oblomow, Freitag, 18.12.2020, 16:35

Hallo Rob!

Klugscheißend muss ich natürlich zunächst bemerken, dass man überhaupt NICHTS lesen muss. Jeder liest ja Bücher in einer gewissen Stimmung und Lebenslage, die so unterschiedlich sein können wie die Menschen es sind.

Ich kann schwer einschätzen, wer Du bist und in welcher Stimmung Du Dich gerade befindest. Es könnte ja sein, dass Du ein Idiot bist oder ein humorvoller Mensch, der gerade Lotto gewonnen hat oder mit Covid im Bett nach Luft ringt, ein widerlicher Schmierlapp oder ein gütiger, freundlicher Mensch, der gerade geliebkost wird von einem geliebten Menschen. Ich weiß es nicht, nehme aber, soweit ich es aus deinen Beiträgen erschließen kann, eher an, dass Du ein Mensch bist, der kein Arsch ist und dem es juut jeet.

Das ist schon mal eine blendende Voraussetzung, um Foster Wallace mit Gewinn zu lesen. Er schreibt zwar über Arschgeigen, aber so, dass man mit Sicherheit weiß, er selbst, Foster Wallace, ist kein Arsch. Ich weiß zudem ein wenig, das sagt Dein Nickname Talleyrand und Dein Blog, dass Du gerne mit gewiefter, von Ironie, Polemik bis Zynismus getränkter Sprache umgehst. Hier kommt Dir Foster Wallace auch entgegen und geht ein Stück weit (bis zum Ende des Buches) mit Dir.

Neulich hast Du einen Link zu Vonnegut gepostet. Da stellt Vonnegut ein Ideal auf. Um es kurz zu sagen: diesem Ideal wird Foster Wallace gerecht. Und nun habe ich keine Lust mehr, mehr zu schreiben. Lass es einfach bleiben, Foster Wallace zu lesen, denn ein Buch sucht einen Menschen und Du wirst es entweder finden oder nicht. Kann mich ooch irren.

Herzlich
Dudowitsch


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