Die Dekarbonisierung ist erst dann gescheitert, wenn in 50 Jahren in Deutschland noch immer 80 Mio Menschen mit Stromanschluss leben

Miesepeter, Donnerstag, 03.12.2020, 19:54 (vor 1212 Tagen) @ MausS2360 Views
bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 03.12.2020, 20:02

weiter "dekarbonisiert" wird, dann kann das Ziel dieser Bestrebung nur in einer vollkommenen und unumkehrbaren Zerstörung der bisher existierenden, westlichen (angeblich "demokratisch" organisierten) Zivilisation sein.
DAS genau gilt es, endlich zur Kenntnis zu nehmen.

Ok, das habe ich jetzt zur Kenntnis genommen.

Die allermeisten (auch hier im Forum) werden es auch weiterhin nicht wahrhaben wollen, und mit den abstrusesten politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Überlegungen, Ideen, Gedankenspielen und Vermutungen daherkommen, um das überdeutlich Offensichtliche auch weiterhin nicht, als solches unübersehbar existenzbedrohend vor ihrem geistigen und physischen Auge stehend, ertragen zu müssen.

Selbst wenn es jeder im DGF wahrhaben wollte, würde das nichts ändern. Gegen den Strom schwimmen führt regelmässig zum vorzeitigen Kräfteverschleiss und Untergang.

Die 68er, als sie sich in der gleichen Erkenntnislage befanden, haben erkannt, dass sie den langen Marsch durch die Institutionen antreten müssen, wenn sie etwas grundlegend ändern wollen. Das haben sie getan, und heute, nach 50 Jahren, schalten und walten sie frei und ungefährdet. Wer das umkehren will, mache sich auf einen ebenso langen Marsch gefasst. Wobei nicht davon auszugehen ist, dass ihm ebensowenig Widerstand entgegengesetzt werden wird.

Man kann aber auch die Dinge laufen lassen, ohne sich mit einem bestimmten Ausgang zu identifizieren. Es ist ja nicht so, dass die letzten, debitistischen 7000 Jahre ein so grosses Zuckerschlecken gewesen sind, dass dagegen alles andere verblassen muss.

George Carlin fasst es gut zusammen, rooting against civilisation, denn der einzige Ausstieg aus dem debitistischen Samsara und seinem kapitalistisch/sozialistischem Wechselspiel ist das Verschwinden der Zivilisation. Eine "unumkehrbare Zerstörung der bisher existierenden, westlichen (angeblich "demokratisch" organisierten) Zivilisation" hat auch seine willkommenen Seiten. Die junge Generation hat von dieser Zivilisation die Nase voll und erfindet lieber neue Geschlechter, Identitäten und Wege, die Zivilisation lahmzulegen als sie aufrechtzuerhalten. Die Leute an den Machtschaltern haben sie auch ins Visier genommen und erinnern unweigerlich an den Zauberlehrling Gorbatschow, der auch ohne Kenntnis der Zusammenhänge, aber voller hoffnungsfroher Visionen das System grundlegend reformieren wollte, um es aufrechtzuerhalten, was ihm dann einigermassen entglitten ist. Ich befürchte allerdings, dass auch diese Kräfte dennoch nicht ausreichen werden, die Zerstörung der doch zähen debitistischen Zivilisation unumkehrbar ausfallen zu lassen, sondern dass dieser Komödiantenstadl spätestens beim zweiten echten Gegenwind das Weite suchen wird, und Leuten Platz macht, die dann mit allen, insbesondere den klassisch seit Anbeginn zivilisatorischer Zeiten bewährten, Mitteln versuchen werden, diese Zivilisation aufrecht zu erhalten. Da werden sich dann womöglich viele die gelegentlichen Stromausfälle aus der vorhergehenden Phase zurückwünschen.

Gruss,
mp


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