Bei Deiner Argumentation, dass Corona bei einer kleinen Anzahl verbliebener Infizierter kontrollierbar ist, gehst Du implizit davon aus, dass Corona nicht hochansteckend ist
Das Problem sind die Infizierten, die keine Krankheitssymptome habe, das sollen 80% sein. Jeder von denen wird am Tag mehrer Dutzend Kontakte haben, und das über Wochen. Wenn Corona hochansteckend ist, wird er in einer Woche mehrere anstecken, die ihrerseits wieder andere anstecken. Das ist exponentiell. Und ich behaupte, es ist retrospektiv praktisch nicht trackbar, mit wem der ursprüngliche Infizierte Kontakte bzw. ein von ihm Infizierter, oder ein von dem Infizierten Infizierter Kontakt hatte. Wahrscheinlich kann der ursprünglich Infizierte nie identifiziert werden, auch in einem Super-Überwachungsstaat nicht, und derjenige steckt über Wochen andere an, ohne es zu wissen. Plus die Ansteckungen seiner Ansteckungen, etc. und das iteriert, d.h. exponentiell.
Auch die 20%, bei denen später Krankheitssymptome auftreten, laufen erst einmal ein paar Tage ansteckend herum, ohne es zu wissen.
D.h., Du gehst bei deiner optimistischen Annahme, dass in einem Überwachungsstaat die Infektion durch (retrospektives) Tracking kontrolliert werden könnte, davon aus, dass die Ansteckung nicht ganz einfach ist und nicht so oft passiert.
Mit anderen Worten: Du gehst davon aus, dass Corona zwar ansteckend ist, aber nicht hochansteckend.
Oder anders gesagt: Du gehst davon aus, dass die Ansteckungsgefahr bei Corona so groß ist wie bei den normalen Grippen.
Was Dich zu der Überlegung anregen sollte: Ist Corona nicht eine Grippe wie all die anderen?
Bernd Borchert