Wer sich nicht wehrt... lieber Gott....

Olivia, Mittwoch, 16.10.2019, 22:52 (vor 1625 Tagen) @ Mephistopheles3117 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 16.10.2019, 22:57

Wer in Gottes Namen redet denn von "sich nicht wehren"? Ich rede von langem, tiefen Hass. Das ist etwas völlig anderes.

Im übrigen gehöre ich noch zu der Generation, die sich auf dem Schulweg in "Straßenkämpfen" durchsetzen mußten. "Heulend" nach Hause komen, das war ein No-go. Lange Haare hin oder her. Dafür hat mein Vater ohne Klagen Brillen ersetzt, wenn ich mich wehren mußte und diese bei den Knaben kaputt gingen, die meinten, sie könnten mich ärgern.

Das Allererste, was ich meiner Tochter auch zugestanden habe, als sie von Jungs "gemobbt" wurde war, dass sie sich WEHREN soll. Das tat sich auch. Und als der Erste von denen heulend nach Hause ging, dann war auch das "Mobben" zu Ende. Mein Mann mußte sich auf diese Art und Weise durchsetzen, wenn er nicht täglich verprügelt werden wollte, denn er war als Kind auch Kriegsflüchtling in Bayern. Mit "heulen" oder "emotional verletzt" sein ging da gar nichts. Und mit "nachtragen" auch nicht. Man trug das aus. Fertig!

Aber mit HASS hat so etwas überhaupt nichts zu tun. Das hat damit zu tun, dass man anderen nicht erlaubt, Grenzen zu verletzen und dass man niemanden erlaubt, einen zu verprügeln. Die "Kämpfe" wurden ausgetragen, dann wußte jeder, woran er war und dann war wieder Ruhe. Einen Hass gab es da nicht.

Den hätte es aber vielleicht gegeben, wenn wir die Dinge nicht beim Namen genannt oder "ausgetragen" hätten.

So aber konnten wir danach wieder miteinander spielen ohne dass wir die gegenseitigen Grenzen verletzt hätten. Ich habe mir glühend einen älteren Bruder gewünscht. Aber der war nicht da. Nur kleinere Geschwister. Die konnte ich beschützen und mußte oft genug für die "in den Kampf" ziehen, damit die nicht von Größeren verprügelt wurden.

Wir sind in eine "Arbeitergegend" umgezogen als ich zur Schule kam. Man Vater hatte dort gebaut. Das war ein echter Kulturschock. Die hatten völlig andere Regeln und "Normen". Darauf mußte man sich sehr schnell einstellen.

Vielleicht bin ich deshalb nicht so blauäugig wie viele Akademiker, was die ganze "Flüchtlingssituation" betrifft. Ich weiss, WIE einfache Menschen ticken können und dass die sehr KLARE Grenzen benötigen. Dessen ganz ungeachtet, komme ich mit guten Arbeitern und Handwerkern gut klar, denn ich habe auch gelernt, vernünftig zu "handwerkern". Ein sehr gutes Mittel der Entspannung, wenn man viel Stress hat.

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