Demokratie und Gerechtigkeit

Waldläufer, Donnerstag, 12.09.2019, 17:47 (vor 1685 Tagen) @ Weiner3708 Views

Eigentlich kann ein planet- u. rohstoffschonendes und energieeffizientes Wirtschaften doch nur gelingen, wenn jeder genug zum Leben hat und es nicht allzu große Diskrepanzen bzgl. des Besitzes gibt und gleichzeitig so sparsam wie möglich mit allem umgegangen wird. Es sollte keine Kriege geben müssen um Rohstoffe und alles, was hergestellt wird, dürfte keine Gifte und keinen Müll ergeben; alles sollte wieder in den Kreislauf der Natur einfügbar sein. Das wäre so meine Idee von der Zukunft.

Von der Gemeinschaft (über Steuern) sollte bezahlt werden alles was gemeinsam zu nutzende Infrastruktur angeht, Schule, Krankenhaus, Altersbetreuung u.a.

Das dafür zur Verfügung gestellte Geld darf nur so verwendet werden, wie es die Gemeinschaft festlegt. Das heißt, die Strukturen dürfen nicht zu groß sein.

Grob umrissen wäre dies meine Vorstellung einer gerechten Welt. (Ich weiß, es fehlt da einiges!)

... Auf den Punkt gebracht und
angelehnt an eine bekannte Redewendung würde ich sagen, die Demokratie
aktuell ist Opium für 'das Volk'. Eigentlich weltweit.
Glarus natürlich ausgenommen.*)

Ich bin unsicher, ob Sie auf meinen Post anspielen, Glarus meinte ich nicht.
Wobei ich denke, die Größenordnung ist in diesem Falle gut.

Von 1790 an bis zur Einführung des Frauenwahlrechts in Frankreich 1944
und in der Schweiz 1971(!) war die Entwicklung der Demokratie für viele
Menschen jedoch ein aufrichtiges Anliegen, und es wurden hier echte Opfer
gebracht. Deswegen mag ich es absolut nicht ertragen (und das war der
Hintergrund meiner Frage), wenn sich jemand über die Demokratie mokiert.

Danke!

Mein Standpunkt ist der: der heutige Bürger hat das Erbe seiner für die
Demokratie einst kämpfenden Väter und Mütter nicht gepflegt, tritt es
mit den Füßen, hat es verraten. Ich habe von daher kein Mitleid mit
Schlafschafen.

Jein.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem ehemaligen Schulfreund, der mich besucht hat wegen eines Klassentreffens. Er war gut in der Schule, gelernt Richtung Medizin. Es gab so Allgemeines wie: Was macht Deine Mutter? Wie geht es den Enkeln? Immer wieder ist der Instinkt des Volkes richtig, der da sagt: "Was machen die mit unseren Enkeln in der Schule. Die dürfen schreiben, wie sie sprechen. So lernt man doch nicht schreiben, es müsste doch von Anfang an korrigiert werden."
Wenn ich dann sage: "Vielleicht ist das gewollt?" Begreift das selbst ein intelligenter Mensch nicht?! Warum ist das so? Eigentlich ist diese Person kein Schlafschaf, sondern jemand der sich sorgt. Jemand, der sich auf die Medien verlässt, die da verunglimpfen mit Verschwörungstheoretiker, sobald jemand eigene Gedanken ausspricht, die nicht den MSM entsprechen.

Es gab, das sollte bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, ein
vergleichbares Projekt im Bereich der Wirtschaft, nämlich den Sozialismus
(mit diversen Abarten von der Sozialdemokratie bis Kommunismus), dessen
letzter ernsthafter Prozess die (wiederum deutsche) Mitbestimmung in den
Betrieben war. Auch hier hat sich eine endlose Zahl von Idealisten
abgearbeit, und am Ende hat es gar nichts gebracht. Es gibt bzw. gab weiter
vergleichbare Projekte, ich nenne noch die Wissenschaft und die Technik.
Hier habe ich teilweise noch Hoffnung, wiewohl ich die Schwierigkeiten sehe
…

Der Großteil des Geldes ist auf der Seite derer, die die Medien beherrschen und vor allem, die die Bildung beherrschen. (Ganz schlimm!!!!) Man kann nur versuchen, privat gegenzusteuern.

Denn, und das kann man nicht nachdrücklich genug hervorheben, der Gegner
im Hintergrund ist viel, viel stärker und kann weiter vorausdenken. So
komme ich bei der Einschätzung des historischen Prozesses zu der Ansicht,
dass die tatsächlich herrschende Macht viel aufmerksamer all diese
Vorgänge beobachtet und sofort und nachhaltig eingreift, um ihre
Interessen zu wahren. Sie hat ein viel größeres Instrumentarium, vor
allem hat sie Zeit und einen langen Atem. Sie lernt blitzgescheit, die
Formen, die Andere entwickeln, zu ihrem eigenen Nutzen einzusetzen. Sie
wandelt, reaktionsschnell und parallel zum historischen Prozess, die von
den Anderen angestrebte Milch mit Honig sofort in ein lähmendes Gift um,
das ihren eigenen Zwecken dient.

Ja, der Gegner im Hintergrund kann sich jedwede Intelligenz kaufen.

Heute haben wir zweifellos eine Pseudodemokratie - und die demokratische
Formen und Intentionen werden eiskalt mißbraucht. Ist damit, ähnlich wie
im Falle des Sozialismus etc., das demokratische Projekt erledigt?

Ich sage, es ist zu viel Kapital auf der falschen Seite.

Das war der eigentliche Grund meiner Frage: was denn der Sinn der
Demokratie sei.

Ich formuliere die Frage deshalb um (aber niemand muss antworten!):

Sollen diejenigen, die wesentlich die Last im ökonomischen Prozess
(als Arbeiter und Konsumenten) und im politischen Leben (als Steuern und
Abgaben zahlende Bürger) mittragen - sollen diejenigen auch angemessen an
den Entscheidungen über die Struktur und Ausrichtung dieser beiden
Prozesse sowie an der Verteilung der dabei geschaffenen Werte beteiligt
werden? Gibt es gute Gründe, die für eine solche Mitentscheidung und
Mitbeteiligung sprechen?

Ich sag` mal so, solange man das Bildungsniveau noch nicht vollkommen zerstört hat, bekommt man die großen Massen nicht so problemlos in den Griff. Besonders der Osten ist ein Problem. Zum einen wurde er bis jetzt am meisten enteignet und zum Zweiten hatte er durchweg eine etwas bessere Bildung. Aber man arbeitet ja massiv daran, die Bildung zu zerstören.
Mittlerweile weiß ich von etlichen Familien, die da sagen, wir lernen eben den Kindern selber das schreiben, wenn es die Schule nicht mehr macht. (Schauen Sie mal bei eBay, was da eine DDR Fibel 1. Klasse kostet!...Warum gibt es da eigentlich keine Reprints-fällt mir grade so ein?)
Statt, dass man sich auflehnt und sagt, es ist mein Geld, von dem die Lehrer bezahlt werden, dann müssten die doch auch in meinem Sinne lehren?

Man wundert sich allerdings, wenn man das Ganze so beobachtet: warum eine
(theoretisch) so große Überzahl an Hauern, sagen wir 7 Milliarden, mit
einer so kleinen Minderzahl an machtvollen Stechern, sagen wir 400
Millionen, nicht 'fertig' wird.

Weil die 7 Milliarden weniger Geld haben (und sie Medien nicht beherrschen und dann auch z.T. die Bildung fehlt). (Weil Fernsehen völlig verblödet!)

Und da ist meine Antwort (bislang): Weil die 7 Milliarden sich nicht
organisieren können. Sie haben die Demokratie verschlafen, den Nullzins
und die betriebliche Mitbestimmung - und vieles andere mehr …
Aber warum bloß?

Weil es wahrscheinlich nur eine kurze Zeitspanne gab, wo beides offen war. Nein eigentlich war nach dem Krieg schon alles geklärt. Die besten Wissenschaftler ab in die USA, der Marschallplan in den Westen Deutschlands...Und das Volk hat man gespalten und man spaltet fröhlich weiter und weiter...[[wut]]

schöne Grüße

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg


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