Fail to Deliver“ (FTD) bedeutet mT

Illusion, Samstag, 27.12.2025, 19:27 (vor 15 Stunden, 15 Minuten) @ Illusion730 Views

Fail to Deliver“ (FTD) bedeutet, dass ein Verkäufer (Short-Position) beim Fälligkeitstermin eines Futures-Kontrakts die physische Ware (z. B. Silber-Barren) nicht liefern kann – oft weil Vaults leer sind oder keine physischen Bestände vorhanden.

Erklärung im Silber-Futures-Kontext
Wie es entsteht: Long-Trader fordern bei Kontrakt-Ablauf (z. B. COMEX Silver Futures) Lieferung aus CME-Vaults (New York). Shorts (meist Banken wie JPM) müssen dann 5.000 oz pro Kontrakt liefern. Bei Mangel (aktuell: Registered Silver <200 Mio. oz, hohe Delivery-Anfragen) kommt FTD zustande.

Regulatorische Absicherung: CME-Regeln (Rule 8.35) erlauben Cash-Settlement statt physischer Lieferung – Preis wird zum Settlement-Tag (letzter Handelstag) festgelegt, Longs bekommen Geld, Shorts zahlen Differenz. Kein Zwang zur physischen Deckung; Clearing House (CME) garantiert via Margins (neu: $25k).

Risiko für Shorts: Temporäre Bußgelder/Strafen, aber keine Insolvenz – Börse „rollt“ oder settelt cash. Historisch (Hunt 1980): Kein FTD-Crash, da Rule 7 liquidierte.

Auswirkungen („gedeckt“ = sicher für System)
Shorts profitieren: Banken (Net-Shorts ~150 Mio. oz) vermeiden Lieferung, zahlen nur Differenz – bei Preis-Dip (Margin-Hike → Liquidation) gewinnen sie.

Longs verlieren: Kein physisches Silber, nur Cash (oft unter Spot-Preis, z. B. Shanghai 82 $ vs. COMEX 71 $).

Markt-Effekt: Verhindert echten Squeeze; Paper-Silver dominiert (50:1 Ratio). „Real Squeeze“ nur physisch außerbörslich (Shanghai/Indien).

Zusammenfassung: FTD-Risiko existiert, wird aber regulatorisch neutralisiert – Shorts sind „gedeckt“, physische Cornering scheitert am Cash-Settlement.


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