Problem 'Shitbürger'

Weiner, Donnerstag, 05.06.2025, 00:58 (vor 194 Tagen) @ Weiner3237 Views
bearbeitet von Weiner, Donnerstag, 05.06.2025, 01:17

Bevor ich diesen Beitrag schrieb, habe ich die Suchfunktion hier auf dem Froum getestet. Das Wort 'Shitbürger' wurde nicht gefunden. Erstaunlicherweise kam als Ersatz ein Treffer mit 'Bullshit' (war hier KI am Werk?). Und zwar hat @Burgermeister im Jahr 2019 einen Literaturhinweis gegeben:

https://dasgelbeforum.net/index.php?id=497508

Der betraf den Titel ON BULLSHIT von Harry G. Frankfurt, ein Essay, der 1986 schon veröffentlicht wurde, in 2005 dann als Buch herauskam, auf Deutsch 2006 bei Suhrkamp.

https://de.wikipedia.org/wiki/On_Bullshit

David Gräber hat sich auf diesen viel verkauften und diskutierten Text bezogen, als er darlegen wollte, dass es heute nicht nur ÜBERALL und STÄNDIG Bullshit-Gerede gibt, sondern auch sehr viele bzw. viel zu viele Bullshit-Jobs und Bullshit-Tätigkeiten.

Es gibt nun aber noch eine Steigerung: den SHITBÜRGER. Der wird vielleicht den Begriff des "bürgerlichen Schlafschafes" künftig ersetzen. Denn hierbei geht es nicht nur um Bullshit-Talk oder Bullshit-Tun, sondern die ganze bürgerliche Existenz ist jetzt Bullshit geworden.

Der Journalist, Medienmanager, Publizist und Autor ULF POSCHARDT hat diesen Begriff zum Titel seines neuen Buches gemacht. Ich habe es weder gekauft noch gelesen, noch werde ich das jemals tun, und ich empfehle es auch nicht, wiewohl es ein Bestseller ist. Ein paar Rezensionen aber verlinke ich gerne. In denen steht das Wichtigste wohl drin:

https://www.theeuropean.de/gesellschaft-kultur/ulf-poschardts-klassenkampf-gegen-das-sh...

https://www.perlentaucher.de/buch/ulf-poschardt/shitbuergertum.html

Vermutlich ist es ein Bullshit-Buch ...

Die Athener waren in ihren besten Zeiten stolz auf ihre Demokratie. Es war ihnen eine Ehre, sich zum Krieg zu rüsten und für die Stadt zu kämpfen bzw. zu fallen (meist handelte es sich allerdings um Raubzüge und geopolitische Spiele). Genauso empfanden es auch die älteren Republikaner in Rom, wo zB. das Patriziergeschlecht der Fabier (Gens Fabia) im Jahr 477 v.Chr. im Kampf gegen Veji der Legende nach 300 Männer verlor - es hat hundert Jahre gedauert, bis sie wieder einen Konsul stellen konnten.

Der Shitbürger dagegen ist nur noch ein aktiver (Elite ...) oder passiver (sozial schmarotzender) Parasit in seinem eigenen Staat, an dem er den ganzen Tag herumnörgelt oder mit der Moralbesen wedelt - nicht fähig aber oder bereit, etwas für Venünftiges oder Praktisches für seinen Staat zu tun. Außer die übliche Zwangsabgabe zu bezahlen (oder nach Wegen zu sinnen, sich zu drücken oder beim ex-cum Drücken noch Profit zu machen). Wenn's ernst wird, heißt es dann: ist nicht mehr mein Staat. Da braucht es dann ein paar extra gute Tik-Tok-Videos, um ihn wieder für den Wehrdienst zu locken.

Wo liegt die Zukunft des Staates? Im Werte-WESTEN liegt er bei Palantir und Blackwater, bei Blackrock und CBCD. Sie werden den Staat in ein Business-Package mit 20% Gewinn verwandeln. Gewinn für wen?

https://drjacobnordangard.substack.com/p/bilderbergers-over-stockholm-externalization?r...

(Fernost kennt eine andere Variante ...).

Und eh der Shitbürger den Kopf noch einmal verdreht hat, wird er schon wieder aus der Geschichte verschwunden sein.

Vermutet bullshitty Weiner.


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