Der hat sich das 1 Jahr gefallen lassen! Es gibt Lösungen, auch wenn die z.T. sehr unterschiedlich aussehen können.

Olivia, Montag, 06.03.2023, 12:28 (vor 1017 Tagen) @ Joe683616 Views

Im Artikel wurde nichts darüber ausgesagt, in welchem sozio-ökonomischen Umfeld die Schule liegt. Es gibt Umfelder, da bleibt den Leuten nichts anderes übrig, als wegzugehen.

Beispiel: Das Ganze liegt sicherlich bereits 15 Jahre zurück. Eine Bekannte von mir lebte in Germering, einem Vorort von München. Sie hatte 2 Söhne. Einer davon ging auf das Gymnasium, der andere hatte Lernprobleme und blieb in der Hauptschule. Dort war er nach der 5. Klasse eines der wenigen übrig gebliebenen deutschen Kinder. Die in der Schule verbliebenen Kinder waren überwiegend türkischen Ursprungs und kamen vmtl. aus bildungsfernen Familien. Sie ließen ihren Frust an "der deutschen Kartoffel" aus. Die Bekannte ist an sich sehr durchsetzungsfähig (Akademikerin) und schaltete sich mit allen Instanzen kurz. Es war nichts zu machen. Niemand half. Sie schickte den Jungen dann auf eine Privatschule. Dort war die Welt in Ordnung. - In einer solchen Situation - wo auch noch nationale Unterschiede, Befindlichkeiten eine Rolle spielen und die nationale Fraktion, die den Jungen mobbte in einer kaum zu überbietenden Überzahl war (deshalb wagte es niemand, gegen die Mobber vorzugehen) dann bleibt nichts anderes übrig, als Leine zu ziehen..... oder sich zum "Oberrambo" zu entwickeln. Das ist ohne Peergroup aber kaum machbar. Die Bekannten haben Leine gezogen. An der Schule wurden übrigens zu der Zeit auch 2 Mädchen auf der Toilette vergewaltigt. Das ging durch die Presse. Geholfen wurde den Mädchen allerdings auch nicht. Sie waren weiterhin Freiwild. Ein Riesenproblem für ärmere Menschen, die dort nicht weg können. Beispiele aus Großbritannien sind ebenfalls bekannt (Rotherham) - Was an solchen Schulen oder in solchen Gemeinden abläuft, das sind rassistische Machtkämpfe um "Land"/"Territorium". Diese Art von Kämpfen finden in ganz Europa statt. Exemplarisch dafür ist Schweden, wo ganze Stadtteile von rassistischen Migranten in Besitz genommen wurden und wo kein Schwede mehr eintreten darf. Auch die Post soll nicht hinein dürfen und die Polizei offenbar nur mit großer Personenzahl. - DAS ist so, als ob innerhalb des Staatsgebietes ein FREMEDES Staatsgebiet errichtet worden ist, wo die ehemals Einheimischen nichts mehr zu sagen haben und vertrieben werden. Solche Gegenden gibt es auch in anderen Erdteilen. Sie müssen nicht unbedingt unterschiedliche Rassen betreffen, sie können auch unterschiedliche gesellschaftliche SCHICHTEN betreffen.

Findet das Mobbing in einer Schule statt, wo in der Regel "gut situierte, bürgerliche" Menschen leben, dann gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten.
Die Erste Möglichkeit ist natürlich, mit der Schule und den Lehrern Kontakt aufzunehmen, die zweite Möglichkeit, die Eltern der Mobbing-Kinder aufzusuchen, die 3. Möglichkeit, Anwälte einzuschalten und sowohl die Eltern der Mobbing-Kinder als auch die Schule wegen unterlassener Hilfeleistung zu verklagen.
Nützt das auch alles nichts, dann wird man sich "unkonventionelle" Möglichkeiten der "Verteidigung" überlegen müssen. Da steht sicherlich auch eine ganze Palette zur Verfügung. Die Auswahl hängt von den verfügbaren, finanziellen Mitteln und dem Willen ab, solche Zustände zu beenden.

PS: Ich wuchs als kleines Kind in einer sehr guten Gegend auf bis meine Eltern sich entschlossen, ein Haus zu bauen. Mein Vater organisierte den Bau einer größeren Siedlung, in die wir auch einzogen. Es war eine Arbeitergegend, die Gegend war jedoch nicht asozial und zeichnet sich auch nicht durch wahllose Brutalität aus, wie das heute in Ghettos ist. Die Jugendlichen dort, die wir in der Schule kennenlernten, waren nicht begeistert davon, dass "solche" dazu zogen. Sie hatten Wut auf uns, weil wir ein Haus hatten.... und außerdem 5 Kinder. Es kam natürlich zu Mobbing und zu körperlichen Angriffen in der Schule und auf dem langen Heimweg. Mein Vater machte mir jedoch umgehend klar, dass ich mich zu wehren habe und auf keinen Fall heulend nach Hause kommen soll. Das habe ich dann getan. Es war schwer, aber es ging. Es gab einige brutale, körperliche Auseinandersetzungen (mit Jungs, da diese die Angreifer waren). Es gingen Brillen kaputt und es gab Blessuren und mein Vater zahlte die Schäden, die dabei entstanden. Danach war Ruhe. Allerdings versuchten dann einige, meine jüngeren Geschwister anzugreifen. Diese kamen heulend zu mir.... und ich mußte "in den Krieg" ziehen, da die Angreifer größer waren. Das geschah ein paar Mal, dann war Ruhe ("ich sage es meiner großen Schwester"). DAS alles ging aber nur, weil die gesamte Gesellschaft nicht so verwahrlost war, wie sie es heute zum Teil ist. Es waren relativ übliche Prügeleien unter Kindern.

Ist ein Kind an einer "Brennpunktschule" mit überwiegend aggressiven, asozialen Mitschülern, dann hat es wenig Chancen, so vorzugehen, wie ich das als Kind noch konnte. Auch bei meiner Tochter ging das noch, weil in der Schule zwar Reibereien stattfanden, das Ganze sich jedoch nicht im asozialen Millieu abspielte. Sie wurde in der Deutschen Schule in Spanien von spanischen Jungs angegriffen. Ich habe ihr ebenfalls klar gemacht, dass sie sich wehren muss und dass ich zahle, wenn etwa "kaputt" geht. Das tat sie und zwar sehr konsequent. Danach war Ruhe.

Was man tut oder tun kann, das hängt immer von der Gesamtsituation ab. Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man Kindern klar machen soll, dass sie sich WEHREN müssen, wenn sie angegriffen werden. Diese Fähigkeiten benötigen sie für ihr gesamtes weiteres Leben. Man läßt sich nicht verprügeln, wenn man die Möglichkeit hat, sich zu wehren.

Ist die Situation jedoch so, dass sie hoffnungslos in der Minderheit sind und die "Gegenseite" prinzipiell hasserfüllt und mit größter Brutalität reagiert (das hat nichts mehr mit dem zu tun, was früher als "Schlägereien" unter Jugendlichen subsummiert wurde), dann hilft nichts anderes, als die Orte zu verlassen. Ein Drama für Menschen, die nicht weg können. Aber da ist die Politik gefragt.... diese tut jedoch nichts.... und hier macht sich die gesamte Gesellschaft schuldig.

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For entertainment purposes only.


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