Illuminaten und Jesuiten gehören in einen Topf

Diogenes Lampe, Samstag, 28.05.2022, 12:36 (vor 670 Tagen) @ mh-ing4442 Views
bearbeitet von Diogenes Lampe, Samstag, 28.05.2022, 12:53

Vielen Dank für die so umfangreiche Ergänzungen. Das macht vieles nun klarer in Ihren Ausführungen und was hier gemeint ist. Mit einem kleinen Aber muss ich dennoch kommen, da trotz vieler Kenntnisse, mein Verständnis dafür noch nicht vollständig ist:
Wir haben demnach folgende Blöcke:
- Die Jesuiten als die eigentliche Macht der kath. Kirche (bzw. RKK übernommen von diesen Jesuiten)
- Die Maltester-Briten-Gruppierung, aber jesuitisch unterwandert/abhängig
- Die protestantische Macht (Jacksoniten ....)
- Russlands Eliten (der tiefe Staat dort)
- Chinas Eliten

Ihre Stichpunkte implizieren womöglich einige Mißverständnisse. Daher mal ganz ins Grobe formuliert: Der Papst hat, wie ich schon erwähnte, zwei Schwerter: Das geistliche Schwert, die Jesuiten (früher die Templer), und das weltliche Schwert, die Malteser, den ältesten Orden der RKK.. Beides sind Militärorden und nennen sich denn auch "Milizen", werden von einem General geführt und sind entsprechend straff hierarchisch organisiert. Das geistliche Schwert bearbeitet alle Angelegenheiten, die im weitesten Sinne mit geistlicher Arbeit zu tun haben, also die Weltanschauungen, Ideologien, die Politik, die Theologie, die Philosophie, das gesamte Bildungswesen, die Beichtväterschaft über die Regierenden, die Führung der Weltfreimaurerei, die Konzeptionen des Kosmopolitismus, des Parteienwesens, des Subsidiarismus, Kunst, Kultur, Architektur usw..
Nehmen wir z.B. das Konzept der Konzeptionellen Macht von Piakin zur Hilfe, bearbeiten die Jesuiten alles, was mit Informationswaffen zu tun hat: Weltanschauung, Chronologie, Faktologie. Die Malteser alles, was materielle Waffen betrifft: Ökonomie, Waffen des Genozids, Vernichtungswaffen. Hier noch einmal der Link, der das Prinzip schematisch veranschaulicht:

https://fktdeutsch.wordpress.com/2020/02/11/konzeption-gesellschaftlicher-sicherheit/

Die Malteser sind also für das Militär aber auch für die Finanzen oder auch das Gesundheitswesen und den Weltsport zuständig und unterhalten in diesem Sinne ihre politischen, finanziellen und militärischen Netzwerke in den weströmischen Oligarchien. Sie sind die weltlichen Erben der Templer und ihr Regierungszentrum haben sie in Rom und in der Londoner City. Die Jesuiten sind die geistlichen Nachfolger der Templer. Sie operieren vornehmlich von Rom und der Schweiz, aber auch von Paris, ihrem Gründungsort, aus. In Belgien, einem jesuitischen Kunststaat, treffen sich beide in der NATO und EU. Und natürlich in Washington im Kongress und im Weißen Haus. Zwischen beiden besteht kein Widerspruch in der Sache, dass der Papst, also der weströmische Kaiser, der "Pontifex maximus" die Welt regieren soll. Nur in der jeweiligen Vorgehensweise, diesen Zustand vollkommen zu erreichen, kommt es hier und da ggf. zu Zwistigkeiten, die sich auch schon mal bis zur Feindschaft steigern können. Vor allem in Zeiten der Niederlagen, in denen dann einer den anderen für das Mißlingen beschuldigt. Doch sind die Jesuiten gegenüber den Maltesern höher gestellt und haben das letzte Wort. Jetzt, wo der Papst ein Jesuit ist, ohnehin.

Der Jesuitenorden ist direkt dem Papst unterstellt, aber er regiert den Papst seit dem Tridentiner Konzil. Deshalb nennt man den Jesuitengeneral auch den "Schwarzen Papst" und seine Jesuiten umgangsprachlich "Dunkelmänner". Der "weiße", also sichtbare Papst trägt offiziell die Bezeichnung "Vicarius Christi", d.h. Stellvertreter Christi. Der schwarze Papst aber nennt sich "Christus quasi praesens", also der gegenwärtige (tatsächlich anwesende) Christus. Er ist nach dem Selbstverständnis der Jesuiten also Christus selbst und steht somit hierarchisch natürlich über dem weißen Papst, auch wenn er, wie Franziskus, selbst Jesuit sein mag.

Der Malteserorden ist auch der Johanniterorden. Der hatte sich nach der Vertreibung aus der Levante auf der Insel Malta eingenistet, wo er regierte, bis Napoleon ihn auch von dieser Insel vertrieb. Heute ist seine Regierungszentrale in Rom. Wie der Vatikan wird er als souveräner Staat geführt, zu dem wenigstens inoffiziell auch die Londoner City gehört. Und wie schon erwähnt, gehört auch das britische Königshaus zu den Führern des Malteserordens. Gleichzeitig ist aber die Königin bzw. der König stets Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, die sich seit Heinrich VIII. von Rom offiziell losgesagt hat. Die ist aber eine episkopale Kirche wie die römische und als solche seit den Tagen der "Jesuitenkönigin" Viktoria wenigstens inoffiziell wieder mit Rom vereint, auch wenn beide Kirchen nach außen getrennt marschieren mögen. Ähnlich verhält es sich in der BRD mit der katholischen und der protestantisch unionierten Kirche.

Der Block der Illuminanten fehlt mir aber hier in der Einordnung. Dieser Block ist ein System analog der Jesuiten (wurde ja von einem ehemaligen Jesuiten gegründet), daher analog aufgebaut und wirksam, jedoch völlig befreit von der Ideologie der RKK. Was ist deren Machtziel?

Dasselbe.

Man hat unterstellt, dass wegen der Gründung durch Rothschild damit das dann die "jüdische Weltverschwörung" wäre, aber mir geht das zu kurz. Ich bin eher der Ansicht, dass es ein völlig "antichristliches" und im Grunde "antijüdisches" Konzept ist, nämlich letztlich dem offenen Satanskult und direkt dem Satanismus offen.

Hier bringen Sie nach meinem Dafürhalten einiges durcheinander. Der Bayerische Illuminatenorden, von dem Sie sprechen, ist durch und durch jesuitisch gewesen, auch wenn viele seiner Mitglieder das zu spät durchschaut haben. Lassen Sie sich nicht - wie viele damals auch - davon irritieren, dass seine Ideologie eine materialistische und scheinbar antiklerikale war. Sie haben allerdings recht, wenn Sie das Konzept des Ordens als antichristlich, antijüdisch und satanistisch bezeichnen. Hierzu werde ich in den folgenden Kapiteln noch einiges ausführen.

Die Freimauerei ist hier auch noch nicht klar zuzuordnen. Teils sind diese über Malterser, Johanniter in die jesuitische Seite eingeordnet, andernseits sind die Hochfreimaurergrade illuminantisch.

Auch hierzu näheres in den folgenden Kapiteln, in denen ich auch die Geschichte der Freimaurerei, die erst im Englischen Bürgerkrieg des 17. Jh. beginnt, etwas anders erzähle, als die übliche Literatur.

Bei der Gründung der USA waren -an den Zeichen gut zu erkennen- intensiv Freimaurer beteiligt und deren Einfluss ist bis heute nicht weniger gewesen. Diese Freimaurer sind aber nicht "Protestanten", sondern in der Tiefe der Lehre entweder "Agnostiker" oder sogar "Satanisten".

In ihrer Tendenz sind sie das sicher. Aber auch hier kann man noch differenzieren, um dies zu verdeutlichen. Aber Sie weisen hier zurecht auf das weitverbreitete Missverständnis hin, dass die Freimaurerei per se protestantisch und folglich antikatholisch wäre.

Daher jene nicht die protestantische Macht, außer sie nutzen eben das als Tarnung ihres Tuns. Es ist ja bemerkenswert, dass Napoleon als auch Hitler gerade diese Freimaurer verboten haben (zugleich aber sich mit dem Papst verbündeten! Welche Macht schien ihnen daher wohl gefährlicher?)

Napoleon wie Hitler waren Werkzeuge der Jesuiten und Malteser. Auch wenn es ihnen nicht bewusst war. Auch in der DDR war die Freimaurerei verboten, und doch ist ihre Organisation (das Politbüro arbeitete wie eine Loge) wie ihre Fahne durch und durch freimaurerisch gewesen. Als die Freimaurerei erstmals vom Papst verboten wurde, also 1738, wurde Friedrich der Große, damals noch Kronprinz, in die Loge heimlich aufgenommen. Und weil nun fälschlicherweise auch unter den Freimaurern kolportiert wurde, dass die Freimaurerei aus dem protestantischen England käme und Friedrich (seine Mutter war die Schwester des britischen Königs) mit seiner Rheinsberger Hofloge die erste Freimaurerloge im Deutschen Reich betrieben hätte, nahmen viele Freimaurer wie Nichtfreimaurer an, die Freimaurerei wäre protestantisch und antiklerikal wie antirömisch. In Wahrheit wurde die erste Freimaurerloge auf deutschem Boden schon 1727 in der damaligen Jesuitenhochburg Mannheim gegründet.

Als Friedrich später als König in Schlesien einen Bischof einsetzen wollte, kam er mit dem Papst überein, den allseits bekannten Freimaurer Schaffgotsch zu ernennen. Daran kann man erkennen, dass der Papst Freimaurer nicht nur gemäß der antimasonischen Bullen exkommunizierte, sondern auch selbst zu Bischöfen erhob, wenn es ihm gefiel. Aber auch die jesuitischen Kurfürsten der Pfalz bzw. Pfalz-Bayerns, Carl Philipp und Carl Theodor waren Freimaurer, auch wenn z.B. Letzterer später die Freimaurerei verdammte und verfolgte. So, wie auch sein jesuitischer Beichtvater Franz Joseph Seedorf. Will sagen: Man sollte sich hüten, hier die Freimauerei in ein katholisch-protestantisches Schema zu pressen.

Im Zitat von Napoleon ist eine interessante Stelle. Er macht dort einen Unterschied zwischen "konstitutionelle Macht" und "übernationale Macht".

Hier meint er staatliche und überstaatliche Macht, die seit dem Westfälischen Frieden von 1648 gegeneinander antraten, u.a. der königliche (staatliche) Absolutismus und der päpstliche (überstaatliche).

Ich denke, dass hier vielleicht der Unterschied in den Gruppierungen liegt und diese Kontur hervorzuheben ist.

Richtig.

Chinas oder Russlands Eliten sind "Konstitutionell" und auf ihr Land bezogen. Primat ist die Nation. In diesem Primat kann man die Jackonisten auch zuordnen und dann finden.

So könnte man es formulieren.

In der britische Seite gab es auch diesen Nationalismus, der aber doch - auch in den Zitaten zu sehen - unterwandert und damit zerstört wurde. Mit der Jacksoniten ist das auch so passiert und die USA der Diener dieser Dunkelmächte.
So sehr ich mich bemühe, ich sehe daher nirgends die Trennungen, sondern im Grunde ist bis vielleicht auf die Eliten in Russland und China (wer kennt da die Details?) alles von diesen supranationalen Dunkelmächten durchsetzt und gesteuert. Zu erwarten, dass diese enorme Macht der Jesuiten bricht ist Illusion. Noch mehr Illusion ist der Zerbruch der Macht der Illuminanten und deren Geldmächte. Auch die sind fest im Sattel und steuern überall (auch in China und RU) ihre Agenten.

Abgesehen, dass Jesuiten, wie gesagt, mit den Illuminaten zusammen in einen Topf gehören: Hier berühren Sie die Frage, wie die Macht der Jesuiten zu brechen wäre. Und da wären wir an höchster Stelle bei den Weltanschauungen. Man könnte auch sagen, dass z. B. Friedrich der Große sogar als Sieger im Siebenjährigen Krieg den Jesuiten weit weniger gefährlich war als Immanuel Kant mit seiner "Kritik der reinen Vernunft"; der Jesuitenschüler Voltaire gefährlicher als das Pariser Parlement, das seinerzeit das Verbot der Jesuiten in Frankreich bewirkte. Der Jesuitismus ist also letztlich nur über die Weltanschauung (siehe hier wieder Piakins Schema) wirklich wirksam zu brechen; nicht über die Politik, das Geld oder den Krieg.

Wenn es einen Konflikt in tiefer Art gibt, dann nur letztlich zwischen den Illuminanten und den Jesuiten/RKK, da beide gleiche Ziele haben und daher nur einer von beiden das Erreichen kann und nur dann, wenn der andere zerbricht. Daher ist jeder scheinbare Sieg hier letztlich nur eine Niederlage eines der beiden, aber das Ziel einer weltumspannenden Herrschaft bleibt gleich und wird so oder so avisiert. Nur im Kampf gegeneinander kann sich das noch hinziehen, aber nicht aufgehalten werden.

Wie gesagt: Hier gehen Sie von der falschen Voraussetzung aus, dass die Illuminaten und Jesuiten einander bekämpfen würden. Und daraus speist sich dann Ihr Pessimismus.


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