Die Rechnung und das Fazit beziehen sich immer auf die symptomatischen COVID-19-Fälle, die mit 6.621 bei 3x Geimpften deutlich kleiner ist, als bei den anderen beiden Gruppen. Man könnte also auch argumentieren, dass 3x Geimpfte seltener erkranken, wenn sie aber erkranken, dann ist die Sterbehäufigkeit höher.

In der Betrachtung ist aber nicht berücksichtigt, dass das Kollektiv der 3x Geimpften sich im genannten Zeitraum noch sehr dynamisch entwickelte, was die Aussage verzerrt.

Deshalb ergänzend eine alternative Betrachtung der KW 47 bis KW 50 (15.11. – 19.12.21). Die Kollektive der Ungeimpften und 2x Geimpften waren in dieser Zeit einiger maßen konstant bei ca. 35% und ca. 65 % (leicht abnehmend). Geht man davon aus, dass die Booster erst nach zwei Wochen ‚zählen‘, dann ist das Zeitfenster der Geboosterten bis zum 4.12. begrenzt. Der Anteil der 3x Geimpften stieg vom 1.11. bis zum 4.12. von ca. 2,5% bis ca. 16 %, dürfte aber in diesem Zeitfentser ungefähr bei 7 % im Durchschnitt gelegen haben (Augenpeilung).

Grob hat im Zeitfenster die Gruppe der 3x Geimpften nur zu 1/10 der 2x Geimpften am Infektionsgeschehen teilnehmen können. Wirkte der Booster, dann würde ich also in absoluten Zahlen deutlich weniger als 1/10 bei hospitalisierten bis verstorbenen COVID-19-Patienten erwarten (symptomatische Fälle lasse ich außen vor, weil die Teststrategie durch 2G/3G verzerrt wird). Unter Berücksichtigung des Faktor 10 ist die jeweilige Wahrscheinlichkeit 3x Geimpft vs. 2x Geimpfter
- hospitalisiert zu werden 10x441/4533 = 0,97
- In die Intensiv zu kommen: 10x56/590 = 0,95
- Zu versterben: 10x121/656 = 1,85

Das heißt, bei den Hospitalisierungsraten bringt der Booster keine Verbesserung, bei den Sterberaten eine deutliche Verschlechterung.

Einen Vergleich mit den Ungeimpften lasse ich hier außen vor, da die Erfassung mit Unsicherheiten behaftet ist. Wie viele mit unbekanntem Status werden den Ungeimpften zugeschlagen? Wie viele sind ‚genesen‘, ob registriert oder nicht. Der Vergleich 2x geimpft vs. 3x geimpft dürfte ‚ehrlicher‘ sein.