Einige Anfragen hierzu

mh-ing, Montag, 09.08.2021, 12:21 (vor 999 Tagen) @ Lobo1800 Views

Zur Enteignung 1924 und danach kann ich wenig sagen, da zu weit vor meiner Zeit.
Die Zwangsabgabe in den 50-zigern als Enteignungsprogramm zu bezeichnen geht fehl, da doch das die Jahre des Wirtschaftsbooms waren. Daher passt das nicht.
Auch die Vernichtung der Selbstständigkeit an Friseuren usw. fest zu machen, klingt irgendwie komisch. Man kann eine ständig notwendige Dienstleistung bestenfalls staatlich machen, aber irgendjemand muss die Haare schneiden. Wenn jetzt Friseure pleite gehen, werden andere den Laden übernehmen. Es wird also das nichts verändern.

Wenn man hier zentral die Selbstständigkeit in D vernichten möchte (und das passiert m.E.) dann muss man an der Automobilindustrie ansetzen und diese platt machen. Davon hängen die meisten Selbstständigen ab.

Im verlinkten Beitrag von Albrecht ist "Better back built" als Schlagwort genannt. Wenn, dann sollten wir hier die Dinge genauer ansehen und betrachten, da über diese Schiene das Ungemach kommt. All das, was mit diesem Ettiket kommt, sollte man sehr aufmerksam beobachten.

Die Vernichtung der Selbstständigkeit/Eigentum geht eigentlich auf ganz anderem Wege und läuft schon länger:
- Bürokratisierung, es wird hier so viel an Vorschriften erzeugt, Haftung verschoben, Belastungen generiert, dass es für viele nicht mehr so lohnt, in die Selbstständigkeit zu gehen. Aktuell ist zwar das im Baubereich noch anders, aber abwarten, die nächsten Krise kommt sicherlich und dann ist auch dort Heulen angesagt
- Steuern: Die Steuerbelastung wird Schritt für Schritt höher, die Möglichkeiten der Absetzbarkeit und der "Eigennutzungsanteil" ungünstiger. Man brauch immer mehr Berater, um hier zurecht zu kommen, was die eigentliche Steuerlast um die Kosten für Steuerberater usw. erhöht.
- Energieauflagen: Das ist vermutlich der Haupttrick der Zukunft. Nur wer hier gewisse Anforderungen erfüllt/umsetzt, kann deutlichen Kostensteigerungen entfliehen. Durch diesen bereits erkennbaren Trick wird der Eigenheimbesitzer immer mehr belastet, bis er entweder nach Standard saniert (wenn er kann) oder aufgibt. Das lässt sich auch für Unternehmer konstruieren (kWh je Produkt/Umsatz ...). Über die Energieschiene lässt sich unabhängig von dieser Zwangsabgabe (wenn sie denn überhaupt eine Option ist) viel mehr steuern.

In meinem Baubereich ist z.B. schon jetzt es so, dass ab Aufträge im EU-Bereich (217.000,-) man so hohe Auflagen hat, dass ein kleineres Büro da nicht mehr mitmachen kann. Es wird hier immer mehr auf Planungskonzerne hinauslaufen und die freien Architekten/Ingenieure/Planer werden stark reduziert, dürfen als Sub für die Großen tätig sein oder das Kleinzeug noch erledigen. Diese Entwicklung ist schon lange am laufen.
In analoger Weise wird eigentlich alles Hauptgeschäft dann über die Konzerne abgewickelt, die Krümmel dürfen sich die paar verbleibenden Selbstständigen aufteilen. Die Masse wird dann Angestellter sein, in Bindungen zum Konzern.

Über weitere Auflagen an die Betriebszugehörigkeit (Complience Regeln) wird dann der Druck auf die Mitarbeiter so hoch, dass nur in konformen Verhalten eine Karriere oder gar Verbleib möglich ist. Da es aber keine anderen Arbeitgeber sonst gibt, ist dann nur das Fristen einer Existenz im Almosenbetrieb des Staats (auch hier mit Auflagen) oder als Art Tagelöhner möglich.

Jeder kann sich hier seine eigene Rolle antizipieren und sehen, wo er stünde, wenn sich das so entwickelt.


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