Filosofische Weisheiten sind trotz ihrer Abstraktion gleichwohl im Alltag praktisch anwendbar. Wenn ich zum Beispiel über meinen Nachbarn, einen stummen Minnen mit Fistelstimme, einen Schüttelreim entwerfe, der lautet: "Der stumme Minne mit der Fistelstimme isst gerne Sandwich mit ner Mistel drinne", dann kann ich hier die Erkenntnisse der Filosopfie sogleich anwenden:

Da es keinen Minnen gibt, der zugleich stumm ist (er könnte dann nicht singen), und nicht zugleich eine Fistelstimme haben kann (er könnte dann nicht stumm sein), zeigt mein Reim, dass
1.) ich nichts weiss, denn sonst könnte ich nicht zu so einer blödsinnigen Expertise kommen, ferner
2.) dass ich weiss, dass ich nichts weiss, denn sonst könnte ich die Widersprüche hier nicht darlegen, und
3.) dass der so beschriebene Minne gar nicht existieren kann, also ein Nichts ist, egal ob zusätzlich genichtet oder nicht, und
4.), dass man hierüber gar nicht sprechen kann bzw. zumindest nicht sprechen sollte, weil es unlogischer Quatsch ist, folglich müsste ich schweigen, oder?

Diese geballten Erkenntnisse entspringen dem großartigen menschlichen Geist, spiegeln die Weisheit der Vielosofen. Das begeistert dann doch irgendwie. Denkt mal übers Wochenende darüber nach, am besten bei einem gepflegten Gin-Tonic mit nicht zu geizig eingeschenktem Gin-Anteil, oder was Euch halt so aus der Bahn wirft. (Gin-Tonic tut gut in der Hitze, ich spreche aus Erfahrung - oh, Glas leer, Schei...!)

Gruß

Stagflati