Langsam verstehe ich immer besser, warum Leute aus Deutschland dem Land den Rücken kehren und auswandern

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 01.07.2020, 06:27 (vor 1392 Tagen)5388 Views

Gut, ich lebe ja seit vielen Jahren nicht mehr in Deutschland, kriege die aktuelle Situation nur über die Medien und übers Internet mit. Das kann sich natürlich von dem, was man selbst erlebt, unterscheiden, oder auch ein verzerrtes Bild geben.

Ich weiß noch, mit welchen Gedanken und Erwartungen ich 1971 nach Deutschland ging. Leistung war angesagt, und die wurde auch mit klingender Münze bezahlt. Je mehr Leistung, umso mehr Geld. O.k., man kann dazu ergänzen, dass die 70er Jahre die besten in ganz Europa waren, auch in den Warschauer Pakt-Staaten. Aber das Verhältnis unter den Mitmenschen war anders. Anständigkeit, keine Angst vor Kriminalität, Ehrlichkeit, das kannte man damals noch. Beim Abschluss eines Geschäftes galt: der Handschlag zwischen zwei Leuten war wie ein Vertrag.

Den Schutzmann an der Ecke grüßte man loyal und hatte auch mit den Gastarbeitern kaum Probleme, - egal, aus welchem Land sie auch hergekommen sind. Logischerweise hat jeder gemerkt, dass diese zusätzlichen Kräfte der Wirtschaft gut tun und hat die Vorteile registriert, und nicht so sehr auf die Unterschiede geachtet. Wie viele Freundschaften haben sich damals unter Einheimischen und Gastarbeitern entwickelt, - das Lied von Udo Jürgens "Griechischer Wein" entstand ja nicht aus Zufall.

Also, wenn ich mir sowas ansehe, dann weiß ich nicht, wohin dieses Land gekommen ist, - und noch kommen wird. Aber die Beweggründe aus meiner Überschrift begreife ich immer mehr, wenn ich dieses Video sehe:

https://www.facebook.com/bahrke.berlin/videos/10219559929447242/


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