OPEC ist sich uneinig, Carry-trades

Chrischtl, Samstag, 07.03.2020, 12:48 (vor 1531 Tagen) @ Balduin1826 Views

1) Die OPEC-Mitglieder, vor allem Saudi, und das assoziierte Mitglied Russland haben sich nicht auf die Reduzierung der Fördermenge geeinigt. Es gibt aktuell viel zu viel Öl - großer Angebotsueberschuss. Die Oel-Nachfrage ist durch den Coronavirus bedingten starken Rückgang der weltweiten Handelsaktivitaeten massiv eingebrochen.
Wenn der Coronavirus den Welthandel weiter stoppt, dürfte der Oelpreis noch massiv fallen. Das trifft dann auch russische Oel- und Gasfirmen.
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2)EUR-USD: Hier werden Carry-trades aufgelöst, d.h. US Anlagen (Aktien) verkauft und das Geld zurück in den EUR getauscht. Bislang war es günstig, sich im niedrig verzinslichen EUR-Raum zu verschulden und das Geld in höher-rentierlichen USD-Anlagen zu investieren. Die Auflösung dieser trades wirkt wie ein Hebel auf den EUR.
Der US-Zinsvorteil ist in den letzten Tagen/Wochen stark geschrumpft.
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Die weitere Entwicklung hängt davon ab, 1) was die Zentralbanken noch tun können/werden (Vorteil EUR, da die FED mehr Spielraum nach unten hat - jede weitere grössere US-Zinssenkung stärkt den EUR), 2) ob es zu einem großen Aktiencrash kommt (Vorteil EUR; noch mehr Carry-trades werden aufgelöst, und Geld fließt raus aus dem US-Aktienmarkt in Anleihen, was die Renditen weiter fallen lässt: geht mehr Geld in US-Anleihen oder in dt. Bundesanleihen?), 3) welche Region mittelfristig wirtschaftlich besser lauft (Vorteil USA bei Wachstum und Arbeitslosigkeit).


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