Na, ganz so ist es ja auch nicht

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 27.05.2019, 22:19 (vor 1789 Tagen) @ Balu1958 Views

Wie hattet ihr euch das denn gedacht, wie das wird mit euren Kids und
Enkeln?

Ich habe mich auf die Leute außerhalb meiner Familie bezogen. Das war dann allerdings nicht vollständig aufgezählt. Mit meiner Frau kann ich mich sehr gut über Politik unterhalten, sie selbst gibt da Anstöße, und wir schwimmen auf einer Wellenlänge.

Mit meinen Kindern klappt das auch, - altersspezifisch jedenfalls. Lediglich meine Tochter schwebt da in anderen Sphären, da klammern wir im Gespräch alle in der Familie die Politik aus. Mein Großer hat als Diplomarbeit bei der Polizei ein Machwerk hingelegt, worüber ich selbst erstaunt war. Titel: Korruption in Europa.
Der Jüngste, - nun ja, da fängst erst langsam an, - altersbedingt. Der ist derzeit fokusiert auf Existenz- und Familiengründung. Wenn das alles in trockene Tücher gekommen ist, da wird er auch mit der Sichtweise beginnen, die über den Tellerrand drübergeht.

Habt wohl einiges nicht richtig oder gar nicht geplant oder nicht zeitig
korrigiert - tja, so ist das halt.

Nun ja, - zum Glück haben wir die Weichen in der Familie richtig gestellt. Was mich andauernd erschreckt und worauf ich mich eigentlich bezogen habe, das sind die Leute außerhalb meiner Familie, Freunde, Bekannte, usw.


Wenn die Kohle knapp wird und Mama und Pappa ihr Erziehungspotenzial an
Dritte, im Auftrag des Staates stehende Kräfte übertragen.

Wenn die Zeit knapp wird, Mami und Pappi vom
Schnödenmammonhinterherlaufen platt sind und den Kids eine Playstation,
ein Händi oder gar ein Schläpptop spendieren, damit sie ihre Ruhe haben.

Wenn die Zeit knapp wird und die Interessen für die Kids nur so davon
schwimmen und die lieben Kleinen mal eben so zum Fußballtraining oder
Ballett abgeliefert werden in die Obhut eines Dritten - hoffentlich bringt
der NAchbar sie wieder mit nach Hause.

Was wollt ihr denn von denen, die Familie haben, sehen müssen, wie sie
rund kommen um die beiden Autos zahlen zu können, die sie brauchen um
überhaupt auf die schlecht bezahlte Arbeit zu kommen.

Vollkommen richtig erkannt und benannt, - ja, - so ist es in vielen Fällen.


Jammern und Dritte zu denunzieren ist ja nun nicht der Weisheit letzter
Schluß, wo sind die Konzepte, wie was verändert werden kann, wer dabei
Federn lassen muß, dafür zu sorgen, dass niemand benachteiligt oder
übervorteilt wird?

Na, das ist etwas kompliziert formuliert. Wenn ich mein Umfeld beobachte und bewerte, dann denunziere ich doch nicht, dann konstatiere ich allenfalls. Konzept habe ich für meine Familie entwickelt, - wir sind aus Schland rechtzeitig abgehauen, in ein Land, wo man noch Mensch sein kann. Ob das nun mutig oder feige ist, - das ist Ansichtssache. Ein System zu entwickeln, bei dem niemand benachteiligt oder übervorteilt wird, - das hat man immer wieder seit dem Altertum versucht, - geklappt hats eigentlich nirgends so richtig.


Unsere Kids sollten es besser haben - wir haben getan, was wir glaubten
tun zu müssen und was das Beste für unsere Kids sei - jetzt über die
vermeintlichen Mißerfolge zu urteilen, heißt über uns zu urteilen -
Danke!

Den Spruch kenne ich, habe ihn aber niemals umgesetzt. Was ich gemacht habe, dafür zu sorgen, dass sie eine bessere Ausbildung bekommen, Hilfestellung gegeben bei der Entscheidung für die richtige Berufswahl, ja, aber das wars dann auch. Keinem der drei habe ich jemals ein Auto gekauft, - grad beim Führerschein haben wir geholfen. Also in dieser Richtung kann ich mich ruhig zurücklehnen.

Aber vielleicht gerade deshalb fällt mir der Unterschied zu den anderen noch frappanter auf. Die Smombies, denen der Papi zum Abitur dann das erste Auto kauft, mit dem sie im ersten halben Jahr bereits den kolossalsten Unfall bauen.


Wer von euch ist nie einer der Politlügen auf den Leim gegangen, hat SPD,
CDU, FDP gewählt?

Na, Gottseidank, - das ist mir bis jetzt noch nicht passiert.

Hat sich wer von euch - nachdem er festgestellt hatte,

dass das System von außen nicht reformierbar ist, politisch engagiert um
das System von innen heraus zu ändern?

Das muss ich im Nachhinein eingestehen, - da hätte ich mich einklinken können, - habs aber nicht getan, weil ich meinen Aufbau der Existenz nicht durch ein Parteibuch absichern wollte. Zumindest wollte ich nicht in die Gefahr geraten, dass man mir das später mal vorwerfen könnte.


Was habt ihr denn getan, was tut ihr jetzt?

In verschiedenen Foren schreiben, - seit einiger Zeit in denen, die politisch anders gestrickt sind als ich. Der nächste offene Brief ist am Fertigwerden, wahrscheinlich schreibe ich noch ein Buch, wenn ich mal mit dem Arbeiten aufhöre.
Bei mancher Stadtratssitzung war ich anwesend, - manche aus meiner Umgebung meinten, ich solle mich dort engagieren. Aber als ich gesehen habe, welche Intelligenzbestien da herumsitzen, die man nur zum Heben der Hand bei den Abstimmungen braucht, - nun ja, - ich weiß nicht so recht.

Die Jungen sind zu blöd, die mittelalten überfordert, die Alten nur noch
krank....ja hallo, geht´s noch mit euren Feststellungen. Anscheinend habt
ihr zu 95% den falschen Umgang. Dann jammert nicht, sondern such euch einen
passenderen, immerhin kann ist ja eine Steigerung von 5 auf 6% schon ein
Zuwachs von 20% Punkten, auf 10% gar eine Verdopplung!

Das ist sicher nicht falsch gedacht, das mit dem Suchen. Aber man muss halt sehr lange suchen, und das zermürbt. Aber es ist schon was dran, was Du da sagst.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung