Da sind wir der Sache schon näher

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 07.10.2018, 21:36 (vor 1999 Tagen) @ Tempranillo2111 Views

Ums gleich zu Beginn anzusprechen: Nicht LLF hat als Erster das Wort "privilegien" ins Thema gebracht: Du selbst hast ja von einem "privilegierten Sonderstatus" gesprochen. Aber lassen wir die Nebensächlichkeiten auf der Seite.

Zur Sippenhaft-Rache:
Das, was Du angesprochen hast, ist reine Staatspolitik resp. die Vertretung zionistischer Interessen. Unter dem Begriff der Sippenhaft, unter den Ehrenmorden, die von den betroffenen Familien ausgetragen werden, da sind die einzelnen muslimischen Gruppierungen im Vordergrund, vielleicht auch noch benachbarte, z.B. die Jesiden, usw.

Unter dem Begriff "Sippe" habe ich klare Vorstellungen. Das betrifft in erster Linie Familienfehden, die auch bis zum Tod ausgetragen werden, und auch darüber hinaus.

Friedmann und dessen Gleichgesinnte propagieren zionistische Machtpolitik, wo sie bei so manchen Politikern Gehör finden. Bei jedem vernünftig Denkenden sowieso nicht. Ich habe mich auch in den vielen politischen Diskussionen mit Jugendlichen immer entschieden gegen eine Form der "Erbschuld" ausgesprochen, weil immer nur die Erlebnisgeneration für etwas in Anspruch genommen werden kann, wenn es sich um geschichtliche Vorgänge dreht. Alles andere ist nicht nur Unsinn, sondern in meinen Augen sogar ein Verbrechen an den nachfolgenden Generationen.

Jeder vernünftige Jude, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, teilt meine Meinung, dass man durch die Anschauungen eines Herrn Friedmann nur einen neuen Antisemitismus der nachfolgenden Generationen auf den Plan ruft. Und genau das will niemand, - nicht die eine, und auch nicht die andere Seite.

Die Erwähnung von Ludwig IX. ist ja nur symbolischer Natur. Dem würde kein Mensch heute einen Heiligenschein verpassen. Sein übertrieben bigotter Lebensstil alleine wird wohl kein Grund gewesen sein, zumal er sich ja bei den Kreuzzügen zusätzlich als Stümper erwiesen hatte.

Ich denke, dass seine Bekämpfung der Katharer mit Hilfe der von ihm exzessiv betriebenen Inquisation das eigentliche Motiv war, zumal er damit einer Gefahr der Spaltung des Christentums im Südwesten Europas erfolgreich entgegengetreten ist.

Dass er den Talmud verbrennen ließ, hebt ihn nicht als einen Antisemiten aufs Podest, - zumal er alle, die nicht dem Christentum angehörten, ja "zwangschristianisieren" ließ, auch Moslems, etc. Da gehörten die Juden eben dazu. Alles in allem, würde ich ihn nicht als Heiligen, sondern eher als eine unheilige Geburt bewerten. Sogar seine Kinder haben ihm symbolisch den Vogel gezeigt.

Heiligsprechungen dieser Art helfen der Kirche nicht, sondern diskredidieren sie eher. Allerdings ist das meine persönliche Meinung.


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