Kapitalismus und so

Naclador, Göttingen, Freitag, 02.02.2018, 13:27 (vor 2246 Tagen) @ Orlando4030 Views

Es wäre erörterungswürdig, ob eine Einkommens- und Lohnsteuer das
richtige Steuersystem ist. Und zwar wegen folgenden Überlegungen:

Die Eigentumswirtschaft sorgt für eine effektive Nutzung der Resourcen
ohne dass zentral gesteuert werden muss.

Die Kosten des Staatswesens sind in erster Linie die Kosten für die
Erhaltung des Eigentums.

Den Eigentümern ist es gelungen, diese Kosten auf die Nichteigentümer
abzuwälzen.

Es wäre daher besser, die Einkommens- und Lohnsteuer durch eine
Vermögensteuer zu ersetzen. Das würde das Wachstum der Vermögen
begrenzen ohne es abzuschaffen.

Eine solche Vermögensteuer wäre besser als eine Erbschaftssteuer, da
letztere sozusagen nur bei zufälligem Gläubigerwechsel greift.

Hallo Orlando,

ja, in der Tat. Ich frage mich auch oft, warum man den Kapitalismus in Bausch und Bogen verdammt, obwohl er doch nachweislich wie kein anderes (bisher getestetes) Gesellschaftssystem geeignet ist, Menschen zu Höchstleistungen zu motivieren. Nicht jeden, aber etliche. Es wäre doch viel praktischer, das System im Grundsatz zu behalten und nur das Problem der exponentiellen Vermögensakkumulation anzugehen. Eine Vermögenssteuer ist eines der dafür in Frage kommenden Werkzeuge.

Es gibt allerdings noch ein andere Problem mit dem Kapitalismus, zumindest in seiner derzeitigen Form als Debitkapitalismus (Kann es andere geben?): Der Wachstumszwang, der in Verbindung mit der im Kapitalismus gängigen Externalisierung von Kosten gegenwärtig zum größten Massenaussterben seit der Kreidezeit führt.

Einen Gesellschaftentwurf zu finden, der diese beiden Probleme der kapitalistischen Wirtschaft behebt, ist meines Erachtens die dringendste Aufgabe, vor der die Menschheit in diesem Jahrhundert steht.

Vorschläge?

Viele Grüße,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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