Stolz ist auch deplaziert

Falkenauge, Donnerstag, 08.06.2017, 16:11 (vor 2530 Tagen) @ Monterone3245 Views

Eine gute Replik. Aber der Begriff Stolz ist hier ja auch völlig unangebracht. Insofern hat Schopenhauer schon recht, dass man nur auf seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen stolz sein kann und nicht auf die anderer. Darüber kann man Freude, aber nicht Stolz empfinden.

Wenn man seine positive Beziehung zu seinem eigenen Vaterland zum Ausdruck bringen will, ist der Begriff Liebe auch der treffendere Ausdruck. So wie man um - wenn´s normal zugeht - das Wohlergehen seines Leibes besorgt ist, so auch um das Wohlergehen seines Volkes als eines erweiterten seelischen Leibens sozusagen, in dem man lebt.

Ich halte es da mit Heinrich Heine:
Die schwarz-rot-goldene National-Fahne war ihm suspekt. Er sah in ihr ein rückwärtsgewandtes Symbol. Und bei denen, die sie schwenkten, witterte er „Teutomanie“ und „Phrasenpatriotismus“, der sich gefühlsträchtig an äußeren staatlichen Glanz und Ruhm heftet und vor falscher Treue zur Obrigkeit nicht gefeit ist. Sein Patriotismus richtete sich auf Deutschland als Kulturgemeinschaft, auf seine Musik, die Besonderheit des Dichtens und Denkens, das aus Deutschland hervorwuchs, und er rief seinen nationalen Kritikern entgegen:

„Pflanzt die schwarzrotgoldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschentums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben.“ (Vorwort zu: Deutschland, ein Wintermärchen)
Vgl.:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/11/03/die-deutschen-und-die-obrigkeit-heinri...


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