Der Staat kommt nun in die Zwickmühle. Als …
Hallo Bernd
Es funktioniert indirekt: Ein Euro-Staat braucht Geld und gibt eine Anleihe raus, Investoren kaufen die Anleihen.
Dottores Beitrag in meinem Posting
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=670934 Nur durch Steuern wird der Staat bezahlt und durch sonst nichts! Ostfriese, Freitag, 28.03.2025, 17:55 @ SevenSamurai 1931 Views
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Es läuft immer wieder auf dieselbe Gleichung hinaus:
Die Steuern als zum Termin X fällig, müssen ausreichen, um die zum selben Termin X fälligen (sämtlichen) Verbindlichkeiten des Staates zu decken.
Decken die Einzahlungen (!) nicht die Auszahlungen des Staates, kann er sich zwar weiter (gemeinhin kürzerfristig, siehe die Diskussionen dazu hier) verschulden, dies aber wiederum nur über den Markt im beschriebenen Procedere. Schluss ist, wenn die fälligen Verbindlichkeiten des Staates (Auszahlungen zum Termin X) die überhaupt nur noch erzwingbaren (per Steuererhöhungen usw.) Einzahlungen (zum Termin X) übersteigen.
Dann könnte sich der Staat nur noch über Direkt-Bedienung bei der ZB liquide halten, was heute nicht geht (einschlägige Gesetze noch und noch hier besprochen), was sich aber ändern lässt. Erst dann haben wir das lange gesuchte Staatspapiergeld altbekannter Art.
Das Märchen, der Markt müsse den Staat finanzieren
Der Markt überbrückt nur die Illiquidität des Staates, was diesen - da immer schneller immer größere Termine daherkommen - in immer größere Illiquiditätsgefahr treibt, da der Markt den Staat nie auf Dauer, sondern immer nur bis zum nächsten Termin vorfinanzieren kann. Finanzieren kann sich der Staat definitiv und zwar so, dass keine weiteren Forderungen mit neuen Terminen ihm gegenüber in die Welt gesetzt werden, nur durch Steuern. Nur durch Steuern wird der Staat bezahlt und durch sonst nichts.
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Es muss einen Grund haben, warum das Aufkaufen von Anleihen ("Gelddrucken") bis 2009 für die EZB nicht erlaubt war. Und der dürfte lauten: Anleihe-Aufkauf durch die Zentralbank ist *der* Grund für Inflation, im Sinne von Wertverlust der Geldeinheit (hier: 1 Euro) gegenüber allen anderen Gütern.
Es geht einerseits um die Besicherung des Geldes, das auf der Grundlage von zentralbankfähigen (Staats)anleihen, die aus den Guthaben langfristiger Finanzierungen an der Basis der Ökonomie entstehen: Weil der über den Kredit ermöglichte Zugang zum Geld […] nicht mehr (war nur zeitlich befristet möglich!) an eine gegenwärtig vorhandene Sache (Coin, Gold etc.) gekoppelt werden [kann]. Die Geldverteilung ist heute ausschließlich von den Erwartungen der Zukunft abhängig (zeitlich offenes System, Vorgriff, Aufschub).[1]
und andererseits um dottores Erkenntnis [2]
… Abgabengläubiger ist er Deflationist, als Kapitalmarktschuldner ist er Inflationist.
Gruß - Ostfriese
PS
[1] https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=578838 Zustimmung! Ashitaka, Donnerstag, 23.09.2021, 19:59 @ Morpheus 3120 Views
[2] https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=159190 Re: Was macht 'Inflation' - das 'Geld' oder die 'Abgabe'? Nächster Versuch verfasst von dottore, 17.12.2002, 18:40