Erschreckend

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 25.12.2023, 19:16 (vor 128 Tagen) @ helmut-11803 Views
bearbeitet von helmut-1, Montag, 25.12.2023, 19:20

Was meine ich damit: Die Reaktionen auf meinen Artikel.

Ehrlich gesagt, ich bin darüber bestürzt, wie sich die Denkweise hier entwickelt hat. Ums gleich vorweg zu nehmen, es geht mir nicht darum, ob es wenige oder vielleicht auch gar keine Reaktionen auf meine Weihnachtsbotschaft gibt, was vielerlei Gründe haben kann.

Es kann mit meiner oftmals exzentrischen Sicht der Dinge zusammenhängen, die nicht jedem gefallen muss und man mich mit meiner Meinung aus diesem Grund ablehnt, - das akzeptiere ich jederzeit. Genauso ist für mich akzeptabel, dass vielleicht viele diese Zeilen gelesen haben, aber keinen Anlass sehen, etwas zu kommentieren oder dazuzufügen.

Schließlich sind ja zwei angebrachte Kommentare, von Albrecht und stocksorcerer. Lenz-Hannover hat sich sicher im Faden geirrt. Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, dass ist die Interessenslage hier im Forum. Natürlich geht es hier um Finanzen und um die politischen Vorgänge der Nation und auch international. Aber sind wir deshalb dazu verdammt, auf die anderen Dinge, die uns seit Jahrhunderten traditionell berühren und uns bekannt sind, und die wir vor allem gewohnt sind, zu verzichten?

Weihnachten war das Fest in der Familie, das Fest des Friedens, der Zeitpunkt, an dem die anderen Dinge des Alltags in den Hintergrund getreten sind, und das zu Recht. Es war immer der Zeitpunkt, an dem man denen, die man kannte und mit denen man Kontakt hatte, ein „Schönes Weihnachtsfest“ oder auch „Schöne Feiertage“ gewünscht hat. Nachbarn, Arbeitskollegen, wem auch immer.

Ich vergleiche das mal mit meinem Faden vor 6 Jahren, aus 2017:

https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=451047

Nur den ersten, darauf folgenden Kommentar von Brendan, greife ich dabei heraus, und da auch nur diese paar Sätze:

An dem heutigen Tag lasse ich für meinen Teil fünf gerade sein und achte nicht so sehr auf die Nachrichten.
Spart eine Menge Stress.
Und ärgern kann man sich ab Morgen wieder.

Sicher hat sich Reffke da auch darüber Gedanken gemacht, in musikalischer Form. Obwohl ich ein Fan von klassischer Musik bin, fällt es mir schwer, hier den Bezug zu Weihnachten zu entdecken, wenn man nicht den Titel des Werks liest. Das könnte man auch als Krönungsmesse verwenden, gerade das von Bach. Aber, - das ist und bleibt Geschmackssache.

Auch den Hinweis auf Dieter Nuhr von ebbes kann ich nicht nachvollziehen. Abgesehen davon, dass ein Jahresrückblick in der Regel erst nach Weihnachten resp. kurz vor Silvester erfolgt, fehlt mir das Verständnis am Weihnachtsfest für den Satz von ihm:

Zieht es euch rein, wenn ihr über die Feiertage noch etwas zum Lachen und Fremdschämen sucht.

Meine Kritik basiert hauptsächlich auf den anderen Artikeln und Kommentaren, die hier zu Weihnachten zu lesen sind.

Ehrlich gesagt, ich benötige zu Weihnachten weder Methylenblau noch Gürtelrose, weil ich (Gottseidank) ein gesunder Mensch bin, und mich fasziniert auch kein abschreckendes Foto einer sich überfressenden Grünen-Chefin. Genauso habe ich kein Bedürfnis nach einer anderen Währung, zumal sowohl Banken und Börsen am 24. Dezember geschlossen sind.

Natürlich mache ich mir mit solchen kritischen Ansichten keine Freunde, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich beobachte die Entwicklung seit vielen Jahren und stelle zunehmend fest, dass man uns nicht nur die traditionellen, sondern auch die nationalen Grundwerte nehmen will. Das beginnt mit dem Verunglimpfen des traditionellen Weihnachtsmarktes mit der Umbenennung auf Wintermarkt oder sonst irgendwas, und geht bis zur Abschaffung der nationalen Verfassung der EU-Staaten (die Abstimmung war erst vor kurzem in Brüssel) zugunsten einer EU-Verfassung.

So ist mein Kommentar weniger als Kritik sondern mehr als Appell zu verstehen, dass wir uns an dem orientieren und uns das nicht nehmen lassen, was uns Tradition und Kultur bedeutet. Denn genau diese Werte sind es, die uns Halt geben in dieser unsteten Zeit, sie verankern uns fest im Boden, so wie ein Baum mit seinen Wurzeln verankert ist. Nimmt man uns diese Wurzeln, was ja seit Langem „in Arbeit“ ist, dann bläst man uns mit Leichtigkeit wie ein Blatt im Wind in jede Richtung, die von oben vorgegeben wird.

Es liegt an uns, und zwar an jedem von uns, hier dagegen zu steuern, dann Schweigen bedeutete immer Zustimmung zu dem, was die „von oben“ uns vorgeben. Natürlich sollen wir unsere kritische Denkweise auch an Weihnachten nicht an der Garderobe abgeben, aber wir sollten mit Überzeugung an den überlieferten Traditionen festhalten, und dazu gehört natürlich der Weihnachtsfrieden und alles, was dazugehört.

Wir als Bürger, als einfache Menschen, sind angehalten, hier die Prioritäten zu setzen, nicht die Politik oder andere Vorgaben der Medien. Die Weihnachtsfeiertage sollen für jeden von uns eine Art von Zäsur darstellen, ein willkommenes Abschalten von den Problemen des Alltags, um uns selbst wiederzufinden und dabei unsere persönlichen Batterien für das nächste Jahr aufzuladen. Jeder auf seine Art, - wenn man mit den christlichen Traditionen nicht konform geht, dann kann man das genauso über das alte germanische Julfest tun.

Aber wir sollten uns nicht alles nehmen lassen, was wir von den Ahnen übernommen haben. Wir würden dabei viel zu viel verlieren, insbesondere die Kraft, für uns, für unsere Kinder und unsere Enkel das Ruder herumzureißen und letztlich in die richtige Richtung zu bringen.


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