Meine Tochter hat vor ihrem Studium eine Ausbildung in einem der Top-Hotels in München gemacht. Dort wurde ich erstmals auf die Absurdität des Wegwerfens von Essen aufmerksam gemacht.

1. Das Buffet stand bis zu einer gewissen Uhrzeit offen. In dieser Zeit konnte sich jeder Gast so viel und genau das nehmen, was er wollte.

2. Als das Buffet geschlossen wurde (5 Min vorher wurde noch Essen entnommen), galt genau dieses Essen plötzlich als "nicht mehr genießbar" und mußte WEGGEWORFEN werden.

3. Es war offenbar auch nicht mehr "genießbar" für das eigene Personal. Es war "unberührbar".

4. Meine Tochter erzählte mir dann, dass die Lehrlinge sich beim Abräumes des Buffets immer den Mund voll mit Essen stopften, weil sie es ja (sobald es wieder in der Küche war) nicht mehr berühren/essen durften.

5. Hätte das Hotel das anders gehandhabt, dann hätte es mit einer Anzeige rechnen können....

Mehr ist dazu nicht zu sagen. Grauenhaft und beschämend. Die Lehrlinge z.B. wären sehr froh gewesen, etwas von dem Essen mitnehmen zu dürfen, denn deren Ausbildungsentgelt war extrem niedrig und die Arbeitszeiten (unbezahlte zusätzlich) waren extrem lang.

Ich schätze, dass das auch für etliche der Angestellten galt, denn - zumindest in Bezug auf die Lehrlingsausbildung und deren Manipulation - habe ich zum ersten Mal einen Eindruck davon bekommen, wie "Sklavenarbeit" in Deutschland aussehen kann. Wohlgemerkt: Das sind dann "freiwillige" Sklaven, auf die man selbst keinerlei Einfluß mehr hat und die sich mit Vergnügen ausbeuten lassen und das Ganze dann mithilfe von Alkohl (einige auch mit Drogen) in schönster Umgebung (die denken dann, sie gehören dazu) kompensieren. Ich war froh, als sie endlich dort weg war...... und sich anderen Dingen zuwandte.

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