Der Netzbetreiber kann dich max. 6 Std. pro Tag a 2 Std. abschalten

Plancius, Donnerstag, 27.04.2023, 10:45 (vor 376 Tagen) @ Ankawor1519 Views

Die Netzbetreiber haben schon immer versucht, die Stromlastkurve zu glätten. Früher durch Nachtstrom zur Warmwasserbereitung oder Nachtspeicherheizungen.

Die Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs in Spitzenlastzeiten nannte man früher Least-Cost-Planning.

Da die Bereitstellung von Kapazitäten zur Bewältigung der Spitzenlastzeiten schon immer sehr teuer waren, ist prinzipiell auch nichts dagegen einzuwenden, wenn die Energieversorger versuchen, durch allgemein akzeptierte Maßnahmen die Spitzenlast zu reduzieren. Letztendlich dienen diese Maßnahmen auch zur Reduzierung des Strompreises.

Wenn ich vom Energieversorger einen preislich reduzierten Wärmepumpentarif haben möchte, willige ich ein, dass mir maximal 6 Stunden am Tag für max. 3 mal 2 Stunden der Strom für die Wärmepumpe abgeschaltet werden kann. Nach den 2 Stunden Abschaltung bekomme ich mindestens wieder mindestens 2 Stunden Strom zum Heizen.

Weil Wärmepumpen in der Regel mit Flächenheizungen kombiniert sind und diese sehr träge reagieren, bemerkt man eine zweistündige Stromabschaltung in der Regel gar nicht. Den preiswerteren Wärmepumpentarif erkauft man sich also mit so gut wie keinem Komfortverlust.

Ich kann daher an der Politik der Energieversorger nichts Anstößiges finden.

Problematisch ist nur, dass unser System der Energieversorgung als Ganzes auf tönernen Füßen ruht und nur noch wenig grundlastfähig ist. Daran tragen aber die Energieversorger keine Schuld, sondern sie versuchen unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen ein möglichst stabiles Netz aufrechtzuerhalten.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER


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