Gazprom: Unsere europäischen Partner kommen ihren Verpflichtungen nicht nach.

nereus, Samstag, 30.07.2022, 18:27 (vor 635 Tagen)6974 Views

Ich liebe Turbinen!
Warum?
Weil man mit ihnen viel Wirbel machen kann. [[freude]]

Die Schachpartie zwischen Russland und Deutschland geht in die nächste Runde.

Wie erwartet, halten sich die Russen Wort für Wort und Buchstabe für Buchstabe an den bestehenden Vertrag.
Nur hebeln eben die dämlichen Sanktionen das Schriftstück aus.
Da kann einem Siemens Energy fast leid tun.

Hier nun die Erklärung des Gazprom-Vize Vitali Markelow.

Der Zeitplan für die Überholung der Motoren ist entscheidend für die Arbeit der Portojawa-Kompressor-Station und der Nordstream-Pipeline.
Gazprom verfügt bis heute nicht über vollständige Dokumente, die den Transport und die Reparatur der Turbinen genehmigen.
Im Mai und Juni wurden 11 Notausfälle bei diesen Triebwerken verzeichnet.
Sie befinden sich nun in einem Zustand der Zwangsunterbrechung.
Die Aufhebung der Beschränkungen, einschließlich der Anordnung von Rostechnazdor, ist nur dann zulässig, wenn der Hersteller, d.h. Siemens, die Ausfälle beseitigt, um den sicheren und zuverlässigen Betrieb der CS-Motoren in Übereinstimmung mit allen geltenden Anforderungen des russischen Rechts wiederherzustellen.
Wir haben uns in dieser Angelegenheit wiederholt an die russische Repräsentanz von Siemens gewandt. Wir haben 10 Briefe verschickt.
Siemens hat nicht mehr als ein Viertel der festgestellten Fehler behoben.
Für den Rest haben wir leider keine konstruktiven und ausreichenden Vorschläge erhalten, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Motoren in Übereinstimmung mit allen geltenden Anforderungen der russischen Gesetzgebung wiederherzustellen.
Zusammenfassend müssen wir also feststellen, daß unsere europäischen Partner Gazprom vorwerfen, die Gaslieferungen nach Europa ohne ausreichende Gründe zu reduzieren.
Doch nichts kann weiter von der Wahrheit entfernt sein. Sie sind diejenigen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, ich betone, ihren vertraglichen Verpflichtungen, die Verdichterstation (in Portojawa) zu bedienen.
Wir fordern sie auf, ihre eigenen Probleme so schnell wie möglich zu lösen, und dann wird sich die Lage bei den Gaslieferungen auf dem europäischen Markt sofort normalisieren.
Im vergangenen Dezember wurde der Siemens-Motor 073 zur Reparatur ins Werk nach Kanada gebracht.
Wir hatten erwartet, ihn im Mai zurück zu bekommen. Aber bis jetzt ist dieser Motor nicht nach Russland zurückgekehrt.
Wegen der antirussischen Sanktionen und ohne die Zustimmung von Gazprom wurde er von Kanada nicht nach Russland, sondern nach Deutschland geschickt.
In diesem Zusammenhang müssen wir darauf hinweisen, daß die Lieferung des Gasturbinentriebwerks von Kanada nach Deutschland nicht den Vertragsbedingungen entspricht.

Quelle: https://de.rt.com/kurzclips/video/144824-gazprom-unsere-europaischen-partner-kommen-ver...

Nun könnte man sagen, was macht den Unterschied, ob die Turbine von Kanada direkt nach Sankt Petersburg geflogen wird oder ob es einen Zwischenaufenthalt in Köln gab?

Das ist richtig, aber eben auch falsch.
In diesem Fall würden die Russen die Sonderbedingungen des Werte-Westens, akzeptieren.
Das wäre ein strategischer Fehler, denn wenn sie einmal nachgeben, wird dieser Musterfall künftig immer wieder als Beispiel herangezogen.

Offenbar ist Siemens Energy nicht in der Lage die rechtzeitige Instandhaltung der Turbinen zu gewährleisten, da logischerweise diese Firma die Sanktionen nicht unterlaufen kann, ohne sich dabei selbst ans Messer zu liefern.

Da Berlin nun langsam merkt, daß man von den „gewissen Kreisen“ auf das dünne Eis des Sees geführt wurde, versucht es nun das Schlimmste zu verhindern.
Andernfalls hätte die Trampolin-Springerin nicht über drohende Unruhen fabulieren müssen.

Nur interessiert eben das die Russen nicht, denn sie haben das Problem nicht in die Welt gesetzt.
Wir dürfen also davon ausgehen, daß die Sache weiter eskaliert und sich die gelieferte Menge an Erdgas noch weiter verringern wird.

Und was macht Gazprom?
Man handelt.

"Wir fordern unsere Partner auf, ihre eigenen Probleme so schnell wie möglich zu lösen", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und fügte hinzu, dass sich dann die Gasversorgung Europas "in kürzester Zeit wieder normalisieren" werde.
Markelow fügte hinzu, dass sein Unternehmen plane, einen Teil der Korrespondenz mit seinen westlichen Partnern zu veröffentlichen. Die Dokumente wurden einige Stunden später veröffentlicht.

[[zigarre]]

Die verringerten Lieferungen aus Russland haben in Europa zu einem sprunghaften Anstieg der Gaspreise geführt. Allein am Mittwoch stiegen die Preise um mehr als 20 Prozent auf fast 2.500 Euro pro tausend Kubikmeter.

Quelle: https://de.rt.com/international/144812-gazprom-erwartet-weitere-reduzierung-gaslieferun...

Der Kreml besteht auf Vertragstreue.
Das bedeutet natürlich Wegfall oder Einschränkungen der Sanktionen und wäre gleichbedeutend mit einer Niederlage Deutschlands.

Da hilft nur noch „Frieren für den Frieden“.
Ob das wohl gut gehen wird? [[hae]]

@Bernd Borchert meint, das grüne Stimmvieh wird sich von nichts abhalten lassen, das Titanic-Team zu legitimieren.
Ich halte gegen, die werden in Scharen die Weide verlassen, wenn es richtig eng wird, vorausgesetzt, es kommt zu einer echten Versorgungskrise.
Und bislang schaut es danach aus.

mfG
nereus


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