Macron und Putin - wenn die Mächtigen miteinander kommunizieren.

nereus, Donnerstag, 30.06.2022, 08:38 (vor 663 Tagen)7186 Views

Das hiesige Medien-Bordell und deren Polit-Propagandisten haben kürzlich auf den Unwillen des russischen „Zaren“ verwiesen auf die Verhandlungsangebote des Franzosen einzugehen.
Dazu sollte man gedanklich auch das Minsker Abkommen Revue passieren lassen und den nie erklärten Krieg gegen den Donbass.

Hier nun das Transkript des Gesprächs, welches wenige Tage vor dem Kriegsbeginn geführt wurde.
Ein weiterer Beweis, daß dieses NWO-Reich nur auf Lügen aufgebaut ist.

Emmanule Macron (EM):

"Seit unserem letzten Gespräch haben die Spannungen zugenommen, und du kennst mein Engagement und meine Entschlossenheit, den Dialog fortzusetzen.
Ich möchte, dass du mir zunächst sagst, wie du die Situation einschätzt und vielleicht – wie wir beide es tun – recht direkt, was deine Absichten sind. Und dann wollte ich versuchen zu sehen, ob es noch sinnvolle Aktionen gibt, die durchgeführt werden können, und [wollte] dir einige Vorschläge machen."

Wladimir Putin (WP):

"Was soll ich sagen? Du siehst doch selbst, was geschieht.
Du und Bundeskanzler Scholz haben mir gesagt, Selenskij sei bereit, etwas zu tun, dass er einen Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen vorbereitet habe. (...) In Wirklichkeit tut unser lieber Kollege Selenskij nichts. Er belügt euch. (...)
Ich weiß nicht, ob du gestern seine Erklärung gehört hast, in der er sagt, dass die Ukraine Zugang zu Atomwaffen haben muss."

Ein französicher Berater fährt dazwischen: Nein, das ist Unsinn.

Jeder halbwegs gut informierte Zeitgenosse weiß inzwischen, daß der Berater Kappes erzählt (oder besser, dreist lügt) und Putin ging erst gar nicht darauf ein.

WP: "Ich habe auch deine Kommentare auf der Pressekonferenz in Kiew am 8. Februar gehört. Du sagtest, dass das Minsker Abkommen überarbeitet werden müsse– Zitat: 'damit es durchsetzbar ist'."

EM: "Wladimir, zunächst eine Sache: Ich habe nie gesagt, dass die Minsker Vereinbarungen revidiert werden müssen. Ich habe das nie gesagt, weder in Berlin, noch in Kiew, noch in Paris. Ich habe gesagt, dass sie umgesetzt werden müssen, dass man sich an die Dinge halten muss, und ich sehe die letzten Tage anders als du."

WP: "Hör zu, Emmanuel, ich verstehe euer Problem mit den Separatisten nicht. Zumindest haben sie auf unser Drängen hin alles Notwendige getan, um einen konstruktiven Dialog mit den ukrainischen Behörden zu ermöglichen."

EM: "Zu dem, was du gesagt hast, Wladimir, gibt es mehrere Anmerkungen:
Erstens, das Minsker Abkommen ist ein Dialog mit euch, da hast du vollkommen Recht. In diesem Zusammenhang ist es nicht vorgesehen, dass die Grundlage der Diskussion ein von den Separatisten vorgelegter Text ist.
Und wenn dein Unterhändler also versucht, den Ukrainern aufzuzwingen, auf der Grundlage von Fahrplänen der Separatisten zu diskutieren, hält er sich nicht an die Minsker Vereinbarungen.
Es sind nicht die Separatisten, die Vorschläge zu ukrainischen Gesetzen machen werden!"
..
"Und ich weiß nicht, welcher Jurist dir sagen kann, dass in einem souveränen Land die Gesetzestexte von separatistischen Gruppen und nicht von den demokratisch gewählten Behörden vorgeschlagen werden. (...) Wo hat dein Jurist Recht studiert?"

Nur am Rande, Putin ist selbst Jurist. [[freude]]
Entsprechend fällt auch die Antwort aus.

WP schon leicht genervt: "Das ist keine demokratisch gewählte Regierung [in Kiew]. Sie sind durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen, Menschen wurden bei lebendigem Leib verbrannt, es war ein Blutbad, und Selenskij ist einer der Verantwortlichen.
Hör mir gut zu: Das Prinzip des Dialogs besteht darin, die Interessen der anderen Seite zu berücksichtigen. Es gibt Vorschläge, die Separatisten – wie du sie nennst – haben sie den Ukrainern unterbreitet, haben aber keine Antwort erhalten.
Wo ist der Dialog?"

EM: "Aber wie ich bereits sagte, ist es uns egal, was die Separatisten vorschlagen. Was wir von ihnen verlangen, ist, dass sie auf die Texte der Ukrainer reagieren, und das müssen wir tun, weil es das Gesetz ist!
Das, was du gerade gesagt hast, stellt deinen eigenen Willen, das Minsker Abkommen einzuhalten, infrage, wenn du der Meinung bist, dass du es mit nicht legitimen und terroristischen Machthabern zu tun hast."

WP: "Hör mir gut zu! Hörst du mir zu? Ich sage es dir noch einmal: Die Separatisten, wie du sie nennst, haben auf die Vorschläge der ukrainischen Behörden reagiert.
Sie haben geantwortet, aber dieselben Behörden sind nicht darauf eingegangen."

EM: "Ich werde dies nun von Selenskij verlangen. Sind wir uns darüber einig? Wenn wir uns einig sind, leite ich es in die Wege und verlange ein Treffen gleich morgen."

WP: "Also um ganz klar zu sein: Sobald wir aufgelegt haben, werde ich diese Vorschläge prüfen. Aber von Anfang an hätte man Druck auf die Ukrainer ausüben müssen, aber niemand wollte das tun."

EM: "Aber doch! Ich tue das Maximum, um sie zu drängen, das weißt du bestens."

WP: "Ich weiß, aber leider ohne Erfolg."

Der Schoko-König Poroschenko war da ohne Zweifel ehrlicher.
Er gab ohne Not zu, daß niemals die Absicht im Westen bestand, daß Minsker Abkommen umzusetzen. Es war eher eine Frist zur Aufrüstung der Ukraine.

EM: "Du musst mir ein bisschen helfen."

Danach geht es um die aktuelle Lage.
Macron möchte wissen, ob die Manöver der Russen beendet werden.

WP: "Ja, wahrscheinlich heute Abend, aber wir werden auf jeden Fall eine Militärpräsenz an der Grenze belassen, solange sich die Lage im Donbass nicht beruhigt hat. Die Diskussion wird in Absprache mit dem Verteidigungs- und dem Außenministerium geführt werden."

Macron versucht nun auf ein weiteres Treffen mit Biden einzustimmen.
Putin antwortet mit müdem Sarkasmus:

WP: "Vielen Dank, Emmanuel. Es ist mir immer ein großes Vergnügen und eine große Ehre, mit deinen europäischen Amtskollegen sowie mit den Vereinigten Staaten zu sprechen. Und es ist mir immer eine große Freude, mit dir einen Dialog zu führen, weil wir in einer vertrauensvollen Beziehung zueinander stehen."
..
er möge jedoch, dieses Mal einfach den Spieß umdrehen:
Zuerst die konkreten Versprechen der US-Amerikaner, dann ein Treffen.

Putin findet einen Weg, das sinnlos erscheinende Gespräch zu beenden:

WP: "Um dir nichts zu verheimlichen, ich wollte jetzt Eishockey spielen gehen, ich telefoniere aus der Sporthalle mit dir, bevor ich mit den körperlichen Übungen beginne. Ich rufe erst meine Berater an."

Quelle: https://de.rt.com/meinung/142149-wo-hat-dein-jurist-studiert-macron-putin/

Wir erleben hier ein Paradebeispiel der Diplomatie des Werte-Westens.

1. Man ist verhandlungsbereit, aber nur zu seinen eigenen Bedingungen.
2. Der Westen täuscht gezielt, um den Rahmen des Verhandlungsgegenstandes neu abzustecken.
3. Der Westen stimmt Kompromissen nur zu, wenn er damit Zeit gewinnen kann (siehe Poroschenko)
4. Der Westen hat keinen Top-Politiker, der alleine verhandeln kann, es schwirrt immer ein Beraterstab um ihn herum – das ist sehr wesentlich für das hiesige Politverständnis und das hat sehr gute Gründe und erklärt das Vasallentum Europas. Der "fremde Agent" ist immer dabei.

Übrigens, das Protokoll haben die Franzosen veröffentlicht und RT hat es nur übernommen.

Etwas habe ich aber noch nicht verstanden.
Putin sagte, daß Selenski für den Staatsstreich und andere gewalttätige Dinge mitverantwortlich sei.
Wie ist das gemeint?
War der Komiker schon länger involviert als allgemein bekannt?
Weiß jemand mehr dazu?

mfG
nereus


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