Ich sitze hier relativ ruhig am anderen Ende der Welt, sonst würde ich meinen Arsch jetzt aber mal hoch bekommen. Denn spätestens wenn Eure Infrastruktur weggeballert ist, werdet ihr sehen, dass die Russen keinesfalls am Verlieren sind.

Würdest Du einen Tip abgeben wollen, an welchem Ende der Welt man das relativ ruhig aussitzen kann?

Kommt ihr mal zum Handeln? Schreibt mal, was ihr denn so macht, um Euch den Frieden zu sichern.

Da Europa nun wohl die napoleonische Rolle erhalten hat, das Licht der universellen westlichen Werte in den umnachteten Osten zu tragen und ihr kein Preis zu hoch sein darf für diese Ehre, muss ich als Nichterleuchteter leider zügig das Spielfeld räumen. Da ich Spanisch spreche, ist südliches Südamerika die Zielregion. Ich hoffe, ich komme noch an, bevor es nicht mehr möglich sein wird.

Die Eskalationsspirale wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter drehen, und die Geschwindigkeit mit der es diesmal stattfindet ist atemberaubend. Russland kann nicht mehr zurück, der Westen kann Russland nicht gewinnen lassen. Ein Teil der Europäer möchte den Konflikt einfrieren, aber dieser Teil wird permanent überspielt (Steinmeier-Vermittlung bei Maidan, Minsk Agreement, Normandie Format, usw) von den Konflikttreibern. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies nicht weiterhin so sein wird.

Das Risiko des Bleibens und Aufs-Beste-Hoffens ist, wenn es fehlschlägt, wesentlich grösser als das Risikos des Bewegens, wenn sich doch alles als überzogene Fehlreaktion herausstellen sollte.

Ich hoffe dennoch immer noch, dass einige Länder Osteuropas (insbesondere Ungarn) sich in ihrer klassischen Flexibilität aus dem Schlimmsten herauswieseln werden, und einigermassen unbeschädigt aus der westlichen Mission herauskommen, bin da aber in den letzten Wochen deutlich weniger zuversichtlich geworden. Einige Länder dort hatten sich gut aus dem Covid-Angriff herausgewunden, aber dieses Mal ist der Einsatz zu gross, da wird es schwieriger, dem Diktat des Empires auszuweichen.

Gruss,
mp