Die 'Direkte Demokratie' ist wie ein Hammer, ein Instrument also, ...

Weiner, Samstag, 29.01.2022, 15:27 (vor 832 Tagen) @ Greenhoop3806 Views

- und diesen Hammer muss man geschickt handhaben können. Sonst haut man sich nur auf die Finger.

Das Beispiel Schweiz zeigt ganz genau, wo die Grenzen der Direkten Demokratie sind. Denn die Schweiz zählt zu den paar auserwählten Flecken auf der Erde, wo die schlimmsten Gemeinwohl-Verbrecher der gegenwärtigen Welt ihren Wohnsitz, ein Bankkonto oder den Firmensitz haben. Im Grade der Scheinheiligkeit kommt die Schweiz gleich nach der Katholischen Kirche.

Aber, wie Du gesagt hast, man kann von der Schweiz in der Handhabung des Instrumentes der Direkten Demokratie ziemlich viel lernen. Die entscheidende Frage ist dann: wozu schwinge ich den Hammer, was will ich damit erreichen oder erschaffen?

Nicht nur bei Corona hat die Schweiz versagt sondern auch beim Vollgeld. Deswegen habe ich bei meinem hier vorgelegten Gesetzentwurf zum "sicheren Geld" nicht wie in der Schweiz auf die Frage abgestellt "Wollen wir Vollgeld oder wollen wir es nicht", sondern ich habe die sofortige Gründung einer "sicheren Bank" zum Zentrum der Volksinitiative gemacht. Das Vollgeld und das Verbot der Geldschöpfung befinden sich sozusagen 'versteckt' in den Richtlinien und Statuten, nach denen die Bank arbeiten soll.

Wir kommen ohne Narrative heute wahrscheinlich nicht mehr aus. Denn die Welt des Menschen ist unendlich kompliziert geworden. Es braucht vermutlich Vereinfachungen und 'Erzählungen'. Aber sie sollten offen, zugänglich und nachvollziehbar sein. Im Event 201 wurde sehr klar darüber gesprochen, wie Diskussionen abgeblockt werden müssen, wie man die Masse mit Propaganda regelrecht überschütten und die Gegner mundtot machen soll. Die Glaubwürdigkeit eines Narratives kann man an seiner Offenheit erkennen. Wenn die Verkürzung des Impfstatus von 6 auf 3 Monate auf einer versteckten Webseite vorgenommen wird, dann ist schon alles falsch gelaufen. Direkte Demokratie ist insofern an sich ein aufklärerischer Prozess: das bürgerliche Schlafschaf muss anfangen, wie die Schafhirten zu denken, und es hört für's Schaf erst auf, wenn es die Gedanken des Herdenbesitzer verstehen kann. Direkte Demokratie ist ein Entwicklungsprozess, eine politische Volkshochschule ...

Es gibt für die Zukunft nur drei Optionen. Entweder (1) den totalitären Staat, von dem wir eben einen neuen Vorgeschmack bekommen haben. Oder (2) die Entwicklung einer bürgerlichen Haltung auf allen Ebenen und in allen Ecken des Gemeinwesens (die 'Direkte Demokratie' ist dabei nur ein Instrument von vielen).

Die dritte Option (3) nenne ich einmal die "römische". Sie besteht darin, dass ein Mann auftritt (ich vermute, er ist schon geboren), der die Fähigkeiten von Cäsar und Augustus in sich vereint. Ich könnte gleichwertige Namen in der chinesischen oder ägyptischen oder babylonischen Geschichte nennen, aber es würde wohl niemand hier mit ihnen was anfangen können. Cäsar plus Augustus deswegen, weil die Vorarbeiten, die Cäsar für Augustus geleistet hat, für die heutige Zeit noch nicht erbracht wurden. Es geht daher nicht anderes, als dass dieser neue Mann mit einer militärischen Laufbahn beginnt. Und er muss in einem Staat sitzen, der ein gewisses Quantum an wissenschaftlich-technischen und sowie wirtschaftlichen Ressourcen hat. Seine erste Eroberung müsste das Gewicht von Gallien haben (das Gold das Cäsar von dort anschleppte, liess den Preis in Rom um ein Viertel fallen). Dann müsste er 'Ägypten' erobern - ein Bild für die Kornkammer. Und auf allen seinen Wegen müsste er Sklaven en masse machen, aber im Umgang mit gewichtigen Gegnern auch großzügig sein (benevolentia). Und wenn das geleistet ist, kann er den unnachgiebigen Konkurrenten an der Heimatfront einfach die Gurgel durchschneiden und sich den Senat kaufen.

Ein Chinese könnte es heute schon beginnen. Aber er müsste erst noch 20 Jahre militärischen Aufbau hinlegen. Ich halte das chinesische Militär für noch nicht ausgereift. Es hat keine reale Kriegserfahrung. Geht aber schnell, wie man an Japan und Deutschland im 20. Jahrhundert sehen kann.

Ein Russe könnte es auch schaffen, aber für ihn wird es schwieriger, denn er sitzt in der Mitte, und der Druck von China ist enorm (ich verstehe nicht wie Putin, Shoigu und Lawrow das aushalten können ...!?). Also für einen Russen wäre es extrem schwer. Er müsste eine fünfte Kolonne je in Europa und gleichzeitig in den USA haben. Und dann müsste er binnen vier Wochen beide Blöcke in den Griff bekommen. Bevor die Chinesen aufwachen und bemerken, was da läuft ...

Natürlich, ein Ami könnte es auch schaffen. Aber nicht mit den gegenwärtigen Streitkräften. Auch er müsste sich "seine Armee" erst neu aufbauen, in einer Reihe von Feldzügen. Die Amis hätten das real machen können, angefangen von Lybien bis Syrien - und von da aus dann ganz Afrika sowie den Nahen und Mittleren Osten einsacken. Aber sie wollten stattdessen Geld verdienen und dachten, Herrschaft könne gekauft werden. Kann sie - die Weltherrschaft aber nicht!

Ein Europäer wäre absolut chancenlos. Deswegen fang ich erst gar nicht an hier nachzudenken. Ein Europäer müsste in jedem Fall Mandarin sprechen, und er könnte, wenn überhaupt, erst dann zum Zuge kommen, wenn die Weltherrschaftsambitionen der anderen drei Großen eine verbrannte, verstrahlte und chaotische Erde hinterlassen haben. Dann allerdings hat er eine echte Chance. Sagen wir in 30 Jahren, von heute an gerechnet.

Ich fände 'Direkte Demokratie' besser. Oder eben Gefängnis.

Mit schwankenden Grüßen, Weiner


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