Polen und die H1N1-Impfung - Verweigerung mit Stolz
Hallo Hannes,
besten Dank für den Artikel, ich habe die vielen Zeilenwechsel raus genommen, da besser lesbar,
Wenn man sich ansieht, wie die polnische Regierung mit der Schweinegrippe umgeht, fühlt man sich an den Widerstand des kleinen gallischen Dorfs gegen die scheinbar übermächtige römische Imperialmacht erinnert. Polen ist das einzige europäische Land, in dem sich die Regierung von der Aufregung um die Schweinegrippe nicht anstecken ließ, sich dem offensichtlichen Druck von WHO und Pharmaindustrie widersetzte und weder Impfstoffe bei den Konzernen bestellte noch die Bevölkerung zur Teilnahme an einer Massenimpfung aufrief. Die Motive für die Position der Regierung in Warschau wurden bei einer Rede deutlich, die die polnische Gesundheitsministerin Ewa Kopacz auf einer Sondersitzung des Parlaments vor Politikern und Sachverständigen hielt. Dabei sprühte sie vor Temperament, und auch die Lust an der polnischen Nationaltugend, sich als kleines Land durch kollektive Verweigerung zu verteidigen, trat immer wieder darin zutage. In der Argumentation indes zeigte sie sich klar und nüchtern. In ihrer Rede sagte sie wörtlich: „In den 20 Jahren meiner praktischen Arbeit als Ärztin war meine oberste Priorität immer: ,Verursache keinen Schaden.‘ Diese Regel habe ich auch in mein Amt als Gesundheitsministerin mitgenommen. Wenn ich als Ärztin jemandem ein Medikament empfahl, dann habe ich mich immer zuerst gefragt: ,Würde ich dieses Medikament meiner älteren Mutter, meinem Kind geben?‘ Und genau dieser Gedanke macht mich heute sehr vorsichtig.“ Vorsicht und gesunde Skepsis bestimmten deshalb die Linie, die die polnische Regierung in dieser Frage fuhr. Polen verhandelte wie zig andere Staaten auch mit Impfstoffherstellern, unterschrieb aber den Vertrag nicht, weil ihr mindestens 20 Punkte darin zweifelhaft erschienen. Argumentation: Ihre Pflicht sei es, Verträge zu unterschreiben, die den Interessen des polnischen Volkes gerecht würden, nicht solche, „die für die Interessen der pharmazeutischen Industrie am besten sind“. Ihre Hauptkritikpunkte: unzureichende Erforschung, Sicherheit und Unbedenklichkeit; schlimmstenfalls tödliche Nebenwirkungen und eine fehlende Bereitschaft der Industrie, darüber Transparenz herzustellen und Verantwortung für die Produkte zu übernehmen; nicht ausgereifte und ausreichend getestete Impfstoffe; die geringe Anzahl von Krankheits- und Todesfällen und die relative Bedeutungslosigkeit von H1N1 in Relation zur saisonalen Grippe. Polen werde nur handeln, wenn sich H1N1als akute und reale Bedrohung erweise und Impfstoffe ausgereift seien. In der Pointe am Ende ihre Rede führte sie auch eine auffällige Zurückhaltung der an sich impffreudigen deutschen Bevölkerung ins Feld und reklamierte für ihr eigenes Land nichts als gesunden Menschenverstand. Wörtlich sagte die Ministerin: „Die polnische Nation ist sehr weise. Polen können die Wahrheit von der Lüge sehr genau unterscheiden. Sie können auch erkennen, was eine objektive Situation ist und was nur ein Spiel.
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beste Grüße
mabraton