Als ich Mitte der 90er Betriebswirt wurde...

der_Chris, Nördl. Ruhrgebiet, Dienstag, 09.11.2021, 14:52 (vor 910 Tagen) @ Ikonoklast1862 Views

Ich habe ´95 eine Fortbildung zum Technischen Betriebswirt absolviert. Das Berufsbild war damals frisch, sollte als "praxisorientierter" Gegenpol zum Wirtschaftsingenieur durch die IHK´n aufgebaut werden.
Wir waren der zweite Kurs in Deutschland und wurden von wirklich guten und z.T. hochkarätigen Dozenten unterrichtet.
Neben dem ganzen BWL Kram hatten wir auch VWL und Recht und auch schon Informatik/EDV.

Ich kann mich gut daran erinnern, was uns einer der Professoren von der Uni am Ort, die uns dann abends unterrichteten, immer wieder eingebläut hat:

Die Wertschöpfungskette und die Erzielung von Mehrwerten sollte so hoch wie irgend möglich in den Händen des Unternehmens sein. Keinesfalls darf eine Abhängigkeit in der Kernproduktion von wenigen und speziellen Zulieferern im Einkauf und/oder Monopolen im Absatz bestehen. Das bringt ein Unternehmen über kurz oder lang an den Abgrund. Besser ist es, diese Prozesse im eigenen Haus zu haben.

Die Globalisierung im Hinblick auf die Schaffung von externen Werkbänken nahm damals an Fahrt auf und der gute Herr Professor war da überhaupt kein Fan von.

Heute verstehe ich ihn besser denn je...

Was dabei rauskommt, konnte man schön beim Evergiven Drama im Suezkanal sehen (Zulieferer). Oder bei den Lebensmittelproduzenten, die unter der Knute von Discountern stehen (Absatz).

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Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!


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