Hallo Helmut,

natürlich wird der ein oder andere ein paar Monate das Leben eines Eremiten führen können.
Es gibt genug Eigenbrötler, Autisten und Weltfremde auf dieser Welt.
Die meisten Menschen sind jedoch in ein soziales Umfeld eingebunden und für die wird die soziale Isolation wegen der Corona-Maßnahmen zu einem Höllentrip.

Bsp. Restaurant:

Seit Corona sind hier die Restaurants - wenn sie denn öffnen dürfen - brechend voll. Die verfügbaren Plätze in den Restaurants sind nämlich deutlich gesunken:

- wegen der neuen Hygienevorschriften ist die Anzahl der Sitzplätze reduziert worden
- Köche und Bedienung sind den Betreibern im Winter davongelaufen
- einige Restaurants sind jetzt ganz geschlossen

Es ist selten, dass man ohne Vorbestellung überhaupt einen Platz findet. Also die Restaurantbetreiber sind weiß Gott nicht auf die ca. 10 - 15% erwachsenen Ungeimpften angewiesen. Diesen potentiellen Umsatz würden sie wegen des verringerten Platzangebots sowieso nicht machen können.

Bsp. Erkrankung eines Familienangehörigen

Stelle Dir einen ca. 50jährigen Mann vor, dessen 80jährige Mutter plötzlich pflegebedürftig, z.B. dement wird. In immer mehr Pflegeheime kommst Du hier ohne Impfung gar nicht mehr rein, auch ein Test wird nicht akzeptiert. Weißt Du, in welche Gewissensnöte Du hier kommst, wenn Du zwischen einer Nichtimpfung und dem Besuch Deiner Mutter abwägen musst?

Es gibt viele weitere Beispiele.

- Deine Tochter heiratet 500 km entfernt. Du darfst nicht in ein Hotel und auch nicht zur Feier.
- Du bist Student und darfst jetzt ab dem Wintersemester nur noch mit täglichem Test in die Uni.

Usw. usf.

Lieber Helmut, bitte sehe einfach, dass wir fast alle in unser soziales Umfeld eingebunden sind. Wir sind keine Amishe oder Hutterer.
Viele jetzt noch Ungeimpfte werden die nächsten Monate einknicken, weil sie die ganzen Schikanen nicht mehr ertragen können.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER