Wider der Legendenbildung: Eine vielfältige Medienlandschaft gab es wirklich mal.

bolte, Mittwoch, 21.10.2020, 16:44 (vor 1282 Tagen) @ Linder1821 Views

Mit der Vielfalt bin ich groß geworden.
Die war für mich selbstverständlich. Die hat mich politisch mitgeprägt.
Beispiele gefällig:
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Da gab es die konservative FAZ gegen die sozialdemokratische/ sozialistische Frankfurter Allgemeine Zeitung.
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Da gab es die streng konservative DIE WELT gegen die Süddeutsche Zeitung.
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Da gab es den Bayernkurier gegen die TAZ und, und, und.

Die einen Zeitungen, nach heutiger Sprachregelung mehr den "rechtsradikalen/ rechtsextremen" Parteien CDU/ CSU, der FDP zugewandt. Die anderen mehr der SPD, ihrer heißgeliebten und verehrten DDR, Angola und Nicaragua, je weiter weg, umso lieber und den Gewerkschaften verbunden.

Im Bundestag in Bonn die Politiker, Herbert Wehner gegen Strauß, deren Rededuelle waren legendär. Und die Zeitungen, deren bestimmende Redakteure, die lieferten sich beinahe jede Woche heftige Kämpfe um die Nachrichten und deren Deutungen, jeweils aus ihrer Sicht.
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Im Fernsehen gab es den konservativen Gerhard Löwenthal mit seinem ZDF-Magazin und Report München und es gab das linke Panorama bei der ARD.

Und dann kam die Wiedervereinigung, dann kam Merkel und wie auf einen Schlag fand die Gleichschaltung in den Medien statt.
Warum ist es so gekommen?


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