Die Polizei ist nicht "unterwandert".

Julius Corrino, Sur l'escalier des aveugles, Montag, 01.06.2020, 01:53 (vor 1397 Tagen) @ CalBaer2059 Views
bearbeitet von Julius Corrino, Montag, 01.06.2020, 02:00

Sie ist lediglich weisungsgebunden, und das reicht vollkommen. Spätestens im August 2017 hat man anhand des Beispiels Charlottesville ja überdeutlich sehen können, wie perfekt das Zusammenspiel zwischen Cops und randalierendem Anarchistenmob funktioniert, wenn die Obrigkeit die nötige koordinierende Vorarbeit leistet.

Der Gouverneur verhängt zuerst den Ausnahmezustand, um den niederen Chargen die notwendigen juristischen Handlungsspielräume zu verschaffen, der lokale Bürgermeister weist seinen Polizeichef dann an, bei Gewalttaten der versammelten Anarchistenbande nicht einzugreifen, und der Polizeichef seinerseits wiederum weist seine Truppen an, die rechten Demonstranten (nachdem man im laufenden Geschehen ihre bereits genehmigte Veranstaltung für verboten erklärt hat) direkt in die Meute des wartenden Aufruhrpöbels zu treiben. Was sie auch ohne Murren tun, die idealen Befehlsempfänger eben. Wer von den Demonstranten sich in Notwehr deren Übergriffen widersetzte, wurde von der städtischen Polizei schnurstraks festgenommen und sitzt heute jahrzehntelange Haftstrafen aufgrund haarsträubender Urteile ab.

Das liegt daran, daß auch die lokale Staatsanwalt- und Richterschaft wissen, wie das Spiel zu laufen hatte. Kein einziger Antifa-Akteur ist im Nachgang zu den Ereignissen im August 2017 zur Rechenschaft gezogen worden.

Die substantiellen Argumente dafür, Trump zu verabscheuen, liegen auf der Hand. Er hat seine weiße Wählerschaft aus der Mittelschicht und Arbeiterschaft im Wahlkampf gekonnt mit denjenigen Themen geködert, die ersteren am Dringendsten auf dem Herzen lagen: Identität, Masseneinwanderung, Reindustrialisierung & Arbeitsplätze. Nicht zuletzt die Mauer. Geliefert hat er hinterher nur für die US-Handelskammer (der Zustrom von Billigstlöhnern aus der dritten Welt ist weiterhin nicht nur ungebremst, sondern hat unter seiner Aufsicht sogar neue Höchststände erreicht) und Israel. Seine Unterstützer von 2015/2016 hat er derweil ohne mit der Wimper zu zucken unter die Räder kommen lassen – "Lowest black unemployment in decades!" brüllt er stattdessen unentwegt in den digitalen Äther. Geradewegs so, als ob diese spezielle Kundschaft ihn am Wahltag auch nur mit dem Hintern angucken würde. Derweil interessiert es ihn nicht die Bohne, daß seine weiße Kernwählerschaft im eigenen Land im Eiltempo vollends entrechtet wird.

Bei einer hirnamputierten, invertebraten Establishment-Sprechpuppe wie Mitt Romney hätte man sich die Wut sparen können, man wußte ja von vornherein, was laufen würde. Diese Nachsicht hat Blormpf, der sich ja dem ahnungslosen Stimmvieh vor vier Jahren schließlich als "disruptiver Anti-Establishment-Kandidat" verkauft hat, nicht mal im Ansatz verdient. Wenn Dreck Schuhe trüge, wäre dieser tollpatschige Verräter der Dreck unter den Schuhen vom Dreck.

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Ainsi continue la nuit dans ma tête multiple... elle est complètement dechirée... ma tête.
- Luc Ferrari


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