Schönes Hobby
das du hast. Etwas was ich nie geschafft habe: ein Instrument spielen zu lernen. Unser Vater betrieb das 30 Jahre exzessiv: Trompete, S-Alt, Zugposaune, Horn. Vielleicht damals der Grund, weshalb niemand von uns Kindern ein Instrument lernte...
Das Schwingungsinstrument kannte ich - spezielle Art, Töne zu entlocken- erinnert mich ein Stück weit an die Zugposaune, mit dem mit Pressdruck und Rohrlänge man den Ton sucht und wer’s kann auch findet.
Zum Jazz habe ich eine spezielle Beziehung - ganz egal ob nur 2 oder 3 Harmonien - in nur wenigen anderen Musikrichtungen exponieren sich alle Musiker derart und geniessen in unserer ach so geregelten Welt den selbst gewählten Freiraum. Und oft entstehen in Sessionen bessere Interpretationen als im Orginal. Stell dir eine Blaskapelle vor, die improvisiert?
Alles nach Noten, kaum Freiraum.
Die ungarische Zigeunermusik bietet einen ähnlichen Freiraum wie der Jazz und auch ein Franzmann auf seinem Akkordeon wagt in einem Musette oft ähnliches. Sicher gibt es noch weitere Stilrichtungen, die das ermöglichen. Der Jazz lebt davon.
Keine Frage, dass es In der Klassik überirdische Solisten gibt. Aber ich habe noch niemals Gänsehaut bekommen, wenn einer nur einen Ton spielt. Im Jazz - ein langer warmer Basston und es friert mich und ich weiss was kommen wird.
Trotzdem: ich gehe jährlich an ein Volksmusikkonzert - wirklich konzertant. Hackbrett, Akkordeon, Geige, Kontrabass und Klavier. Die spielen quer durch Europa Volksmusik - Stücke die vor 70 oder hundert Jahren geschrieben wurden. Auch da friert es mich dann und wann.
Gute Musik muss mich nur eines- berühren.
Herzliche Grüsse