Fonds sind m.E. besser als ETFs

EM-Financial, Deutschland, Sonntag, 22.03.2020, 10:07 (vor 1516 Tagen) @ Herzdame1762 Views
bearbeitet von EM-Financial, Sonntag, 22.03.2020, 10:18

Hallo Herzdame,

es gab in den letzten Jahren eine ETF-Manie. Es ist selbst für sehr erfahrene Investoren wie mich extrem schwer die ETF-Vertragsbedingungen zu verstehen. Viele ETFs sehen aus wie Schuldverschreibungen des Emittenten. Die Banken kassieren und bilden dann die Kursentwicklung der im ETF enthaltenen Aktien - meist auch viele Rohrkrepierer - ab, ohne die Aktien zu halten.

Viele ETFs sind nur noch reine Swap-Produkte und synthetisch. Das bedeutet, ich hoffe ich schreibe es halbwegs verständlich, dass die Aktien nirgendwo enthalten sind. Es sind reine "Kurswetten" der Bank und diese sichert sich vor Diskrepanzen ab, indem sie einfach 10-20 Standardwerte kauft und mit anderen Marktteilnehmern einen Vertrag abschließen, der die Differenzen ausgleicht.

Also ETFs können von heute auf morgen 50% fallen, mit oder ohne Kursverluste der Aktien und erholen sich möglicherweise nie mehr, selbst wenn die enthaltenen Aktien eigentlich steigen.

Ich will hier niemandem Angst einjagen. Es gibt bestimmt auch viele ETFs wo die Aktien enthalten sind, aber erstens vertraue ich hier den Anbietern niemals blind und zweitens, wie sollte ich dann meine Aktienbeteiligung aus dem ETF herausholen (rechtlich juristisch ist das gar nicht so leicht).

Darum mein eindringlicher Rat zurzeit auf ETFs und Sparpläne auf ETFs zu verzichten.

Besser weiterhin aktiv verwaltete Fonds erwerben (Evy Hambros Blackrock Mining Fund zum Beispiel oder den Nestor Gold Fonds) oder Aktien von großen Konzernen, die relativ systemrelevant bleiben.

Ich würde vor allem jetzt wieder Rohstoff-Direktanlagen (CRB Index Nähe) suchen. Es gibt z.B. Lyxor ETF Commodities CRB Porträt ETF, den ich persönlich halte... Aber wegen der ETF-Problematik suche ich gerade nach einer Alternative.

Eine solche bieten u.a. noch so genannte börsennotierte geschlossene Fonds (CEF). Wobei man da wiederum auch gegenüber ETFs den Nachteil hat, dass man immer eine Gegenpartei braucht, was beim Kauf kein Problem ist, aber beim Verkauf manchmal schwer und zu Abschlägen führt, jetzt in Phasen wo jeder verkaufen will, aber dafür bekommt man jetzt auch teilweise die enthaltenen Vermögen 20% günstiger als die ohnehin stark gefallenen Anlagen im CEF selbst.

Eine Idee ist hier z.B.

Kanadas Sprott Physical Gold and Silver Trust CEF (Rabatt auf den Spotpreis von Gold & Silber - Wann gab es das schon mal bitte?)

Ebenfalls aus Kanada gibt es die Uranium Participation Corp mit U308 Anlage. Wer an die Welt glaubt, in der Energie knapp wird, der kauft jetzt zu diesen Spottpreisen Uran zu Spot-Kursen...

Auch Getreide, Magerschweine oder Düngeraktien (Nutrien) finde ich aktuell spannender als je zuvor.

Leider gibt es 100 Möglichkeiten, so dass eine allgemeine Ansage, welche 5-10 jetzt wirklich spannend sind, sehr schwer ist, zumal ich den Zeithorizont nicht kenne. Die meisten Privatanleger haben im Januar langfristig gekauft und werden jetzt langsam nervös und verkaufen wohl demnächst alles in Panik, weil sie glauben die Welt geht unter.

Hatten wir alles schon mindestens fünf Dutzend Male... Mit 10-20 Jahren Geduld und den richtigen Werten, ging es immer wieder weiter. Nur einmal 1929, da ging das eben schief. Dafür stiegen damals einige Goldminenaktien 500% und glichen die Verluste wieder mehr als aus.

Aber manchmal sage ich mir dann: 1929-1945 gab es sicher größere Probleme, als Aktien... Wer überlebte konnte danach auch wieder kaufen...

Zur Absicherung vor dem totalen Zusammenbruch rate ich physische Silbermünzen und Gold zu lagern. Im Extremfall bekommt man mit einer Silbermünze wohl noch immer einen Sack Mehl oder Kartoffeln...

Grundsätzlich würde ich jetzt auf Nebenbezeichnungen wie "Wachstum, Chancen, Growth" verzichten und Aktien von Herstellern von Produkten kaufen, die Tonnen schwer sind und möglichst "Value" Werte, wobei die Auslegung so breit ist, dass hier jeder einzelne Manager geprüft werden muss, welchen Value-Ansatz er verfolgt. Ich tendiere da zu zyklischen Aktien, die am Boden liegen, die sich mindestens mal auf 5 Jahressicht massiv erholen können.

Zumal es für viele Themen (Transportschiffe, Stahl, Kohle) schon gar keine Fonds mehr gibt, weil alle aufgelöst werden wegen so genannter ESG-Richtlinien [[wut]].

Banken ziehen sich aus der Finanzierung der Schiffe und Kohle zurück... Was meint ihr wird mit den Renditen passieren? Die müssen steil ansteigen, weil nur noch verrückte Privat-Fonds und Multimilliardäre auf die Idee kommen eine Kohlemine oder Ölquelle zu kaufen und dem Druck der Greta-Kinder stand halten.

Diese Anleger bekommen es demnächst mit der Moralpolizei zu tun oder sie machen - wie auch im Tabak - ein Riesengeschäft in der angebrochenen Dekade.

Gruß


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