Darauf hat sich Gottfried Curio in seiner großartigen Rede über die Zerstörung des deutschen und europäischen kulturellen Erbes bezogen, Beethoven:

https://www.youtube.com/watch?v=-BGuwkFGDHo#t=19m12s

Die in diesem Satz artikulierte Trauer paßt zum Gedenken an die angloamerikanische Vernichtung Dresdens. Wenn öffentliche Trauer entweder verboten ist oder zu einer perversen Liebedienerei vor Henkern und Mördern wird, bleibt nur der Rückzug ins Private, wofür ein Streichquartsettsatz der angemessene Ausdruck ist. Der erste Satz aus Beethovens Monscheinsonate mit dem Tod des Komturs ginge auch.

Phombuspucker: *Rubinstein plays the adagio on piano when he's at a loss for words describing the "soul".*

Das Scherzo beginnt als Provokation:

*Bei einer Aufführung des Streichquartettes bei Feldmarschall Soltikoff in Moskau Anfang des Jahres 1812 veranlasste die ästhetische Neuartigkeit des zweiten Satzes Bernhard Romberg, den größten Violoncellisten seiner Zeit, die Bassstimme des Stückes wütend zu Boden zu werfen und mit Füßen zu treten. Während einer Aufführung des Quartetts bei Geheimrat Lwoff in Sankt Petersburg brach das Publikum in Lachen aus, als im zweiten Satz der Bass auf einer einzigen Note spielte,* (Wikpedia).

Eine von Beethovens vielen Stellen, wo er Ausführende und Publikum vor den Kopf stößt und anschließend zeigt, daß es eben keine bloße Provokation gewesen ist, sondern Teil eines sinnhaften Konzepts:

https://www.youtube.com/watch?v=-BGuwkFGDHo#t=10m22s

Thème russe, eine Reverenz an den Auftraggeber Fürst Rasumowsky:

https://www.youtube.com/watch?v=-BGuwkFGDHo#t=34m10s

Auch das ist Potenz, sogar die bei weitem wichtigere, die Fähigkeit, einen Streichquartettsatz derart auszudehnen, aber ohne, daß die Innenspannung nachläßt:

https://www.youtube.com/watch?v=-BGuwkFGDHo

Wenn das Cello beginnt, wirkt das, als würde sich die Tür zu neuen Horizonten öffnen und wir auf eine innere Weltreise geschickt werden.

Giora Goldberg: *Sublime composition, the best in chamber music. Beethoven the Titan.*

Die Deutschen ziehen es dagegen vor, in Amijauche zu baden, und als Titan betrachten sie höchstens Oliver Kahn.

*Was ist vom Land der Dichter und Denker noch übrig*, fragt Gottfried Curio:

https://www.youtube.com/watch?v=sWvhcGLQnqU

Ich unterschreibe jeden Satz, der Unterschied zu Curio liegt darin, daß ich, unverbesserlicher Hedonist, den Schwerpunkt auf Europäisches lege, was bei Curio auch erwähnt wird, am Ende, als er andeutet, daß es um die Vernichtung des gesamten europäischen und, wenn man es auszudrücken möchte, nicht-afrikanischen, -moslemischen, -indianischen und -asiatischen Kultur geht.

Auf dem Weg der angloamerikanischen d.h. liberalkapitalistischen Kulturvernichtung, Staatenzerstörung und Ausrottung aller autochthonen Völker ist Dresden eine wichtige Station, ein Fanal gewesen, das allen zeigt, was ihnen geschieht, sollten sie es wagen, sich gegen das von City of London und Wall Street dirigierte Imperium aufzulehnen.

Tempranillo