Interessante Debatte.

nereus, Dienstag, 14.01.2020, 16:13 (vor 1536 Tagen) @ Revoluzzer2581 Views

@Bürgermeister fragt: Die FED erzeugt massenweise Geld aus dem Nichts. Es wird zum „Investieren“ an die Banken verteilt. Dieses Geld sucht sich den schnellsten, einfachsten und natürlich kurzfristig rentabelsten Weg. Amerikanische Banken investieren in amerikanische Aktien.

Das ist fein beobachtet. [[zwinker]]

Was werden die amerikanischen Aktiengesellschaften mit dem Kapital mit dem sie gerade massenhaft zugeschmissen werden als nächstes tun, bevor die Blase platzt oder zum Platzen gebracht wird?
Ich vermute sie gehen einkaufen.
Ist das eine feindliche Übernahme - in ganz großem Stil?

Das darf vermutet werden.

@Revo ergänzt nun: Die Unternehmen erhalten kein neues Kapital. Das Geld fließt an die Aktieneigentümer. Die kaufen damit andere Aktien oder Häuser (Edelmetall?) oder konsumieren. Kapital für Investitionen gibt es bereits in Hülle und Fülle - noch mehr Geld führt da zu gar nichts.

Was wollen die denn mit den vielen Aktien und Häusern?
Noch reicher werden? Vielleicht.
Aber vielleicht gibt es da auch noch eine andere Absicht dahinter.

Gab es da nicht das Stichwort Industrie 4.0!
Was bedeutet das?
Es bedeutet, daß in sehr vielen Produktionsstätten künftig keine Personen mehr „schaffen“, sondern weitestgehend Roboter.
Das wird nicht nur Millionen Leute auf die Straße spülen, sondern auch einen bislang kaum berücksichtigten Prozess in Gang setzen.

Dazu schreibt ein Kommentator bei Telepolis zu einem Artikel über Bernie Sanders u.a.:

Es sind nicht wie Trump behauptet die bösen Chinesen oder Migranten welche den Leuten in den USA ihre gut bezahlten Arbeitsplätze klauen sondern die zunehmende Automatisierung welche zumindest die Industriearbeiterschaft als auch Teile des Bürokratischen Mittelbaus betrifft. Selbst die Banken haben ja zehntausende Stellen in ihren Verwaltungen und im Investmentbanking gestrichen da sich eben immer mehr automatisiert abwickeln lässt. In San Francisco fahren bereits voll automatisierte Google Taxis.
Die Folge ist dann eben das immer mehr Wertschöpfung in die Hände der Oligarchen fällt welche diese Technologien besitzen während die Arbeiterklasse in zunehmendem Maße unter Konkurrenzdruck gerät. Selbst der Bankangestellte der in der Verwaltung arbeitet und gut verdient weiß ja das er bald rausfliegen könnte sobald ein Server seinen Job genauso gut machen kann und das ist oftmals nur eine Frage der Zeit. Nicht die besten Voraussetzungen um Lohnerhöhungen raus handeln zu können.
..
Der Kapitalismus erreicht das Stadium in dem er zu produktiv wird um sich selbst reproduzieren zu können.
Ein Zusammenbruch oder aber Wechsel hin zu einer anderen Gesellschaftlichen Organisationsform ist daher eine alternativlose Folge aus der historisch wachsenden technischen Entwicklung der digitalen Produktivkräfte.

Quelle: https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Oligarchie-im-Panikmodus/Die-Digitalisi...

Da hat offenbar jemand gut aufgepasst.
Die Wertschöpfung - oder die Marxisten nannten es dann Ausbeutung – kann nun ohne Proletariat vollzogen werden und wenn man keine Arbeiter mehr einstellen muß und die wenigen Systembetreuer – die den Produktionsprozess noch überwachen – fürstlich bezahlt, dann gibt es auch keine Ausbeutung mehr.

Wie kann man an dieser Entwicklung erfolgreich teilnehmen?
Man kauft die Unternehmen auf oder Anteile von ihnen, bei denen sich diese Entwicklungsrichtung abzeichnet.
Dabei ist es völlig Banane ob die Ultra-Reichen jetzt 400 US-$ für eine Aktie hinlegen müssen, die dann im Crash auf 35 zusammen schrumpelt.
Viel wichtiger ist, SIE haben die Papiere und sind damit Eigentümer.

Was mit dem ausgestoßenen Proletariat passieren wird, darüber möchte ich jetzt besser nicht nachdenken.
Die müssen ggf. als Konsumenten erhalten werden .. oder vielleicht auch nicht. [[hae]]

mfG
nereus


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