Außenhandel

Nico, Dienstag, 08.10.2019, 10:58 (vor 1634 Tagen) @ Naclador5995 Views

Moin Nico,

Dass Hitlers „Kumpel“ keine Rolle mehr gespielt hat, scheint mir

nicht

sicher. Der Fehler des NS-Regiemes bestand m.E. nicht darin, die

Wirtschaft

durch die Emission eines Zinseszins ‚verrentet‘ zu haben, sondern
darin, die Inflation zu unterdrücken. Während also in der Gegenwart

durch

den Zinseszins immer mehr Geld entsteht¹, entstand im NS zuviel Geld

durch

die spiegelbildlich zu niedrigen Preise der politisch verordneten
Preisstabilität.


das mag so ein. Nach der Hyperinflation hatte man wohl ein besonderes
Bedürfnis nach Preisstabilität.

Das halte auch ich für sehr wahrscheinlich. Es drängt sich für den Einzelnen der Eindruck auf, dass die steigenden Preise das Problem sind. Das Problem ist aber, dass das BIP zunehmend durch Staatsausgaben entsteht, und entsprechend abnehmend aus privater Geldschöpfung (Staatsgeld und Kreditgeld). Hieraus ergibt sich der fundamentale Unterschied von steigenden Preisen und steigender Inflationsrate. Das eigentliche Problem war der Devisenabfluss in einem defizitärem Außenhandel.

Wenn ich mich recht entsinne, gehörte die "Brechung der Zinsknechtschaft"
zu Beginn zu den Kernforderungen der NSDAP, geriet dann aber immer mehr aus
der Wahrnehmung. Liegt es nicht nahe, anzunehmen, dass Hitler diese
Forderung opfern musste, um seine Finanzierung von der Wall Street zu
sichern?

Das Problem der Wirtschaft war auch hier noch die durch die Kriegsniederlage bedingte passive Handelsbilanz des Reiches. Es kann sehr wohl Geld in der eigenen Währung gedruckt werden, aber keine Devisen. Das Problem waren die externen Handelsbeziehungen des Reiches, aber nicht die interne Geldpolitik. Dieses auch ursprüngliche Problem wäre also auch nicht durch eine Freigabe der Preise zu beheben gewesen. Dass Hitler die Brechung der Zinsknechtschaft geopfert hat, wäre aus dem bisher Gesagtem nicht unbedingt zu schließen.

Kritik am Finanzkapitalismus konnte schließlich kaum in deren
Sinne sein. Es war ja gerade die Angst vor der sozialistischen
Weltrevolution, die die amerikanische Finanzwirtschaft dazu brachte, Hitler
und die Nazis als Gegengewicht gegen den Bolschewismus aufzubauen.

Helfen konnte letztlich nur der Aufbau einer autarken Wirtschaft (Handelsgleichgewicht). Wer da was genau gemacht und verschuldet hat, ist schwer zu sagen.

Gruß,
Naclador

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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