Wer hat denn mit der Polemik angefangen??

Ciliegia, Sonntag, 06.10.2019, 16:05 (vor 1635 Tagen) @ Kaladhor3282 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 06.10.2019, 16:12

Hallo Kaladhor, hallo Forum,

Hallo Kaladhor, hallo Forum,

danke für Deine Einwände, aber diese kann man genausogut in der
umgekehrten Blickrichtung formulieren:


Nein, das kann man in diesem Fall nicht machen.

Doch, genau das kann man - wie ich gezeigt habe - machen!

Normale Verbrennungsmotorfahrzeuge werden generell so konstruiert,
dass ein Brand des Fahrzeugs im Unglücksfall mit großer Wahrschein-
lichkeit verhindert wird.


Normale Elektrofahrzeuge werden generell so konstruiert, dass ein Brand
des Fahrzeuges im Unglücksfall mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert
wird.


Um das zu erreichen, müsste man die hochgezüchteten Li-Ionen-Akkus gegen
Blei-Akkus austauschen. Kleinste Beschädigungen an Li-Ionen-Akkus führen
bereits zu katastrophalen Folgen.

Es ist richtig, dass kleinste Beschädigungen zu katastrophalen Folgen führen KÖNNEN. Aber es ist falsch, dass sie dazu führen MÜSSEN: Die Batterien (und dazu gehört nicht nur der Batteriespeicher, sondern auch das "Packaging" und das Batteriemanagementsystem) sind so konstruiert, dass das Menschenmögliche getan ist, um einen Brand zu verhindern. Dass hin und wieder doch ein Brand auftritt, ist im Regelfall der Fehlbenutzung durch den Fahrer zuzuschreiben - siehe auch Deine Argumentation unten!

Bei Akku-Fahrzeugen ist das nicht möglich, denn der Fahrzeugakku
erhält ja gerade durch die sehr hohe Packungsdichte der Energie-
speichereinheiten seine hohe Kapazität.


Bei Verbrennungsmotorfahrzeugen ist das nicht möglich, denn der
Fahrzeugtank enthält ja gerade durch den hohen Energieinhalt des
flüssigen Treibstoffs seine hohe Brandgefährlichkeit.


In Dieselpfützen kann ich problemlos einen brennenden Streichholz
löschen, da passiert rein gar nichts. Wenn ich in einen Li-Ionen-Allu
einen Nagel einschlage, fliegt mir aber der Akku um die Ohren.

Der Vergleich "Streichholz in Dieselpfütze" mit "Nagel in Batterie einschlagen" ist unsachlich, denn so eine Mißhandlung der Batterie ist eher als "mutwillige Zerstörung" oder als "Sabotage" anzusehen. Das entspricht etwa dem "Feuerzeug an/in Tank halten bei Fahrzeugen mit Benzinmotor. Flüssiger Diesel ist möglicherweise "etwas" harmloser als flüssiges Benzin, aber Dieseldämpfe sind ebenso entzündlich.

Wenn man hier entsprechend brandverhindernd ansetzen wollte, müsste
man die Packungsdichte massiv zurücksetzen.


Wenn man hier entsprechend brandverhindernd ansetzen wollte, müsste man
den Treibstofftank massiv verkleinern.

Ergebnis wären dann Akkufahrzeuge mit einer maximalen Reichweite
von vielleicht 20 km!


Ergebnis wären dann Verbrennungsmotorfahrzeuge mit einer maximalen
Reichweite von vielleicht 20 km!


Hierzu nur soviel: Wenn einem die Argumente ausgehen, wird man polemisch,
oder?

DU hast doch mit der Polemik angefangen?!

Und erschwerend kommt weiterhin hinzu, dass bei einem Akkufahrzeug
kleinste Beschädigungen am Akku ausreichen können, um einen verhee-
renden Metallbrand auszulösen.


Und erschwerend kommt weiterhin dazu, dass bei einem
Verbrennungsmotorfahrzeug kleinste Beschädigungen am Tank oder den
Treibstoffleitungen ausreichen können, um einen verheerenden
Fahrzeugbrand auszulösen.


Nö, reicht nicht aus. Man verliert einfach den Sprit, denn in den meisten
Fällen befindet sich in der direkten Umgebung dieser Bauteile nichts, was
heiß genug wird, um den Treibstoff zu entzünden.

Es gibt genügend Fälle, bei denen eben doch heiße Bauteile in der Nähe waren, die für eine Entzündung und einen Fahrzeugbrand gesorgt haben.

Bitte mache Dir bewußt: Die Zahl der Toten sowie der Schwer- und
Leichtverletzten im Straßenverkehr ist trotz aller
Sicherheitsvorkehrungen auch heute noch inakzeptabel hoch! Anders
ausgedrückt: Wäre das Automobil - egal mit welchem Antrieb - erst
"heute" erfunden worden, dann hätte es aufgrund seiner hohen
"Lebensgefährlichkeit" zu keiner Zeit Aussicht auf
Zulassung als technisches Produkt für den Alltagsgebrauch.


Auch das ist Blödsinn! Bei dem Großteil der Verkehrstoten handelt es
sich zumeist um Fahrradfahrer, ...

Das ist falsch, siehe (u.a.) hier:

Anzahl der Getöteten bei Unfällen in Deutschland nach Art der Straßenverkehrsbeteiligung in den Jahren 2010 bis 2018

# Fahrradfahrer 2018: 455
# Autofahrer 2018: 2333

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/193074/umfrage/getoetete-bei-unfaellen-nach-art-der-strassenverkehrsbeteiligung/

Nachtrag: Als ich vorhin die Statistik aufgerufen habe, lag sie noch nicht hinter einer Bezahlschranke - sorry.

...die allgemein der Meinung sind, dass die Verkehrsregeln für sie
selbst nicht gelten! Und ich weiß, wovon ich hier rede.

Das weißt Du offensichtlich nicht - siehe Statistik!

Ich lebe im Großraum Münster, und was sich die Fahrradfahrer hier
so erlauben, geht auf keine Kuhhaut mehr. Im Dunkeln ohne Licht fahren,
grundsätzlich anderen Verkehrsteilnehmern die Vorfahrt nehmen um nur
einige, wenige Beispiele zu nennen. Wenn so ein Darwin-Award-Anwärter dann
platt gefahren wird, ist das eigentlich nur das zu erwartende Ergebnis.

Über die Gründe mag man spekulieren, ich höre auch aus anderen Städten, dass es unvernünftige Radfahrer gibt, aber Du verallgemeinerst das zu sehr. Die Statistik der Verkehrstoten - siehe oben - spricht eine andere Sprache!

Der andere große Teil der Toten sind sicherlich die Autofahrer, die sich
zu sehr auf die ganzen Gimmicks, genannt Sicherheitsassistenten, in
ihren Fahrzeugen verlassen haben. Tja, dumm gelaufen.
Und dann gibt es noch den Teil der 18- bis 24jährigen, die sich aus
reiner Selbstüberschätzung tot gefahren haben. Die wird es aber immer
geben, egal welches Antriebsverfahren verwendet wird.

Genau, aber Du lenkst ab: Der Fehler liegt oft nicht im Fahrzeug, sondern in dessen unsachgemäßer Verwendung (egal ob Kraftstoff oder Elektro). Und da kann man alles noch so sicher konstuieren, der Fehlgebrauch kann trotzdem zur "Katastrophe" führen...

Und zum Schluß mal ein kleiner Denkanstoß:
Der Elektromotor wurde vor dem Verbrennungsmotor erfunden,...

Schon gewußt? Elektroautos gabe es bereits VOR den Fahrzeugen von Daimler und Benz, die - wie Du sicherlich weißt - erst 1886 gebaut wurden.

...trotzdem fahren auf unseren Straßen hauptsächlich Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotoren.

Ja, noch... Schon gewußt? In China fahren mittlerweile bereits mehr als 2 Mio. Elektrofahrzeuge! So schreibt beispielsweise das Manager-Magazin am 19.01.2018 (neuere Zahlen habe ich gerade nicht zur Hand):

"Insgesamt wurden im vergangenen Jahr [2017] im Reich der Mitte 777.000 E-Autos abgesetzt, 53 Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr [2018] dürften es mehr als eine Million Elektroautos sein."

Quelle: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/elektroauto-china-faehrt-der-welt-davon-a-1188746.html

Schon mal überlegt, warum das so ist?

Ja, habe ich. Schon seit längerem. Und ich schreibe gerade ein Buch darüber <img src=" />

Kurze und einfache Antwort: Am Beginn des 20. Jahrhunderts war es noch lange nicht entschieden, welche Antriebsart sich durchsetzen würde. Die Zulassungszahlen für Straßenfahrzeuge mit Elektroantrieb, Benzin-/Diesel-Motor und Dampfantrieb (!) waren etwa gleich hoch. Aber: Mit Elektrofahrzeugen kann kein Krieg geführt werden. Die Skaleneffekte der Kriegsproduktion von Fahrzeugen (insbesondere Lastwagen) mit Verbrennungsmotor für den 1. Weltkrieg haben dazu geführt, dass diese in den 1920er und 1930er Jahren deutlich preiswerter produziert und verkauft werden konnten als Fahrzeuge (Lastwagen) mit Elektroantrieb. Parallel dazu hat sich die Infrastruktur für Verbrennungsmotorfahrzeuge (sprich: die Tankstellen) schneller ausgebreitet als die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge (sprich: die breite elektrische Versorgung der Haushalte).

Es gibt noch zahlreiche weitere Gründe, aber das ist "buchfüllend" und würde hier zu weit führen.

Viele Grüße, Ciliegia.


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