..... und meinem letzten Aufenthalt in D .... als ich meinen Hausanteil verkauft hatte.

1 Tag vor Abflug zurück nach TH machte ich eine Runde durch das Quartier um endgültig lebe wohl zu sagen .... für mindestens die nächsten 10 Jahre.

Der Rundgang viel sehr kurz aus, es gab nur noch 2 Familien aus vergangenen Tagen .... eine das waren Ex-Jugoslaven, die kamen in den 70er Jahren nach D und kauften das Nachbarhaus. Dann noch ein Ehepaar in den 80ern, Flüchtlinge aus Ostpreussen.

Die luden mich spontan ein zum Essen zu bleiben, ich hatte nichts besseres vor. Über die offenen Grenzen kamen wir dann sehr schnell zum Thema Flüchtlinge, denn der Nachbar meinte das sind keine Flüchtlinge, denn ich war selbst einer. Dann begann er seine Geschichte zu erzählen, die Flucht von Ostpreussen im Alter von 12 Jahren ....

Das möchte ich hier jetzt nicht komplett erzählen, aber einen Punkt herausgreifen. Er erzählte, dass er ungefähr 2-3 Jahre unterwegs war, bis er in Süddeutschland angekommen war, es gab also diverse Stopps und Aufenthalte unterwegs. Er wusste noch, dass schon Kriegsende war und irgendwo am Rhein sie länger an einem Ort waren,sehr nahe an einem Gefangenenlager. Das war aber alles Sperrgebiet trotzdem hatte er offenbar etwas mitbekommen. Ich holte mein Notebook und spielte ihm Ausschnitte das einer Doku über die Rheinwiesen vor ....

Er war völlig überrascht von diesen Aufnahmen und meinte, ja so was wäre ihm nicht ganz unbekannt, aber als er früher versucht hatte, darauf zu sprechen zu kommen, wurde ihm immer nahe gelegt, das zu vergessen. Ausserdem wäre er noch ein Kind gewesen und hätte das alles in den falschen Hals bekommen und nicht richtig verstanden.

Er schaute sich die ganze Doku an und meinte dann: ich wusste immer, dass ich das nicht geträumt hatte. So lief das im Nachkriegsdeutschland.

Der Leitspruch der 68er war: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“

Aus all dem ist das - neue bunte Deutschland entstanden, mit dem modernsten Sozialstaat und den fleissigsten Steuerzahlern. Darauf so finde ich könnte man auch stolz sein - oder etwa nicht?
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!