Warum dauernd die alten Lügen verbreiten?

Tempranillo, Sonntag, 01.09.2019, 12:01 (vor 1698 Tagen) @ Socke4934 Views

Ich finde, die Falschdarstellungen, die nach verlorenem Krieg von den
Siegern diktiert wurden sollte man schon geraderücken.
Das ändert aber an der grundsätzlichen Tatsache, dass D. den Krieg
begann und die Pläne, die in "Mein Kampf" stehen, vom "Lebensraum im
Osten" umzusetzen, man nicht wegdiskutieren kann.
Also sehr viel würde sich am Ende nicht ändern, würde man die Anteile
(Schuld!) der anderen beteiligten Staaten entsprechend dem historischen
Geschehen auch so benennen.

Muß das sein, noch einmal Dinge zu bringen, die längst widerlegt wurden?

Polens Versuche, Deutschland zu überfallen

1933 unternimmt Marschall Pilsudski drei Versuche, Frankreich zu einem gemeinsamen Angriffskrieg gegen Deutschland zu bewegen, was jedoch an der Weigerung Frankreichs scheitert, sich an den Überfällen zu beteiligen. (ADAP, Serie C, Band I, Dokument 22, Polnischer Generalstab, 1951, Band I Teil I; in Schultze-Rhonhof S. 381)

Bereits 1920 hat Polen einen Angriffskrieg gegen Russland geführt und annektierte im Frieden von Riga folgende Gebiete: westliche Teile der Ukraine, Weißrusslands und Litauens.

Damit mißachtet Polen die polnisch-sowjetischen Grenzziehungen des „Höchsten Alliierten Rats“, der die sog. „Curzon-Linie“ als östliche Grenze festlegte und dabei weitgehend der Sprachgrenze folgte (westl. d. Line Bevölkerung mehrheitlich polnisch, östl. der Line Bevölkerung mehrheitlich weißrussisch/ukrainisch). Polens neue Grenze lag 250 km östlich der Linie, die vom alliierten Völkerbundrat festgelegt wurde.

Im gleichen Jahr erfolgte die gewaltsame Besetzung des südöstlichen Drittels Litauens mit der der Hauptstadt Wilna – gegen Völkerbundsentscheid vom 20. Sep. 1920.

1938 marschiert Polen nochmals an der Grenze auf und verlangt die völkerrechtliche Anerkennung seiner Annexion von 1920 und droht bei Weigerung mit Krieg.

1938 marschieren polnische Truppen an der tschechischen Grenze auf. Warschau fordert die Abtretung des Teschener Gebietes und droht wiederum mit Krieg.

Im März 1939 macht Polen teilmobil, verdoppelt die Größe seines Herres und läßt Truppen Richtung Danzig und Ostpreußen aufmarschieren.

Nach der Teilmobilisierung der polnischen Streitkräfte vom 23. 3. 1939 erfolgte von Warschau die Generalmobilmachung in der Nacht zum 24. 8. 1939, zunächst persönlich zugestellt, am 29. 8. öffentlich bekannt gegeben, wobei die polnischen Militärpläne vorsahen, daß eine Generalmobilmachung nur für den Fall befohlen würde, daß Polen sich für den Krieg entschieden habe. Polen hatte sich also zum Krieg entschieden, als in Berlin und anderenorts noch um eine friedliche Lösung und die Beibehaltung des Friedens für Europa gerungen wurde, (Der große Wendig, Bd.1).

Der kriegsächtende Briand-Kellogg-Pakt ist für Polen außer Kraft gesetzt worden, nachdem es 1938 zuerst Litauen und danach die Tschechoslowakei mit Krieg bedroht hat und 1933 mehrmals Frankreich zum gemeinsamen Überfall auf das geschwächte Deutschland bewegen wollte (Schultze-Rhonhof, S. 406).

1939 versucht Polen unter Verstoß gegen den Versailler Vertrag Danzig auszuhungern und zu annektieren.

Sucht man eine Annäherung und Verhandlungslösung, indem man:
- mit Krieg droht
- Provoziert
- Territoriale Forderungen auf deutsche Gebiete stellt
- die deutsche Minderheit drangsaliert
- eine Medienhetze betreibt
- Kartenmaterial verbreiten läßt, in dem weite Gebiete Deutschlands bereits annektiert sind
- sich jeder Verhandlungslösung verweigert
- es ablehnt deutsche Vorschläge überhaupt anzunehmen
- behauptet, dass die im Versailler Vertrag Polen zugesprochenen Gebiete lediglich eine Anzahlung auf ein wirkliches Großpolen ist
- deutsche Verkehrsflugzeuge beschießt
- auf ein deutsches VERHANDLUNGSANGEBOT die Generalmobilmachung ÖFFENTLICH (sie nicht im geheimen vollzieht wie beispielsweise Deutschland)
anordnet
- von der eigenen Stärke überzeugt ist und glaubt im Kriegsfall innerhalb von 14 Tagen siegreich in Berlin einzumarschieren
- zivile Flugzeuge beschießt.
- den deutschen Generalkonsul ermordet

Als Polen deutsche Bemühungen, für die Danzig-Frage einen Verhandlungs-Kompromiss zu finden, dahingehend beantwortet, "daß jede Intervention der deutschen Regierung für eine Änderung des Staus quo in Danzig als Angriff gegen Polen betrachtet wird" (poln. Außenminister Beck ggn. Botschafter v. Moltlke) sowie die (Teil-)Mobilmachung anordnet und Truppen vor Danzig aufmarschieren läßt, kündigt Hitler am 27.April 1939 den Deutsch-Polnischen Nichtangriffspakt auf (Schultze-Rhonhof, S. 398, 399.)

Bereits 1934 läßt die Polnische Akademie der Wissenschaften Bildpostkarten drucken, die den Polenkönig Boleslaw Chrobry vor einer Landkarte Polens zeigen, auf der Deutschland mit Ostpreußen, Schlesien, Pommern, der Mark Brandenburg und Lübeck als Westteil Polens zu erkennen ist.

Am 20. Juli 1939 kommentiert die Wochezeitung *Narod W Walce* (Volk im Krieg): "Danzig muß polnisch bleiben und Deutschland gezwungen werden, den ostpreußischen Raum ohne Bevölkerung (sic!) an Polen abzutreten."

Eine andere polnische Darstellung der eigenen Grenzen sieht Polen im Westen bis Prag und Berlin reichen (Schultze-Rhonhof, S. 377-379).

"Rydz-Smigly, Marschall von Polen im Juni/Juli 1939:
"Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht verhindern können, selbst wenn es das wollte."

Mobilmachungen Polens
Am 24.08.1939 beschossen polnische Batterien zwei deutsche Verkehrsflugzeuge.

Am 28.08.1939 schoß ein MG-Trupp der deutschen Grenzüberwachung auf polnische Kavallerie, die auf deutschem Gebiet deutsche Bauern jagte.

Am selben Tag zündeten Polen 15 km von der Grenze entfernt im deutschen Haldenburg Häuser an.

Im März 1939 läßt Marschall Rydz-Smigly mit der Begründung, die Deutschen wollten Danzig annektieren, einen Teil der polnischen Streitkräfte mobilisieren, ruft drei Reservistenjahrgänge und Tausende von Spezialisten in die Kasernen, erhöht die Truppenstärke der Armee um über 330.000 Soldaten und läßt Kampfverbände in Richtung Danzig und Westpreußen aufmarschieren.

Vom März bis August 1939 ereigneten sich mehr als 200 polnische militärische Grenzverletzungen mit Brandlegung, Mord und Verschleppung.

Am 30.08.1939 um 16.30 Uhr ordnete Polen die Generalmobilmachung an und unterbrach den Zugverkehr nach Ostpreußen durch den Korridor.

Die Generalmobilmachung in Polen erfolgte am 24. August 1939, wurde aber erst am 29. August 1939 öffentlich zugestellt, (Vgl. dazu: Auswärtiges Amt (Hrsg): Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin 1939; Alfred Schickel: Deutsche und Polen, Bergisch Gladbach 1984; Gotthold Rhode: Geschichte Polens, Darmstadt 1980; Hartmut Boockmann: Ostpreußen und Westpreußen, Berlin 1992).

Um 23.00 Uhr des 31.8. meldete der Warschauer Sender: „... Deutschland hat vergeblich auf einen Abgesandten Polens gewartet. Die Antwort waren die militärischen Maßnahmen der polnischen Regierung. Keine Worte können jetzt mehr die Aggressionspläne der neuen Hunnen verschleiern. Deutschland strebt die Herrschaft über Europa an ... Dieser unverschämte Vorschlag beweist deutlich, wie notwendig die militärischen Maßnahmen der polnischen Regierung gewesen sind" (Ausw. Amt, Urkunden zur letzten Phase der deutsch-pol- nischen Krise. 1939 Nr. 1, Dok.-Nr. 16). Es ist bezeichnend, wie hier die maß vollen und durchaus berechtigten Vorschläge der deutschen Regierung zu Beweisen für „die Aggressionspläne der neuen Hunnen", für ein Streben Deutsch lands nach der „Herrschaft über Europa" umgedeutet wurden, (Schröcke, Kriegsursachen und Kriegsschuld des Zweiten Weltkriegs, S. 118).

Am 31.08.1939 gab der Warschauer Rundfunk um Mitternacht bekannt: "Wir sind auf dem siegreichen Vormarsch und werden gegen Ende der Woche in Berlin sein, die deutschen Truppen gehen an der ganzen Front in Unordnung zurück" (E.Löser, Polen-Deutschland 1939, Selbstverl. Kaiserslautern, 1980, S.15; Erich Kern, Von Versailles nach Nürnberg, Erich Kern, 1971; sowie Auszug aus der VGG-Verfassungsbeschwerde vom 10.12.1992).

Erst dann wurde, nachdem vormittags das Deutsche Auswärtige Amt die Nachricht von der Ermordung des deutschen Konsuls in Krakau erhalten hatte, in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht am 01.09.1939 zurückgeschossen.

Wer wie Hitler über 40 Friedensangebote unterbreitet, will vieles, aber bestimmt keinen Krieg, und damit ist auch der Kokolores um Lebensraum im Osten in sich zusammengefallen und noch einiges andere mehr.

Ich verstehe auch nicht, weshalb Du nicht bereit bist, zur Kenntnis zu nehmen, was sich aus der Dokumentensammlung des französischen Außenministeriums, Livre Jaune, ergibt: das, wenn man genau zählt, viermalige britische Geständnis der Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg, ausgesprochen von Premier Chamberlain und seinem Außenminister Halifax?

Polen will die Lügen über der Zweiten Weltkrieg dazu verwenden, bei uns 850 Milliarden Euro Reparationen abzuschmarotzen, was Dir verdeutlichen sollte, daß wir um unserer Existenz willen die Lügen der Sieger und ihrer europäischen Huren nicht hinnehmen dürfen.

Ausnahmsweise verlinke ich einen von mir verfaßten Beitrag, der vieles enthält, was in dem metaphysisch dauerbesoffenen Deutschland offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen wird. Ich habe den Eindruck, die Deutschen krepieren lieber, als daß sie ihre Irrtümer korrigieren.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=488871

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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