"Premieren noch und noch"

Silke, Dienstag, 14.05.2019, 23:41 (vor 1802 Tagen) @ el_mar2145 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 15.05.2019, 00:12

Lieber el_mar,

Der Kettenbrief, wie lange hält der noch?

Das kann keiner sagen.
System und Systemelemente brauchen Zeit, die sie sich immer teurer erkaufen müssen, aber noch funktioniert es.
So lange wie das Vertrauen bei einer ausreichenden Mehrheit der Bürger aufrecht erhalten werden kann geht es weiter (wie auch immer: Simulation, Versprechen, Lügen, Drohen, Zwang).
Die EU wird zur Währungs-, Haftungs-, Transfer-, Schulden-, "Verteidigungs"-, Alles-Union mit immer weniger Einfluss nationaler Institutionen und der Bürger selbst (Entmächtigungen) und immer mehr Kontrolle und Ausbau der Bürokratur mit automatisierten Sachbearbeitungen, Kontrollen, Entscheidungen und Sanktionierungen (Bemächtigungen von Automaten und juristischen Personen), Bargeldabschaffung und Kapitalverkehrskontrollen/-eingriffen zur "Verbrechensbekämpfung" und für mehr "Gerechtigkeit" (Gleichmacherei).

Aufschulden funktioniert weiter bis kurz vor die Grenze zum Vertrauensverlust mit verschiedenen noch machbaren Möglichkeiten.

Die Besteuerung kann mit Ausweitung der automatisierteren und flächendeckenderen Kontrolle und "Durchsetzung von mehr Steuerehrlichkeit/Steuergerechtigkeit"/Klimarettung/Sonstiges weiter verschärft werden.

Wenn das alles nicht mehr reicht kann auf offene Diktatur (natürlich durch EU-Institutionen gesetzlich geregelt und demokratisch legitimiert) mit Soll-Besteuerung umgeschaltet werden und schliesslich noch auf Kommandowirtschaft (muss halt nur richtig verpackt werden).

Das Timing ist wichtig für die Lebensplanung

Was mir wichtig ist mache ich lieber heute als morgen.
Die Bedingungen verschlechtern sich. Die Handlungsräume werden enger.

und das weiterrödeln.

Das macht für mich nur Sinn, wenn ich mich dabei ausreichend gut fühle.

Meine Meinung: Die EU hält den Verschuldungsdruck nur noch 2-3 Jahre aus
(vor allem wegen Italien, Frankreich, Brexit), dann noch 2-3 Jahre
offizielle Zwangsverwaltung (inoffiziell haben wir die jetzt schon).

Vier bis sechs Jahre ohne schwarzen Schwan wären schon mal beeindruckend.

Steigt die Komplexität eines Systems (und das muss sie ja wegen der wachsenden aufsummierten Vorfinanzierungslücken und der immer schwierigeren Nachschuldnersuche) dann steigt auch die Kritikalität des Systems.
So läuft Evolution aber nun einmal.
Jeder muss sich ständig bemühen, in jedem Augenblick und bei einer sich ständig ändernden Umwelt zumindest nicht "the unfittest" zu sein.

"Ausgedehnte Systeme im Nichtgleichgewicht neigen dazu, einen
kritischen Zustand fernab vom Gleichgewicht zu entwickeln."
Das ist dann genau der Raum für die "Premieren noch und noch" und für Zivilisationen eher die Regel als die Ausnahme.

Dann
Seneca-Cliff, weil JIT zusammenbricht.

Die Zentralmachtsysteme und die Systemelemente selbst sammeln, speichern und schützen Informationen/Daten über Raum und Zeit hinweg und die verschiedensten Wege und Möglichkeiten, lernen wie jedes andere Lebewesen immer weiter dazu (ob uns das nun sinnvoll, natürlich, gut oder böse erscheint ist egal), steigern ihr Vermögen während die dem vorausgehende Verschuldung schneller wächst.
Die Digitalisierung/Vernetzung/Datenverarbeitung und Virtualisierung eröffnen meiner Meinung nach weitere Spielräume.

Die Kinder wachsen mit all dem Zeug als Normalität auf und spätestens in der Schule ist vieles dann Pflicht oder Notwendigkeit wie Notebook und Smartphone trotz der Bücher und Vorträge von Prof.Spitzer.
Ich habe mir vor 30 Jahren vieles nicht vorstellen können, was heute Alltag ist und dazu gehören auch die im Eingangsposting beschriebenen Schuldsummen und das "ohne Schulden nichts geht" und dass wieder die halbe Welt in Krieg versinkt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, was in deinen 4-6 Jahren sein wird.
Ich weiss nur, dass es nicht schön wird.

"Die Vorfinanzierung, sie ist das Kernproblem...Wären die Schulden und Guthaben verderblich, würde kein Gläubiger mehr seine Zeit einsetzen, um Vermögenspositionen (zunächst Ansprüche) aufzubauen. Es käme nämlich zum gegenteiligen Effekt, der Bewusstwerdung darüber, dass die Zukunft weniger Potential bereit hält, als die Vergangenheit, in der wir es in selbiger Höhe geopfert haben. Wir dürfen die Folgen des Zeitablaufs in unseren Gedankengleichungen nicht vergessen."
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke


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