Kettenbrief

nereus, Montag, 13.05.2019, 13:54 (vor 1781 Tagen) @ Silke2654 Views

Hallo Silke!

Du schreibst zu den Möglichkeiten schneller zu leisten und zu tilgen:

Das wird ja dauernd gemacht. Es reicht nicht.
..
Was ist der Unterschied zwischen einem guten alten Schnurtelefon und einem Handy? Es sind Telefone zum Telefonieren, mehr nicht.

Das ist schon klar, daher wählte ich ja auch ein Beispiel, wo die Zeit besser genutzt werden kann. Die heutigen mobilen Telefone sind ja eher Zeitvergeuder.

Das Fahrrad konstruieren, bauen, warten, reparieren und entsorgen kostet so unglaublich viele Ressourcen, dass diese Kosten im Vergleich zum einfachen laufen nie kompensiert werden können = Aufschulden.

Wenn man das Gesamtsystem betrachtet – und darum dürfte es nur in der Debatte gehen – verschwindet dieser „Gewinn“ wohl tatsächlich wieder.
Aber das Wissen, ein Fahrrad bauen zu können, bleibt erhalten.
Der Forschungsaufwand – auch wieder sehr simpel formuliert – entfällt künftig.

Aber ich sehe schon, wo die ganze Fragerei hinführt.
In Massen- und Zwangsproduktion a la DDR oder Nordkorea.

Deine Verkäufe steigen aber nicht in gleicher Höhe wie deine Transportgeschwindigkeit, weil die von Nachschuldnern, von Neuverschuldung abhängen und nicht von der Geschwindigkeit der Entstehung einer Produkthalde im Punkt A.

Selbst wenn sie nicht kongruent steigen, ein Nachteil ist es ganz sicher nicht länger am Markt zu stehen als mit „unverkäuflicher“ An- und Abreise zu verbringen.

Wartende Käufer sind ein Märchen oder ein Phänomen von Monopolprodukten.
Ein gesunder Käufer überlegt sehr genau was er mit seiner begrenzten Liquidität kauft und räumt keinen Ramschladen voll Müll leer.

Gesunde Käufer?
Das hast Du aber jetzt schön gesagt.
Gesund im Sinne des Absatzes ist ein Käufer der sich bis über die Halskrause verschuldet. Die knausrige schwäbische Hausfrau ist unter dieser Perspektive eher krank.
Ganz anderes sieht es aus, wenn es um die „finanzielle Freiheit“ des Käufers geht.
Mit permanent fälligen Kreditraten schläft es sich schlechter, was kaum als gesund zu bewerten wäre.
Und klüger sind die heutigen Käufer ganz sicher nicht geworden.
Unterm Strich wird tatsächlich immer mehr Müll gekauft.

Aber egal, das ändert nichts am Problem, das sind nur verbale Leibesübungen, die ins Nichts führen.

Ich fragte: In welchem schwarzen buchhalterischen Loch verschwindet diese gewonnene Zeit bzw. die höhere Effizienz solcher Prozesse? Wer mußte sich hier jetzt HÖHER verschulden?

Silke antwortet: In dem Loch: "Verhältnismässig mehr Nachschuldner finden" weil deine Beispiele von einer höheren Anfangsverschuldung ausgehen.
In einem Kettenbriefsystem musst du die Basis exponentiell ausweiten, dass die Spitze nicht kracht. Das geht nicht unbegrenzt und mit steigender Verschuldung und mit Zeitablauf immer schlechter.

Das ist wohl das alles entscheidende Stichwort: KETTENBRIEF
Hier ist die Pyramide, mit ihrem ständig steigenden Bedarf das eigene Fundament zu erweitern, wohl unbestreitbar. Sie muß wachsen, wenn sie nicht einstürzen soll.
Selbst wenn man nur minimal verbreitert, am Verbreitern gibt es kein Vorbei.

Da fällt mir jetzt erst einmal nichts Alternatives mehr ein, außer eben Zwangswirtschaft.
Schade eigentlich. [[zwinker]]

mfG
nereus


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